Im Herzen der Nacht - Roman
sie den Bund mit ihren Zehen erreichte und an seinen Beinen nach unten streifen konnte. Dann runzelte sie die Stirn, und beide erinnerten sich, dass er immer noch seine Stiefel trug. »Ups«, murmelte sie.
Er lachte leise und küsste sie, bevor er sich aufsetzte, um aus den Stiefeln zu schlüpfen. Sie erhob sich auf die Knie und schmiegte ihren nackten Körper an seinen Rücken. Als er ihre Brüste spürte, stockte sein Atem.
»Was für ein schönes Tattoo«, flüsterte sie. Langsam zeichnete sie einzelne Linien mit ihrer Zunge nach.
»Oh, das gefällt mir...« Während ihr Mund seinen Rücken erforschte, umklammerte er die Bettkante.
»Was bedeutet es?«
»Das sind keltische Symbole. Für Schutz, Macht und langes Leben.« Welch eine Ironie, dachte er. Wie lange er leben würde, hatte sein Onkel, dem er die Tätowierung verdankte, nicht geahnt.
Ein letztes Mal glitt Sunshines Zunge über seine Haut, dann rückte sie ein wenig von ihm ab. »Unglaublich, dass dein Onkel so etwas gemacht hat. Beim Anblick meines Tattoos flippte mein Dad vor lauter Wut fast aus.«
Erstaunt spähte er über seine Schulter. »Oh, du hast auch eins?«
Sie schlang ein Bein um seine Taille und zeigte ihm ihren Fußknöchel, eine winzige stilisierte keltische Sonne mit dem gezackten Symbol für Kreativität.
»Sehr hübsch«, meinte er und strich lächelnd darüber.
»Ja, aber es tat tagelang weh. Welche Schmerzen du bei dieser Prozedur erduldet hast, kann ich mir gar nicht vorstellen.«
Wohl kaum, dachte er. Insbesondere, weil es damals noch keine sterilisierten Nadeln und hilfreiche Geräte gegeben hatte. An diesen Tätowierungen hatte sein Onkel drei Monate lang gearbeitet. Dabei waren qualvolle Infektionen entstanden. Einzig und allein Nynias Fähigkeit, heilsame Kräuter anzuwenden, hatte Talons Leben gerettet. »So schlimm war es nicht.«
»Ah, der hartgesottene Held...«, spöttelte Sunshine.
»Soll ich sagen, ich hätte gelitten ?«
»Wenn man so etwas eingesteht, blamiert man sich nicht.«
»O Baby«, erwiderte er leise, »mir tut nichts weh. Niemals.«
»Ach, wirklich nicht?« Verblüfft starrte sie ihn an. »Nicht einmal ein kleines bisschen?«
Talon schüttelte den Kopf. Entschlossen verdrängte er solche Emotionen, denn er wagte es nicht, den Schmerz seiner Verluste zu empfinden, der ihn nach all den Jahrhunderten immer noch vernichten würde. »Damit vergeudet man nur Zeit und Kraft und schwächt den Verstand.«
»Aber ohne Schmerzen kannst du auch keine Freuden genießen. Das Gleichgewicht zwischen den Gegensätzen ermöglicht uns, Extreme wahrzunehmen.«
Was für eine interessante Diskussion, dachte er. Vor allem in diesem Moment, in dem wir nackt auf ihrem Bett sitzen. »Philosophierst du immer, bevor du mit einem Mann schläfst?«
Spielerisch knabberte sie an seiner Schulter. »Nun ja, es ist schwierig, einen Mann zu finden, der dazu bereit ist.«
Talon wandte sich zu ihr und betrachtete ihre Brüste. »Vermutlich wär’s leichter, wenn du ohne dein Kleid nicht so verdammt gut aussehen würdest.«
Als er eine Brustwarze in den Mund nahm, hielt sie den Atem an, sank ins Bett zurück und zog ihn mit sich hinab. Hungrig saugte er an der Knospe. Dabei ließ er seine Hand über ihre Hüften wandern, zwischen ihre Schenkel, zu dem feuchten Schamhaar und zu der Zone, nach der er sich so inständig sehnte.
Zitternd spürte sie seine Finger, die behutsam die zarten Fältchen teilten, um sie mit intimen Zärtlichkeiten zu stimulieren.
O ja, er musste sich mit ihr vereinen und sehen, wie sie auf dem Höhepunkt ihrer Lust den Kopf auf dem Kissen hin und her warf.
Sie drückte sein Gesicht an ihre Brust und spreizte die Beine. Als er einen Finger in ihre bebende Hitze schob, schrie sie auf. Unglaublich, wie begierig ihr Körper nach ihm verlangte.
Nie zuvor hatte sie einen Mann so sehr begehrt, sie wollte endlich eins mit ihm werden. Unfähig, noch länger zu warten, tastete sie nach unten und nahm ihn in sich auf. Wie aus einem Mund stöhnten sie.
Sunshine bäumte sich auf, und er drang noch tiefer in sie ein. So hart war er, so heiß, so stark, er füllte sie vollkommen aus. Mit rhythmischen Bewegungen steigerte er ihre Leidenschaft. Hingerissen begegnete sie seinem zärtlichen Blick. Er neigte sich nach hinten und hob ihre Hüften auf seine Schenkel.
»Wie schön du bist...«, flüsterte er.
»Oh, du auch...«, wisperte sie und umklammerte seine Knie.
Während er sie beobachtete, verschleierten sich
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