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Im Herzen der Nacht - Roman

Titel: Im Herzen der Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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entgegnete Camulus.
    Zarek musterte Sunshine und erstarrte, als sein dunkler Blick auf ihr Medaillon fiel. »Eh... offenbar habt ihr Götter was vergessen.«
    »Gar nichts haben wir vergessen.« Dionysos kräuselte die Lippen.
    »Okay, dann wisst ihr ja, dass sie ein Erkennungsmedaillon trägt«, sagte Zarek sarkastisch.
    Sofort verflog die allgemeine Heiterkeit.
    »Was?«, fauchte Camulus.
    Sunshine zog das Medaillon, das Grammy ihr geschenkt hatte, aus dem Ausschnitt ihrer Bluse und hielt es hoch. Würde es ihr tatsächlich helfen? Zumindest würde sich ein Versuch lohnen. »Meine Großmutter hat mir erklärt, die Morrigán würde mich immer schützen.«
    »Oh, verdammt!«, fluchte Camulus.
    »Funktioniert das Ding wirklich?«, flüsterte sie Zarek zu.
    »Besser, als Sie ahnen«, wisperte er zurück. »Solange Sie das tragen, kann er Sie nicht töten, ohne die Morrigán zu erzürnen.«
    »Cool«, meinte sie verblüfft.
    »Ungefähr so effektvoll wie das Kreuz, mit dem man Dracula abmurkst.«

    Sunshine strahlte. »Kann es mich auch vor Dionysos retten.«
    »O ja.«
    »Sehr gut. Dann wollen wir uns mal unterhalten.«
    »Worüber?«, zischte Dionysos.
    » Sie meine ich nicht, sondern ihn.« Sie zeigte auf Camulus. »Reden wir über Talons Fluch.«
    »Warum?« Seine Augen funkelten.
    »Heben Sie ihn auf.«
    »Niemals.«
    »Tun Sie’s, oder...« Sie hob das Medaillon noch höher und warf Zarek einen Seitenblick zu. »Kann ich ihn damit verletzen?«
    »Nur wenn er sich zuerst an Ihnen vergreift.«
    Verdammt. Was für ein Schutz war denn das? Sie musste mal mit Leuten sprechen, die sich mit solchen Dingen auskannten.
    In Camulus’ Miene erschien ein berechnender Ausdruck. Gelangweilt seufzte er. »Nun, da ich Sie nicht töten darf, muss ich mich eben mit Talons Ermordung begnügen.«
    »Was?«, würgte sie hervor, von kaltem Entsetzen erfasst.
    Nonchalant zuckte er die Achseln. »Wäre es nicht sinnlos, wenn er froh und glücklich mit Ihnen weiterleben würde, obwohl ich vorhatte, ihn leiden zu sehen? Da ich Sie nicht töten kann, wird er sterben.«
    Mit zitternden, schweißnassen Fingern umklammerte sie das Medaillon. »Wäre Artemis nicht sauer, wenn Sie einen ihrer Soldaten umbringen?«
    Er wandte sich zu Dionysos, der schallend lachte und erwiderte: »O ja, das würde die liebe, gute Artemis sicher stören. Aber deshalb wird sie dem keltischen Pantheon wohl
kaum den Krieg erklären. Im Gegensatz zu mir ist Cam vor ihrem Zorn sicher.«
    »Ist das nicht jammerschade?« Camulus’ fröhliches Grinsen strafte seine Worte Lügen.
    Beinahe wäre Sunshine in Tränen ausgebrochen. O nein, das durfte einfach nicht wahr sein. Indem sie sich selber rettete, lieferte sie Talon diesen Mördern aus. »Es muss eine andere Möglichkeit geben.«
    »Eventuell...« Camulus’ Augen verengten sich. »Wie viel bedeutet Ihnen Talons Glück?«
    »Alles.«
    »Hm, das ist eine ganze Menge.« In seinem Blick erschien ein beängstigender, frostiger Glanz. »So viel wie Ihre Seele?«
    »Nicht, Sunshine!«, warnte Zarek.
    »Halt dich da raus!«, befahl Dionysos erbost.
    Sunshine beachtete die beiden nicht. »Was deuten Sie damit an, Camulus?«
    Die Hände in den Hosentaschen, wirkte er so gelassen, als würden sie über das Wetter plaudern, statt ihr das Schicksal der Unsterblichkeit vorzuschlagen. »Ein simples Geschäft - ich hebe den Fluch auf, und Sie geben mir Ihre Seele.«
    Sie zögerte. »Klingt ganz einfach.«
    »Oh, das ist es auch.«
    »Und was werden Sie mit meiner Seele machen?«
    »Gar nichts. Ich behalte sie bei mir, so wie Artemis die Seele Talons.«
    »Was passiert mit meinem Körper?«
    »Ein Körper braucht keine Seele, um zu funktionieren.«
    »Tun Sie’s nicht, Sunshine.« Zarek legte eine Hand auf Ihre Schulter. »Einem Gott dürfen Sie niemals trauen.«

    »Doch, natürlich«, widersprach Styxx. »Den Göttern zu vertrauen, das war der beste Entschluss meines Lebens.«
    »Also, ich weiß nicht recht...« Unsicher fragte sie ihr Herz und ihren Verstand, was sie tun sollte.

    Acheron und Talon standen mitten im Gewühl auf einer Straße. Überall wimmelte es von zumeist betrunkenen Leuten, die das Mardi Gras feierten.
    Entgeistert beobachtete Talon einen Mann, der in einer Windel, mit goldenen Flügeln, das lange, blonde Haar von einem goldenen Band umwunden, vorbeitrippelte. In einer Hand hielt er eine Armbrust, in der anderen eine Flasche Jack Daniels und dabei schoss er willkürlich seine goldenen Pfeile auf die

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