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Im Herzen der Nacht - Roman

Titel: Im Herzen der Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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zurückbringen. Schon gar nicht, nachdem Ash ihn beauftragt hatte, sie zu schützen. Niemals würde der Atlantäer eine Pflichtverletzung verzeihen. Die Dark Hunter waren Beschützer. Wer diese Aufgabe nicht erfüllte, wurde sofort zu ewiger Qual verdammt.
    Nicht dass Talon diese Drohung brauchen würde. Es lag in seinem eigenen Interesse, für Sunshines Sicherheit zu sorgen.
Denn sie bedeutete ihm viel mehr, als gut für ihn war. Er genoss ihre Gesellschaft, die Gespräche mit ihr. So angenehme Stunden hatte er schon lange nicht mehr verbracht. »Würdest du heute Nacht hierbleiben, wenn ich dich darum bitte?«
    »Das würde ich gern tun«, gestand sie, und er las unverhohlenen Kummer in ihren Augen. »Aber was ist morgen früh? Am helllichten Tag kannst du mich nicht heimbringen. Und wenn ich dein Boot benutze, hast du keins.«
    »Ich würde dich morgen Abend zurückfahren.«
    »Nein, Talon.« Sie spielte mit seinen dünnen Zöpfen und lächelte bedauernd. »So wohl ich mich auch bei dir fühle, ich muss arbeiten. Leider bin ich nicht reich und unabhängig. Wenn ich meine Kunstwerke nicht am Jackson Square verkaufe, verdiene ich kein Geld. Und das brauche ich, um mich zu ernähren. Meine Bio-Kost ist nicht billig.«
    »Falls es nur ums Geld geht...«
    »Nein, Talon, ich will in mein Leben zurückkehren.«
    Natürlich hatte sie recht, früher oder später mussten sie sich trennen. Also würde er ihren Wunsch erfüllen und sie in die Stadt bringen - und jede Nacht in den Schatten verborgen bewachen.
    »Sei ein Teil dieser Welt, aber gehöre ihr nicht an.« Das hatte Acheron ihm eines späten Abends vor langer Zeit eingeschärft. »Wegen unserer Pflichten müssen wir uns inmitten der Menschen stets als unsichtbare Schemen bewegen. Niemand darf dich kennen lernen, niemand darf merken, dass du nicht alterst. Durchquere die Finsternis, immer wachsam, immer auf der Hut. Nur wir allein stehen zwischen den Menschen und der Sklaverei. Ohne uns würden sie sterben, und ihre Seelen wären für alle Zeiten verloren. Wir tragen
eine große Verantwortung, zahlreiche legendäre Schlachten liegen hinter uns. Am Ende jeder Nacht wirst du allein nach Hause gehen, und niemand wird wissen, was du getan hast, um die Welt zu retten, die dich fürchtet. Niemals kannst du in deinem Ruhm schwelgen, niemals lieben, niemals eine Familie gründen. Wir sind Dark Hunter. Für immer mächtig. Für immer einsam.«
    Nach einem tiefen Atemzug nickte Talon. Die Zeit mit Sunshine war endgültig vorbei. »Also gut, ich bringe dich heim.« Er umfasste ihr Gesicht und küsste sie voller Glut. Während er ihren süßen Mund schmeckte, schweiften seine Gedanken in die Vergangenheit zurück.
    »Speirr?« Auf der anderen Seite der Tür erklang die zornige Stimme seines Onkels. »Kannst du dich bitte für einen Nachmittag von deiner Frau trennen und mich bei meinen Geschäften unterstützen? Bei den Göttern, so wie ihr beide euch aufführt, müsstet ihr inzwischen fünf Dutzend Kinder haben.«
    Lachend ritt Nynia auf Talons Hüften. »Oh, du gerätst wieder einmal in Schwierigkeiten.«
    »Aye, aber das bist du wert, Nyn.«
    Wie so oft neigte sie sich hinab, rieb ihre Nasenspitze an seiner und küsste ihn leidenschaftlich, bevor sie aufstand. »Nun solltest du gehen, sonst lässt dein Onkel uns beide enthaupten.«
    Bei dieser Erinnerung spürte er einen schmerzhaften Stich in seiner Brust.
    Sunshine rieb ihre Nase an seiner. So wie damals Nynia. Verwirrt erstarrte er. Irgendetwas stimmte hier nicht - diese Rückkehr in die Vergangenheit, ihr Verhalten. Und die Art, wie sie Emotionen in ihm weckte. Er berührte ihre Wange
und schaute in ihre dunkelbraunen Augen. In ihren Zügen erinnerte ihn nichts an seine Gemahlin. Aber was sie tat …
    »Was ist los, Talon?«
    Er fand keine Worte, konnte ihr nicht gestehen, er würde sie mit der Frau vergleichen, die er vor fünfzehnhundert Jahren geliebt hatte. »Nichts«, entgegnete er leise. »Nun solltest du dich anziehen.«
    Schweigend sprang sie von seinem Bett auf.
    » Speirr ?«
    Hastig zog er die Decke über seinen nackten Körper, als Ceara in die Hütte schwebte.
    Sunshine bemerkte sein plötzliches Unbehagen. »Stimmt was nicht?«
    Er schüttelte den Kopf.
    Erst jetzt bemerkte seine Schwester Sunshines Anwesenheit und hielt inne. »Oh, du hast Gesellschaft?« Verblüfft riss sie die Augen auf. Talon gab ihr keine Antwort. Das konnte er nicht, ohne Sunshine auf Cearas Ankunft hinzuweisen.
    »Gibt’s ein

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