Im Land Der Weissen Wolke
Augen. Ihre Hände verkrampften sich im Laken, nachdem sie die Decke über sich gezogen hatte. Howard schlüpfte neben sie und löste dabei seinen Hosenbund. Helen spürte seine Lippen auf dem Gesicht. Ihr Gatte küsste ihre Wangen und ihren Mund. Na gut, das hatte sie ihm auch vorher schon erlaubt. Aber dann versuchte er, seine Zunge zwischen ihre Lippen zu schieben. Helen versteifte sich sofort und fühlte erleichtert, dass er ihre Reaktion bemerkte und von ihr abließ. Stattdessen küsste er ihren Hals, schob ihr Kleid und ihr Mieder herunter und begann ungeschickt, den Ansatz ihrer Brüste zu liebkosen.
Helen wagte kaum, Luft zu holen, während Howards Atem immer schneller ging und zu einem Keuchen wurde. Helen fragte sich, ob das normal war – und erschrak zu Tode, als er unter ihr Kleid griff.
Vielleicht wäre es auf einer bequemeren Unterlage weniger schmerzhaft gewesen. Andererseits hätte eine heimeligere Umgebung die Sache womöglich noch schlimmer gemacht. So hatte die Situation etwa Irreales. Es war stockdunkel und die Decken sowie Helens voluminöse, jetzt bis zur Hüfte hochgeschobene Röcke nahmen ihr zumindest den Blick darauf, was Howard mit ihr tat. Es war aber auch schrecklich genug, es nur zu spüren! Ihr Gatte schob ihr irgendetwas zwischen die Beine, etwas Hartes, Pulsierendes, Lebendiges. Es war angsterregend und ekelhaft, und es tat weh. Helen schrie auf, als etwas in ihr zu reißen schien. Sie bemerkte, dass sie blutete, was Howard nicht davon abhielt, sie weiter zu peinigen. Er schien wie besessen, stöhnte und bewegte sich rhythmisch auf und in ihr, schien es fast zu genießen. Helen musste die Zähne zusammenbeißen, um nicht vor Schmerz zu schreien. Schließlich spürte sie einen Schwall warmer Feuchtigkeit, und Augenblicke später schien Howard über ihr zusammenzubrechen. Es war vorbei. Ihr Gatte rutschte von ihr herunter. Sein Atem ging immer noch schnell, beruhigte sich aber rasch. Helen schluchzte leise, während sie ihre Röcke richtete.
»Beim nächsten Mal tut es nicht mehr so weh«, tröstete Howard und küsste ihr ungelenk die Wange. Er schien mit ihr zufrieden zu sein. Helen zwang sich, nicht von ihm abzurücken. Howard hatte ein Recht auf das, was er mit ihr getan hatte. Er war ihr Mann.
4
Der zweite Tag der Reise verlief noch mühsamer als der erste. Helens Unterleib schmerzte so sehr, dass sie kaum sitzen konnte. Außerdem schämte sie sich dermaßen, dass sie Howard gar nicht ansehen mochte. Auch das Frühstück im Haus ihrer Gastgeber war eine Tortur gewesen. Margaret und Wilbur sparten nicht mit Anzüglichkeiten und Neckereien, die Howard launig erwiderte. Erst gegen Ende der Mahlzeit fiel Margaret die Blässe und der mangelnde Appetit Helens auf.
»Es wird besser, Kindchen!«, wandte sie sich vertraulich an sie, als die Männer hinausgingen, um die Pferde anzuschirren. »Der Mann muss dich zuerst dafür öffnen. Das tut weh, und es blutet auch ein bisschen. Aber dann geht er glatt rein, und es schmerzt nicht mehr. Kann sogar Spaß machen, glaub mir!«
Helen würde an dieser Sache nie Vergnügen finden, davon war sie überzeugt. Aber wenn es den Männern gefiel, musste man es ihnen erlauben, um sie bei Laune zu halten.
»Und sonst gibt’s ja auch keine Kinder«, meinte Margaret.
Helen konnte sich kaum vorstellen, dass aus diesem unschicklichen Treiben, aus Schmerzen und Angst Kinder entstanden, erinnerte sich dann aber an Geschichten aus der antiken Mythologie. Auch da wurden mitunter Frauen geschändet und gebaren anschließend Kinder. Vielleicht war es also ganz normal. Und unschicklich war es auch nicht; schließlich waren sie verheiratet.
Helen zwang sich, mit ruhiger Stimme mit Howard zu reden und ihm Fragen zu seinem Land und seinen Tieren zu stellen. Sie hörte seinen Antworten zwar kaum zu, aber er sollte auf keinen Fall denken, sie sei ihm böse. Howard schien das allerdings nicht zu befürchten. Er schämte sich offensichtlich nicht für die gestrige Nacht.
Am späten Nachmittag überquerten sie endlich die Grenze zu Howards Farm. Sie wurde durch einen Bach gebildet, der zurzeit jedoch schlammig war. Der Wagen blieb auch prompt darin stecken, sodass Helen und Howard aussteigen und schieben mussten. Als sie schließlich wieder auf den Bock stiegen, waren sie nass, und Helens Rocksaum war schwer von Schlamm. Dann aber kam das Farmhaus in Sicht, und Helen vergaß schlagartig jede Sorge um ihr Kleid, ihre Schmerzen und sogar die Angst vor der kommenden
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