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Im Herzen der Nacht - Roman

Titel: Im Herzen der Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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herausfinden, wenn ich nicht hinaufgehe«, entgegnete Talon, ohne seine Schritte zu verlangsamen. Im oberen Stockwerk näherte er sich der Tür am Ende des Flurs, hinter der das rhythmische Pochen erklang. Noch ehe er sie erreichte, holten Ash und die Katagaria ihn ein.
    Zum Kampf bereit stieß Talon die Tür auf. Statt weitere Daimons anzutreffen, sah er Sunshine gefesselt im schwachen Licht einer kleinen Laterne auf einem Bett liegen. Stöhnend wand sie sich, und er lief erschrocken zu ihr, während seine
Gefährten das Zimmer nach Vampiren absuchten. Was hatten die Schurken ihr angetan? Wenn sie ihr ernsthaften Schaden zugefügt hatten, würde er sie alle in Stücke reißen.
    Sobald er sie von den Fesseln befreit hatte, klammerte sie sich wie ein Schraubstock an ihn. »Hi, Baby...« Ihre Hände glitten durch sein Haar und über seinen Körper. »So sehr habe ich mich nach dir gesehnt.« Ohne die anderen Anwesenden zu beachten, küsste sie ihn fieberhaft und versuchte ihm die Kleider vom Leib zu reißen. Sekundenlang war er zu verblüfft, um sich zu rühren.
    Dann regten sich seine Hormone, und er begehrte sie genauso wie sie ihn. Sie warf ihn aufs Bett und kniete über seinen Hüften. Verwirrt starrte er sie an. So etwas hatte er noch nie erlebt. Sein Körper schien zu brennen, er musste buchstäblich mit Sunshine kämpfen, um seine Kleider anzubehalten. Nicht dass er ihre Annäherungsversuche abgewehrt hätte, wenn sie allein gewesen wären …
    Voller Sorge beobachtete Acheron die Szene, und der Ausdruck in seinen Augen erinnerte Talon an jemanden, den die Wiederholung eines grausigen Albtraums quälte.
    »Bist du okay, Sunshine?«, fragte Talon und tastete sie ab, um festzustellen, ob sie verletzt war.
    »Mmmm...« Gierig knabberte sie an seinem Hals. Gegen seinen Willen verspürte er wachsende Lust. »Komm schon, Baby«, hauchte sie in sein Ohr, »ich brauche dich. Jetzt!«
    »He, Vane!«, rief Fang. »Wusstest du, dass die Menschenfrauen auch läufig werden?« Vane warf seinem Bruder einen vernichtenden Blick zu, der ihn nicht im Mindesten beirrte. »Glaubst du, sie verlangt noch mehr, wenn sie Talon ermüdet hat, so wie eine Katagari? Normalerweise treibe ich’s nicht mit Menschen. Aber die da könnte mich in Versuchung führen.«

    Talon sah rot, und Vane hielt seinem Bruder den Mund zu. »Sei sofort still! Oder dieser Dark Hunter verwandelt dich in einen Wolfskadaver.«
    Langsam schüttelte Acheron den Kopf, als wollte er sich zwingen, aus einer Trance zu erwachen. Dann zerrte er Sunshine von Talon weg.
    Wie eine Wildkatze wehrte sie sich, und Ash flüsterte etwas in einer Sprache, die Talon nicht verstand. Sofort erschlaffte sie in den Armen des Griechen.
    »Was hast du mit ihr gemacht?«, fragte Talon empört.
    »Nichts Gefährliches«, versicherte Ash und legte sie vorsichtig in Talons Schoß. »Nur ein kleiner Schlafzauber, der sie beruhigt und dir ermöglicht, sie unversehrt nach Hause zu bringen.« Er hob Sunshines Hand hoch und schnüffelte an ihrer Haut.
    Diesen seltsamen würzigen Orangenduft, den ihr Körper verströmte, hatte auch Talon wahrgenommen.
    Ash wandte sich zu den Katagaria. »Würdet ihr unten warten?«
    »Klar«, sagte Vane. »Wir schauen uns mal um. Vielleicht finden wir noch mehr Daimons in diesem Haus«, fügte er hinzu und führte seinen Bruder aus dem Zimmer.
    Talon drückte Sunshine maßlos erleichtert, weil er sie gefunden hatte, an seine Brust. Aber er fragte sich voller Sorge, was mit ihr geschehen war. Außerdem irritierte ihn Acherons sonderbares Benehmen. »Was stimmt nicht mit ihr.«
    Müde seufzte Ash auf. »Man hat ihr eine Droge namens Eycharistisi verabreicht.« Als er Talons gefurchte Stirn sah, übersetzte er das fremdartige Wort. »Freude.«
    »Wie, bitte?«
    »Ein starkes Aphrodisiakum. Es erzeugt Endorphine im
ganzen Körper und schaltet alle Hemmungen aus. Wenn man damit traktiert wurde, kennt man nur mehr einen einzigen Gedanken - irgendjemandem einen Orgasmus zu verschaffen.«
    Wütend stieß Talon hervor: »Glaubst du, Camulus hatte Sex mit ihr?«
    »Nein, ich nehme an, jemand anderer gab ihr die Droge, um mir eine Nachricht zu schicken und dich zu warnen.«
    »Warum?«
    Auf Acherons Wangen erschienen rote Flecken, das geschah nur, wenn er ernsthaften Zorn empfand. In fünfzehnhundert Jahren hatte Talon diese Verfärbung nur drei Mal gesehen. »In Atlantis war diese Droge sehr beliebt. Seit der ganze Kontinent auf den Grund der Ägäis hinabsank, wurde sie

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