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Im Hyperraum

Titel: Im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey A. Carver
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nichts; Tiki musste nach draußen gegangen sein. Alo stieß Panglor sachte in die Rippen, und sie pirschten sich näher an die Lücke in der Außenhülle heran, durch die das Sonnenlicht ins Schiff strömte. Hinter ein paar Kisten, die in einer dunklen Ecke standen, bezogen sie Posten; von diesem Versteck aus konnten sie lauschen und vorsichtig hinausspähen.
    Tiki war ein Stück die Lagune entlanggegangen, und nun begrüßte er zwei Männer. Diese trugen Uniformen – vermutlich die der Firma Vikken, obwohl man aus der Entfernung nicht sicher sein konnte – und sie schienen mit Seitenwaffen ausgerüstet zu sein. Alo kauerte sich neben Panglor auf den Boden und wisperte: »Schade, dass wir sie nicht hören können.« Panglor bedeutete ihr zu schweigen und spitzte die Ohren. Hinter den Kisten schob er sich mal nach rechts, dann nach links, und plötzlich fand er eine Stelle, von der aus er Tikis Stimme und die Stimmen der Männer vernehmen konnte.
    »Wir suchen nach einem Menschen, jemandem von unserer Art«, erklärte einer der Uniformierten. Seine Stimme klang unnatürlich; vielleicht lag es an der Entfernung. »Wir müssen ihn unbedingt finden.«
    »Warum?«, fragte Tiki. »Seid ihr nicht genug, braucht ihr Verstärkung?«
    Verwirrt entgegnete der Mann: »Ich will nur wissen, ob du diesen Menschen gesehen hast. Wir suchen ihn, weil … wir suchen ihn, weil wir ihn finden müssen. Wir glauben, dass er diesen Weg eingeschlagen hat.«
    »Ja. Wir glauben, dass er diesen Weg eingeschlagen hat«, bestätigte sein Begleiter.
    »Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Seit einer Ewigkeit ist hier keiner von eurer Rasse vorbeigekommen«, antwortete Tiki. »Natürlich habe ich alle möglichen Wesen gesehen, Menschen und …« – an dieser Stelle wurden seine Worte unverständlich – »und …« – abermals dieses Kauderwelsch -»und …«
    »Schon gut, schon gut, schon gut«, unterbrach der erste Mann Tikis Redefluss. »Pass mal auf, das Ganze ist ja sehr interessant, aber Tatsache ist … Tatsache ist, dass wir hier Schiffbruch erlitten haben und wir … wir …«
    »Selbstverständlich seid ihr Schiffbrüchige. Wie alle anderen, die hier ankommen«, half Tiki aus.
    »… wir wollen uns diesen Kerl schnappen, weil er an unserem Unglück schuld ist. Jeeb hat uns losgeschickt, um ihn aufzustöbern, und er sagte, ohne ihn brauchten wir gar nicht erst zurückzukommen.« Der Crewman brach ab und fing an zu husten. Er machte einen völlig aufgelösten Eindruck.
    Panglor zitterte und versuchte zu verarbeiten, was der Mann gesagt hatte.
    Der zweite Kerl fügte in gekränktem Tonfall hinzu: »Normalerweise ist Jeeb gar nicht so. Solche Drohungen sind nicht sein Stil. Cap'n Drak und ein paar von den anderen, die zum Glück nicht mitgeflogen waren, ja, das sind richtige Dreckskerle – aber Jeeb doch nicht. Weißt du, eher würde Tal dem Cap'n sagen, er brauchte nicht mehr zurückzukommen, als so zu seiner Crew zu sprechen.«
    Panglor spürte, wie eine schreckliche Hitze in ihm hochkroch, und ihm brach der Schweiß aus.
    »Pangly, was ist los?«, flüsterte Alo, die dicht neben ihm hockte. LePiep hob den Kopf und strahlte Besorgnis aus.
    Jeeb. Tal Jeebering? Panglor schluckte trocken und kämpfte gegen einen Sturm von Gefühlen an. Ruhig bleiben, Balef, ruhig bleiben. Tal Jeebering war ein Offizier der Firma Vikken, unter dessen Kommando er eine Zeit lang gearbeitet hatte – der einzige Vikken-Offizier, der kein gottverdammter Hurensohn war, der einzige Offizier überhaupt, der ihn mit so etwas wie Anstand und Würde behandelt hatte. Eine absolute Ausnahmeerscheinung also.
    »Pangly!«, zischelte Alo. »Was hast du?«
    Er schloss die Augen und konnte gar nicht mehr aufhören zu zittern. Jeeb war auf diesem Planeten. Zusammen mit der Crew der Deerfield saß er hier fest. Und er, Panglor Balef, war dafür verantwortlich, dass der einzige Mann mit Charakter, der für die Vikken-Flotte arbeitete, dieses Schicksal erlitten hatte. Und dieser Mann verlangte nun seinen Kopf. Konnte man ihm das verübeln?
    Ein Ellbogen wurde ihm in die Seite gerammt und riss ihn aus seinen Schuldgefühlen. Er schaute in Alos haselnussbraune Augen, die ihn gespannt anstarrten. Mit den Händen vollführte sie eine Geste, die ihn zum Sprechen aufforderte.
    »Ich kenne diesen Jeeb persönlich«, flüsterte er nach einer Weile. »Einer der Offiziere an Bord der Deerfield. Der ihnen sagte, ohne mich brauchten sie gar nicht mehr zurück zu kommen.« Alo blickte

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