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Im Himmel mit Ben: Roman (German Edition)

Im Himmel mit Ben: Roman (German Edition)

Titel: Im Himmel mit Ben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Russo
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vier Wochen später hast du mir dann erzählt, dass du irgendwann später mal einen Pub in Schottland aufmachen willst, der berühmt für Bens homemade fish and chips werden würde. Und was habe ich dazu gesagt? Dass es eine ganz tolle Idee ist! Und dass ich dein treuester Stammgast sein werde. Dann habe ich etliche Tage hintereinander deine gebackenen Fischkreationen probiert. Aber der Hammer war das heiße Guinness mit Glühweingewürz, das ich trinken musste. Das schmeckte fürchterlich! Ich war mir damals verdammt sicher, dass kein einziger Schotte die Brühe bei dir bestellen würde, auch nicht im Winter. Trotzdem habe ich dich immer in deinen Plänen unterstützt und bestärkt. Und was hast du gemacht?
    Du warst in München, in Genf, Brasilien und London, aber ans Ende der Welt bist du nicht für mich gegangen. Über dunkles, volles Haar und braune Augen müssen wir beide uns gar nicht erst streiten, die hast du nämlich ganz bestimmt nicht. Und deine Unzuverlässigkeit war echt ätzend. Du hast mich ständig auf dich warten lassen!«
    Als ich merke, dass ich die ganze Zeit, den Kopf hochgereckt, die Zimmerdecke anschreie, ist mir das Ganze doch ein bisschen peinlich, auch wenn ich mir sicher bin, dass mich niemand – auch nicht Ben – sehen kann. Trotzdem schicke ich noch leise ein: »Na ja, warum sollte es dir auch besser ergehen als mir?« hinterher. »Immerhin erfüllst du auch einen Punkt meiner Liste: Du bist größer als ich. Womit wir Gleichstand hätten.« Dann trinke ich in einem Zug den restlichen Wodka leer, wanke in mein Schlafzimmer und lasse mich in der Hoffnung ins Bett fallen, gleich einzuschlafen und morgens ohne Kopfschmerzen wieder aufzuwachen. Die Nummer hat damals schließlich auch schon funktioniert.

6
    Das bin eindeutig ich – und ich sehe gar nicht gut aus
    Es funktioniert nicht wirklich, seine Wünsche einfach so in den Himmel zu funken. Zumindest nicht bei mir. Zwar habe ich sehr schnell in den Schlaf gefunden, aber mitten in der Nacht wache ich aus einem Traum auf, der sich seltsam real anfühlt.
    Ich bin mit Nathalie im selben Zimmer. Der Raum kommt mir irgendwie bekannt vor, obwohl ich mir sicher bin, dass ich mich noch nie zuvor darin aufgehalten habe. Nathalie hat ihr rotes Haar streng nach oben gesteckt. Sie trägt eine dunkelgrüne Brille, die ihr sehr weit vorne auf ihre Nase gerutscht ist. Sie sitzt bequem in einem Ohrlehnensessel und blättert in einem Kunstmagazin. In manche Seiten knickt sie Eselsohren.
    Ich sitze ihr gegenüber mit angezogenen Beinen auf der Couch und schreibe etwas in ein schwarzes Notizbuch, das ich auf die Knie gelegt habe. Ab und zu werfe ich einen Blick auf Nathalie, die ganz versonnen in ihre Lektüre zu sein scheint. Plötzlich gähnt sie, streckt sich und steht auf. Sie geht in unser gemeinsames Schlafzimmer und legt die Zeitschrift auf das Doppelbett. Ich kann sie von meinem Platz aus beobachten. Als sie an einem großen Spiegel im Zimmer vorbeigeht, schrecke ich zusammen, weil ich darin einen Augenblick lang nicht ihr Spiegelbild, sondern mein eigenes entdecke. Irritiert frage ich mich, wie der Spiegel in unser Schlafzimmer gekommen ist, wo ich ihn doch vorher nie wahrgenommen habe. In den dunkelbraunen Holzrahmen des Spiegels sind kleine Figuren geschnitzt, die ich aus der Entfernung jedoch schlecht erkennen kann. Nathalie sitzt mittlerweile wieder im Sessel und sieht mich schweigend mit ihren unergründlichen grünen Augen an. Dabei wirkt sie so, als würde sie mir irgendetwas Wichtiges erzählen wollen. Gespannt warte ich darauf, dass sie beginnt. Doch dann wache ich auf – und drehe mich sofort im Kreis. Ich habe eindeutig zu viel Alkohol intus.
    Nur wenige Augenblicke später hocke ich auf dem Boden vor der Toilette und wünsche mir inständig, meine eigenmächtig gemixten Wodka-Cocktails mögen möglichst schnell wieder ihren Weg nach draußen finden. Mir ist so übel, dass ich mir sehnlichst wünsche, mich richtig ordentlich übergeben zu können. So erbärmlich schlecht ging es mir nach Alkohol noch nie, obwohl ich gelegentlich schon mal mehr getrunken habe. Bestimmt hat sich der Wodka nicht gut mit dem Vanilleeis und dem Multivitaminsaft vertragen.
    Ich habe Pech, der Fusel bleibt in mir. Seit ungefähr einer halben Stunde sitze ich im Bad und um mich herum dreht sich alles weiter. Also leide ich noch ein Weilchen vor mich hin, dann schleppe ich mich wieder zurück ins Bett, neben das ich vorsichtshalber einen Eimer stelle.
    Es ist

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