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Im Herzen der Nacht - Roman

Titel: Im Herzen der Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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und folgte ihr.
    Während sie vor der Toilette kniete, hielt er ihren Kopf fest. Wie lange es dauerte, bis sie von den Nachwirkungen der Droge befreit wäre, wussten sie nicht. Die ganze Zeit blieb er bei ihr. Schließlich musste sie sich nicht mehr übergeben, und er wusch ihr Gesicht mit einem kalten Lappen.
    »Bist du okay, Sunshine?«
    »Das weiß ich nicht. Ich fühle mich schrecklich.«
    »Jetzt bringe ich dir eine Cola und ein paar Cracker«, sagte er und küsste ihren Scheitel. »Das wird deinen Magen beruhigen.«
    »Danke.« Er eilte davon, und sie putzte ihre Zähne. Als sie das Badezimmer verließ, erwartete er sie auf dem Futon. Immer noch geschwächt, setzte sie sich zu ihm und schlang ein Laken um ihren Körper. Talon reichte ihr eine Cola-Dose und einen Cracker. »Wenn du mich in deinem Bett Cracker essen lässt, musst du mich mögen«, meinte sie.
    Behutsam strich er ihr das Haar aus dem Gesicht. In seinen Augen glühte ein intensives Licht. »Sogar sehr.«
    Seine Worte ließen sie erzittern. »Wirklich, Talon? Oder
ist es Nynia, die du liebst? Wenn du mich anschaust - siehst du Sunshine oder deine Frau?«
    »Euch beide.«
    Bedrückt senkte sie den Kopf. Diese Antwort wollte sie nicht hören. Ihr Leben lang hatte sie sich bemüht, sie selbst zu sein. Ihre Eltern akzeptierten sie. Aber alle ihre Liebhaber hatten verlangt, sie sollte sich ändern. Auch Jerry. Ihr letzter Freund war nur an ihr interessiert gewesen, weil sie seiner Ex ähnelte.
    Und jetzt erinnerte sie Talon an seine Ehefrau. Warum wurde sie nicht geliebt, weil sie Sunshine war? Würde er sich genauso fürsorglich um sie kümmern, wenn sie nicht die wiedergeborene Nynia wäre? »Was gefällt dir an mir?«, fragte sie und biss in den Cracker.
    »Deine Leidenschaft, dein Körper.«
    »Vielen Dank. Wenn ich fett und hässlich wäre - würdest du zur Tür hinausstürmen?«
    »Und wenn ich so wäre - würdest du zur Tür hinausstürmen?«
    Eins zu null für dich. Der Mann reagierte blitzschnell. »Wahrscheinlich... Nein, zweifellos würde ich die Tür aufbrechen, um dir zu entfliehen.«
    Talon lachte. »Dann würde ich dir nachlaufen.«
    »Tatsächlich?«
    »Klar.«
    Würde er Sunshine nachlaufen oder Nynia? Diese Frage beunruhigte sie. Jetzt solltest du schlafen«, schlug sie vor und küsste seine Stirn. »Du siehst müde aus.«
    Kein Wunder. Draußen schien die Mittagssonne, und er war es nicht gewöhnt, tagsüber wach zu bleiben. »Okay. Denk dran, wenn du was brauchst, ruf Nick an, die Vier und
die Rautentaste. Und geh nicht weg. Camulus wird zurückkommen, ich weiß bloß nicht, wann. Hier werden die Schurken wenigstens von den Krokodilen abgeschreckt. Du darfst dich nicht zu weit von mir entfernen, damit ich dich erreichen kann, wenn was passiert.«
    Sunshine nickte. »Wenn ich nicht in der Hütte bin, sitze ich vor der Tür und zeichne. Versprochen.«
    »Gut.« Er hauchte einen Kuss auf ihre Wange. »In ein paar Stunden sehen wir uns wieder.«
    Sie deckte ihn zu, zog sich an und löschte die Nachttischlampe. Dann nahm sie den Skizzenblock und den Bleistift aus einer Schublade, die Talon ihr bei ihrem ersten Besuch in der Hütte gezeigt hatte. Auf leisen Sohlen schlich sie hinaus.
    Während sie auf der Veranda saß, wurde ihr bewusst, dass Talon schon seit Jahrhunderten hier wohnte und die Schönheit des Bayous noch nie im Tageslicht gesehen hatte. Niemals erblickte er die Sonnenstrahlen, die sich glitzernd im Wasser spiegelten, das leuchtende Grün des Mooses am Landesteg. In der Nacht dämpfte das Dunkel alle Farben. Welch ein trauriges Leben, allein in einer Welt ohne …
    Als ihr das Wort »Sonnenschein« durch den Sinn ging, hielt sie den Atem an. Sonnenschein - Sunshine. »O Gott«, flüsterte sie, »wenn das nicht kitschig ist...«
    Schweren Herzens erkannte sie seine Einsamkeit. Weil er von Camulus’ Rachsucht verfolgt wurde, wagte er niemanden an sich heranzulassen. Wie schrecklich musste das sein.
    In der Abenddämmerung stand sie auf, um von Beths glühenden Augen beobachtet in die Hütte zurückzukehren. Sie streckte dem autoritären Krokodil die Zunge heraus und
warf ihm ihre restlichen Cracker zu. Körperlich fühlte sie sich besser. Aber ihre Seele litt.
    Voller Wehmut betrachtete sie Talon, der immer noch schlief. Er ist ein Geschöpf der Nacht, dachte sie, daran kann ich nichts ändern. Denn er war unsterblich und sie ein Mensch. Es gab keine Hoffnung für sie beide. Verzweifelt kämpfte sie mit den Tränen.
    »Es gibt

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