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Im Himmel ist die Hölle los

Im Himmel ist die Hölle los

Titel: Im Himmel ist die Hölle los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Holt
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geleistet.
    »Hey!« rief Björn plötzlich erfreut. »Klingt ganz schön hohl hier drüben.«
    »Was denn?«
    »Na, die Wand.«
    »Ach, wirklich?« Wahrscheinlich irgendeine Trennwand zwischen zwei Dimensionen. Meine Güte, habe ich Hunger! fiel Jane ein.
    »Eindeutig hohl«, fuhr Björn fort. »Wenn ich mal richtig fest mit irgendwas Hartem und Massivem dagegenschlage, vielleicht …«
    »Ich dachte, das hätten Sie die ganze Zeit probiert.«
    »Na ja, jedenfalls ist das besser, als bloß rumzusitzen«, entgegnete Björn kühl. Er blickte sich um und versuchte dann, einen überdurchschnittlich großen Brocken Mauerwerk hochzuheben. Das schlug fehl. »Allerdings ist da ja auch noch der Kamin«, machte er sich Mut. »Der sieht ganz so aus, als wenn er irgendwo hinführt.«
    Jane schnaufte verächtlich. »Höchstwahrscheinlich. Wenn das Universum nämlich gekrümmt ist, führt er sich bestimmt rückwärts selbst nach oben. Letzten Endes, meine ich.«
    »Richtig«, sagte Björn unsicher. »Wissen Sie, was ich in diesem Moment wirklich gut gebrauchen könnte, wäre ein riesengroßer Hammer.«
    »Jetzt hören Sie mir mal zu!« fuhr Jane ihn an. »Was Sie da machen, ist reine Zeitverschwendung. Wir befinden uns weder in einem Raum noch sonstwo. Wir sind einfach … einfach drinnen.« Gereizt fuchtelte sie mit den Armen herum. »Würden Sie also bitte endlich aufhören, solch einen Lärm zu veranstalten? Langsam gehen Sie mir nämlich damit auf die Nerven!«
    Nur widerwillig setzte Björn den vielversprechend aussehenden Schlackebrocken wieder ab, den er bereits auf Gewicht und Balance geprüft hatte, und ging brummend ein paar Schritte auf und ab. Dann begab er sich auf alle viere und versuchte, einen Blick nach oben in den Kamin zu werfen.
    »Wenn wir uns, wie Sie gesagt haben, bei diesem Burschen im Kopf befinden, dann ist dieser Kamin in Wirklichkeit vielleicht ein Nasenloch oder so was«, dachte er laut nach und fügte optimistisch hinzu: »Genau, und dieses Pumpending, wissen Sie, diese Maschine, die wir eben kurz mal angemacht hatten, hat womöglich was mit der Atmung zu tun.«
    »Bitte«, seufzte Jane, die mit geschlossenen Augen auf dem Rücken lag. »Würde es Ihnen furchtbar viel ausmachen, eine Zeitlang einfach mal die Klappe zu halten? Ich würde nämlich gerne versuchen, etwas zu schlafen.«
    Björn blickte sie böse an. »Okay«, knurrte er. »Nur noch einen letzten Versuch, in Ordnung?«
    »Wie Sie wollen«, erwiderte Jane gereizt und drehte sich auf die Seite.
    Björn nickte entschlossen. Er war verliebt und saß im Kopf von irgend jemandem fest. Eine Kraft, die er nicht verstehen konnte, hatte versucht, ihn wie Butter über die ganzen Wände zu streichen, und was er sich am sehnlichsten von allem in der ganzen weiten Welt wünschte, war ein halber Liter eisgekühltes Budweiser. Er spuckte in die Hände, wuchtete den Schlackebrocken hoch und versetzte der Ecke der Kamineinfassung einen Schlag, der ihm durch alle Knochen fuhr.
    Danach überstürzten sich die Ereignisse.
    Erst sprangen von der Kamineinfassung mehrere Bruchstücke wie Granatsplitter ab; dann flackerte das Licht, und mitten in der Luft tauchte auf einmal Gänger auf, fiel wie ein Stein nach unten, rollte über den Boden, faßte sich an den Knöchel und stöhnte; schließlich tat sich in einer der Wände ein Loch auf, und der Boden wurde plötzlich von einem See aufgelösten Aspirins überschwemmt.
    Doch das letzte Ereignis in dieser Abfolge war, daß Björn über den nassen Boden watete, Gänger am Kragen packte und ihn schüttelte, als enthalte er ein Gemisch aus Gin und Wermut.
    »Dopp, du Arschloch«, fauchte er Gänger an. »Wo, zum Teufel, bist du denn so lange gewesen?«
     
    Der Personalchef verstärkte den Druck des Würgegriffs, mit dem er den Vorsitzenden des Ausschusses für Finanzen und Allgemeines am rechten Arm gepackt hatte, und grinste wie ein Irrer.
    Offenbar bestand der Trick darin, den Scheißkerl so lange geistig zu beschäftigen, bis Gänger aus dessen Kopf heraus konnte. Das wurde immer schwieriger.
    »Eine weitere Sache, die Ihnen über die geistliche Malerei im Florenz des fünfzehnten Jahrhunderts garantiert nicht bekannt ist …«, sagte er.
     
    »Dopp?« staunte Jane. Um aus ihren Ohren Rauchfahnen aufsteigen zu sehen, hätte man nicht viel Phantasie gebraucht. »Dopp?«
    Gänger grinste dümmlich. »D. Gänger«, entgegnete er. »Was hatten Sie denn gedacht, wofür das D steht? Für Norman?«
    Es gibt Momente, in

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