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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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Drachen gewannst. Du warst die Antwort auf die Worte
der Weissagung. Du hast die Finsternis besiegt, die Tar-skel – wir alle
– heimlich über dieses Land legten. Er wollte dich und Highwing
bestrafen, indem er dich hierher brachte, damit du hilflos erleben
musstest, wie dein Drachenfreund zu Tode kam. Er schnaubte eine Flammenwolke aus.
    Ich wurde in der Tat bestraft, dachte Jael. Sie vermisste Highwing sehr, und sie trauerte um ihn. Doch laut sagte sie: Ich
vermag es kaum zu glauben, dass ihr in unsere Welt eingreifen und uns
aus dieser gewaltigen Entfernung hierher führen konntet. Dann
erinnerte sie sich, dass sie zu der Zeit, als das Unglück passierte,
nicht im Normalraum flogen, sondern im Flux. War so etwas überhaupt
möglich? Im nahe gelegenen Normalraum musste es irgendeinen Kataklysmus
gegeben haben. Oder nicht? Sie merkte es Ar an, dass er sich auch
wunderte. Oder hatten sie ihren Unfall nicht korrekt analysiert?
    Windrush pustete ein Rauchwölkchen aus. Auf
jeden Fall warst du plötzlich hier. Du brachtest den Zauber, an den wir
uns aus Furcht nicht heranwagten. Du hast dafür gesorgt dass das Reich
erzitterte, wie die Worte prophezeiten. Was immer aus uns Drachen
werden mag, dich werden wir nicht so schnell vergessen.
    Jael
seufzte und schaute noch einmal zurück auf die Bergkette, die hinter
ihnen entschwand. Ihr Herz war schwer, doch gleichzeitig hatte sie das
erhebende Gefühl, etwas Bedeutsames geleistet zu haben. Sie spürte,
dass die Drachen sie beobachteten. Ich glaube, die Zeit zum Abschiednehmen ist gekommen, erklärte Windrush und drehte den Kopf nach hinten, um sie anzusehen.
    Jetzt schon?, flüsterte sie, obwohl sie wusste, dass es für sie höchste Zeit wurde,
ihre Reise fortzusetzen. An Ars Blicken erkannte sie, dass ihm die
Weiterführung ihres Fluges auf der Seele brannte.
    Farsight glaubt, dass sich unsere Gegner schon sehr bald sammeln werden, um uns aus dem Reich zu vertreiben, erklärte Windrush. Wir
müssen euch fortschicken und in unsere Gefilde zurückkehren, wo wir
Gleichgesinnte um uns scharen werden. Wir müssen unsere Kräfte bündeln,
um den Weg zu den Draconae im Berg der Träume zu finden.
    Jael beugte sich vor und blickte in Windrushs glänzendes grünes Auge. Das Feuer in den Facetten leuchtete ihr entgegen. Werdet ihr in großer Gefahr sein, weil wir euch halfen?, fragte sie leise.
    Windrush antwortete mit einem gedämpften Lachen. In
Gefahr waren wir ständig. Doch nun haben wir die Art der Bedrohung
erkannt und sind stärker als zuvor. Was geschehen wird, wissen wir
nicht. Aber du hast uns neue Hoffnung gegeben. Denk an uns, Jael, aber
ohne Sorgen.
    Jael nickte zustimmend.
    Und nun, Jael – und Ar – und Ed – erinnere ich euch an den Schwur meines Vaters, der nun mein eigener ist. Rigger-Freunde.
    Eines Tages kommen wir zurück, versprach Jael, ohne Ar dabei anzusehen. Dann fiel ihr auf, dass er gleichzeitig mit ihr dasselbe gesagt hatte.
    Und ihr werdet rufen ›Freundin von Highwing‹?
    Und Freundin von Windrush, ergänzte Jael.
    Die beiden anderen Drachen stießen ein dumpfes Grollen aus, und Funken stoben aus ihren Rachen. Wingtouch und Farsight hallte es durch die Luft.
    Der Papagei regte sich. Ed! Und Ed!
    Selbstverständlich. Wir werden euch hören und uns zu euch gesellen, wenn wir können, beteuerte Windrush. Und nun tragen wir euch geschwind in größere Höhen. Die starken Schwingen des Drachen wirbelten, immer steiler schraubte
sich der rasende Flug nach oben. Jael und Ar zogen das Netz sorgfältig
in die Form eines Langstreckengleiters. Als es schien, Windrush würde
sie an die äußerste Grenze zum Himmel tragen, stieß der Drache eine
lodernde Flammenzunge aus und donnerte: LEBT WOOOOOHL-L-L, RIGGER-R-R-R! Die Landschaft vibrierte unter seinem mächtigen Gebrüll, das gar nicht mehr verstummen wollte.
    Jael
und Ar riefen im Chor ihren Abschiedsgruß und veränderten die
Tragflächen ihres Gleiters. Elegant hoben sie vom Rücken des Drachen ab
und forschten nach den Luftströmungen, die sie auf einem langen
Gleitflug zum Sternenhafen von Eri Nine bringen würden. Als Jael
zurückblickte, sah sie, wie die Drachen majestätische Kreise zogen und
ihren Abflug beobachteten.
    Tschüss, Grrechsen – Grrachen!, krächzte Ed.
    Der
Wind wehte ihnen ein Lachen zu; dann drehten die drei mächtigen Drachen
ab und flogen in

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