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Im Herzen der Nacht - Roman

Titel: Im Herzen der Nacht - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sherrilyn Kenyon Eva Malsch
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Kopf behalten hat. Lass dich nicht von diesen Schurken übertölpeln!«
    Krampfhaft rang Talon nach Atem und versuchte, seine
Wut zu bekämpfen, seine Sorge. »Ich kann sie nicht sterben lassen.«
    »Denk nach.« Asherons Stimme nahm einen seltsam sanften Klang an. »Erinnere dich an meine Lektionen. Weil du deinen Zorn nicht kontrollieren konntest, bist du ein Dark Hunter geworden. Nun musst du dein inneres Gleichgewicht wiederfinden.«
    Langsam atmete Talon aus, und sein Zorn verebbte. »Also gut, ich bin ganz ruhig.«
    »Oh, das freut mich. Einen toten Talon kann ich nämlich nicht gebrauchen. Wir warten, bis Nick mit deinen Kleidern zurückkommt. Dann werden wir Sunshine retten.«
    Schweigend nickte Talon und bezwang seine Ungeduld. Ash hatte recht. Wenn er tat, was Camulus wollte - würde der Gott sie töten, aus reiner Bosheit? Bei diesem Gedanken zuckte er zusammen. »Wird er sie umbringen? Schon jetzt?«
    »Keine Ahnung. Hoffentlich nicht.«
    »Die Commerce Street. Ist das nicht die Gegend, wo gestern diese Frau ermordet wurde?«
    »Welche Frau?«, fragte Acheron verwirrt.
    »Wegen der du mich angerufen hast«, erklärte Talon. »Ich sollte zum Tatort kommen.«
    Verständnislos starrte Ash ihn an.
    »Das musst du doch wissen«, beharrte Talon. »Du dachtest, Zarek hätte sie getötet.«
    »O nein, ich rief dich nicht an, um dich zu einer ermordeten Frau zu schicken. Und ich dachte niemals, Zarek hätte sie getötet.«
    »Doch.«
    Langsam schüttelte Acheron den Kopf. »Ganz sicher nicht.«

    Entgeistert hob Talon die Brauen. Was zum Teufel stimmte mit dem Mann nicht? Wurde Acheron allmählich senil? Noch nie war er zerstreut gewesen, das sah ihm gar nicht ähnlich. »Hör mal, T-Rex, wir trafen uns da drüben. Erinnerst du dich? Du hast mich angerufen, und als ich zu dir kam, hatte Zarek diese kleine Auseinandersetzung mit der Polizei. Du warst du. Das weiß ich. Kein anderer Mann auf Erden kann dir so ähnlich sehen.«
    Aus Acherons Wangen wich alle Farbe. Hätte Talon es nicht besser gewusst, wäre er sicher gewesen, echte Sorge in den Augen des Atlantäers zu lesen. Irgendetwas stimmte da nicht.
    »Was ist los, Ash?«
    Statt zu antworten, trat Acheron zurück. »Ich muss etwas erledigen. Bleib hier, ich komme rechtzeitig zurück, um dich in die Commerce Street zu begleiten.«
    Als er sich zur Tür wandte, packte Talon ihn am Arm. »Du solltest mich informieren. Sofort.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Bitte, Ash, das ist der falsche Zeitpunkt, um das Orakel zu spielen. Wenn du weißt, was hier vorgeht und womit wir’s zu tun haben, spuck’s aus!«
    Zu Talons maßloser Verblüffung löste sich der Magier in Luft auf.

    Auf der blitzschnellen Reise nach Katoteros, einer kleinen Unterwelt zwischen den Dimensionen, konnte Ash kaum atmen. Dies war seine private Domäne, die niemand außer ihm betreten durfte. Vor Jahrhunderten hatte Hades ihn in dieses Niemandsland geschickt, oder genauer ausgedrückt, in diesem Gebiet gefangen gehalten.

    Seit dem Tag, an dem Artemis ihn befreit hatte, benutzte Ash den Ort als Gedächtnishilfe, um sich zu entsinnen, wer er war.
    Wer er gewesen war.
    Nun musste er seine Selbstkontrolle zurückgewinnen, denn er brauchte ein paar Minuten, um seine Gedanken zu ordnen, seine Gefühle.
    Von schmerzlichen Erinnerungen bestürmt, spürte er, wie sich sein Magen zusammenkrampfte. Rings um ihn zischte die Luft, im Einklang mit dem Chaos in seinem Gehirn. Er musste sich zusammennehmen. Solche Gefühle konnte er sich nicht leisten. Denn niemand würde ihn zurückhalten, wenn er es nicht tat.
    Mit allen Fingern strich er durch sein langes schwarzes Haar und stieß seinen alten Kriegsruf aus. Blitze zuckten, graue Donnerwolken ballten sich am unheimlichen, blauschwarzen Himmel zusammen. Nein, es konnte unmöglich geschehen. Nicht jetzt.
    Und doch gab es keine andere Erklärung, Styxx war frei. Irgendwie war er von der Insel des Verschwindens entkommen und nach New Orleans gelangt.
    Auf welche Weise?
    Nun gab sich Styxx als Acheron aus, mischte sich unter Acherons Leute, sprach mit ihnen. Reines Entsetzen erfüllte sein Herz. Diesem Treiben muss ich ein Ende setzen, bevor er in alle Welt hinausposaunt, wie mein menschliches Leben verlaufen ist - was ich gewesen bin, was ich getan habe ...
    »Acheron?«
    Artemis’ Stimme ließ ihn zusammenzucken. »Beim Zeus, Artie, das ist mein Zufluchtsort, und du hast versprochen, niemals hierherzukommen.«

    Ohne seine Worte zu beachten, materialisierte

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