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Im Herzen der Nacht - Roman

Titel: Im Herzen der Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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Die Frau verschränkte zitternd die Arme vor ihrer Brust. »Bitte, tut mir nichts!«, flehte sie. »Nehmt mein Geld, und lasst mich gehen!«
    »Oh, er wird dir nicht wehtun.« Der größte Daimon strich durch ihr Haar und lachte bösartig. »Zumindest nicht allzu lange.«
    Acheron verfestigte sich und beschwor einen Schild herauf, der die Frau abschirmte und verwirrte. Nach ihrer Meinung würde sie einen fremden Mann sehen, der die Angreifer verjagte.
    In Wirklichkeit pfiff er nur, und die Daimons wandten sich sofort von ihr ab. »Hi«, grüßte er nonchalant und schlenderte zu ihnen. »Wollt ihr etwa die Seele eines unschuldigen Menschen aufsaugen?« Sie wechselten einen kurzen Blick, dann liefen sie davon. »Nein, besser nicht...« Ein zweiter Schild verhinderte ihre Flucht aus der Gasse. »Hier kommt kein einziger Daimon lebend raus.« Hilflos prallten sie gegen eine unsichtbare Wand und fielen auf den Rücken. »O Mann!« Ash zuckte theatralisch zusammen. »Da fühlt man sich wie eine Fliege, die auf eine Windschutzscheibe knallt, nicht wahr?«
    Sie rappelten sich auf, und der größte Daimon starrte Ash mit schmalen Augen an. »Wenn du glaubst, wir fürchten uns vor dir, Dark Hunter, irrst du dich ganz gewaltig.«
    »Sehr gut, dann werden wir einen fairen Kampf ausfechten«,
kündigte Acheron an, breitete sie Hände aus und erzeugte mit seinen Gedanken einen Stab.
    Während die männlichen Daimons zu ihm stürmten, wichen die weiblichen zurück. Den ersten Schurken schlug er mit dem Stab beiseite, den zweiten durchbohrte die Spitze. Das andere Ende des Stocks auf das Pflaster gestemmt, zog er sich daran hoch und trat nach dem dritten Daimon. Schließlich schnellte eine Klinge aus einer seiner Stiefelspitzen und drang in die Brust des Letzten, der zu Staub zerfiel.
    Anmutig landete der Atlantäer auf dem Asphalt. Die zwei unverletzten Daimons erhoben sich, die beiden weiblichen traten noch weiter zurück. »Kommt schon, Mädchen!«, forderte er sie heraus. »Seid nicht so feige. Ich gebe euch eine faire Chance. Was ihr euren Opfern nicht vergönnt...«
    »Lass uns gehen«, bat der Anführer mit gepresster Stimme, »und wir teilen dir eine wichtige Information mit.«
    »Was könnt ihr schon wissen, das es wert wäre, euch die Freiheit zu schenken«, höhnte Ash, »und die Ermordung weiterer Menschen zu riskieren?«
    »Das ist es wert«, beteuerte der andere Daimon, »denn es ist...« Nach einem halb erstickten Schrei verstummte er.
    Ehe Ash irgendetwas unternehmen konnte, lösten sich alle Daimons in Luft auf. Zum ersten Mal seit Jahrhunderten war er zu verblüfft, um sich zu rühren. Was zum Teufel war soeben geschehen?
    Die Menschenfrau rannte zu ihm und warf sich in seine Arme. »Oh, Sie haben mich gerettet!«
    In wachsender Verwirrung blinzelte er und fragte sich, wieso sie ihn sehen konnte. Bis sie ihn leidenschaftlich küsste. »Verdammt, Artemis!«, fuhr er sie an und stieß sie weg. »Lass mich in Ruhe!«

    Irritiert streifte sie die blonde Menschentarnung ab und verwandelte sich in die feurige Gottheit zurück. Kastanienrote Locken fielen auf ihre Schultern. Die Hände in ihre Hüften gestemmt, fauchte sie. »Wieso hast du mich erkannt?«
    »Meinst du, ich wüsste nach elftausend Jahren immer noch nicht, wie du schmeckst?«
    Schmollend verzog sie die Lippen. »Wenn ich eine Menschenfrau wäre, würdest du heute Nacht mit mir schlafen. Darauf wette ich.«
    Acheron seufzte ärgerlich und ließ seinen Stab verschwinden. »Für deine kindische Eifersucht fehlt mir die Zeit. Wie du sicher weißt, habe ich zu tun.«
    Aufreizend leckte sie über ihre Lippen und trat neben ihn, streichelte seine Schulter und flüsterte ihm ins Ohr: »Auch ich gehöre zu deinen Pflichten, Acheron. Komm mit mir nach Hause, du wirst es nicht bereuen.«
    Als ihre Zungenspitze über seine Ohrmuschel glitt, erschauerte er und sprang beiseite. »Ich habe starke Kopfschmerzen.«
    »Daran leidest du schon seit zweihundert Jahren!«
    Spöttisch hob er die Brauen. »Und du seit elftausend Jahren am prämenstruellen Syndrom.«
    Sie lachte. »Eines Tages, mein Lieber, eines Tages...«
    Vorsichtshalber entfernte er sich noch etwas weiter von der Göttin, damit sie ihn nicht mehr anfassen konnte. »Warum bist du hier?«
    Sie zuckte die Achseln. »Um dich kämpfen zu sehen. Ich liebe es, wenn du so ernst und tödlich wirkst, wie deine Muskeln vibrieren. O ja, das törnt immer wieder an.«
    Ausnahmsweise machte er sich nicht die Mühe, ihren

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