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Im Land der tausend Sonnen

Titel: Im Land der tausend Sonnen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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mir einen schweren Schlag versetzt. Sie haben sicher von dem bösen Buschfeuer hier draußen gehört?«
            Sie saßen an einem langen Tisch in einem der Räume gegenüber dem Büro von Jules Stenning, den Quinlan nicht hatte treffen wollen. Der Tisch war bedeckt mit Aktenordnern und Papieren und anderem Arbeitsmaterial, dem unerlässlichen Zubehör der Bürokraten, dachte Quinlan, während sie ihm gemeinschaftlich zunickten.
            »Und, Gott steh mir bei, es war mein Land. Alles abgebrannt. Deshalb kann ich jetzt nicht mit diesen Verbesserungen anfangen. Und die armen Kerle, die ich als Hilfskräfte eingestellt hatte, musste ich wieder wegschicken. Daher wäre ich Ihnen sehr dankbar, meine Herren, wenn Sie mir eine Verlängerung um ein Jahr gewähren würden. Dann kann es losgehen.«
            Der jüngere der beiden Inspektoren kniff die Augen zusammen, als hätte er nicht recht verstanden, und suchte unter den Ordnern auf dem Tisch nach Quinlans Akte. Er studierte sie eingehend, beugte sich vor, um das Kleingedruckte lesen zu können, und wandte sich dann seinem Vorgesetzten zu.
            »Ich finde hier nichts, was uns befugt, Rückschläge durch Buschfeuer in Betracht zu ziehen, Sir. Überhaupt nichts. Und das heißt, er ist seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen und muss sein Land aufgeben.«
            Quinlans Lächeln und das Funkeln in seinen Augen wichen nicht, während er in seinen Taschen nach seinen eigenen Papieren kramte und dabei zufällig ein Bündel Banknoten zu Boden fallen ließ. »Trotzdem«, sagte er, »haben Herren in Ihrer Stellung doch Entscheidungsspielräume, wie alle Beamten. Wie Mr Scott zum Beispiel. Vorausgesetzt, dass solche Maßnahmen zum Wohl des Bezirks getroffen werden, und das versteht sich von selbst.«
            »Da hat er Recht«, sagte der ältere Mann.
            »Ich fürchte, nein, Sir, denn die Bestimmungen sagen, dass …«
            »Die Bestimmungen und die Gerichte würden Mitleid zulassen, Sykes. Überlegen Sie doch mal. Stempeln Sie seine Papiere. Verlängerung. Um ein Jahr.«
            Der Ire strahlte. »Danke, Sir. Und wenn ich schon mal hier bin: Könnten Sie vielleicht auch gleich Mr Meissner eine Verlängerung für seine zwei Grundstücke geben, die ebenfalls abgebrannt sind? Er kann durch zahlreiche Zeugen belegen, dass er schon wunderbare Fortschritte auf seinem Land erzielt hatte, einschließlich eines neu gebauten Hauses, und alles ist abgebrannt. Es ist ja nur eine Formsache, ihm diese Verlängerung zu geben, damit alles seine Ordnung hat.«
            »Wo sind seine Papiere?«, fragte Sykes misstrauisch.
            »Auf der Bank, Gott sei Dank. Er wird sie vorlegen, wenn er sich von seinem Schock erholt hat.«
            »Es ist eine Schande«, sagte der ältere Inspektor, stand auf und reckte sich. »Ich denke, ich mache mal einen Spaziergang.«
            An der Eingangstür steckte Quinlan ihm eine Pfundnote zu, froh, dass er wegen Meissners Vertrag nicht das Doppelte verlangte, denn diese Pfundnote war zur Vortäuschung einer größeren Summe um Zeitungspapier gewickelt gewesen …
            »Wie lange sind Sie schon draußen?«, fragte der Inspektor, um Quinlan wissen zu lassen, dass er über seinen Hintergrund informiert war.
            »Eine Weile.«
            »Ich habe nachgedacht. Wenn Sie mit Scott befreundet sind, könnten Sie mal ein Wort für mich einlegen. Ich stehe auf der Liste für die nächste Beförderung. Das dürfte schon bald der Fall sein.«
            »Wird gemacht, aber dazu brauche ich Ihren Namen, Sir.«
            »Pinnow. Laurence Pinnow.«
            »Von der Familie Pinnow, Sägemühlen?«
            »Ja.«
            »Oh, gut. Ich mach mich dann jetzt auf den Weg.«
            Er saß immer noch im Royal Hotel, blickte auf den Fluss hinaus und dachte über seine Zukunft nach, als Pinnow ihm wieder in den Sinn kam. Er sollte ein gutes Wort für ihn einlegen? Im Leben nicht. Der gehörte schließlich zur Familie Dixon. Die Frau des alten J. B. war eine geborene Pinnow.
            Dann musste er lachen. Für einen Augenblick hatte er doch wahrhaftig selbst geglaubt, dass Walter Scott, Mitglied des Parlaments, sein Freund sei.
            »Du scheinst ja recht zufrieden zu sein.« Es war Davey, der Bullocky.
            »Warum auch nicht, an so einem schönen Tag und

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