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Im Licht der roten Erde

Im Licht der roten Erde

Titel: Im Licht der roten Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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zurückzukehren.
     
    Billy war beunruhigt wegen dieser plötzlichen Änderung ihrer Pläne. »Bis Bungarra ist es eine weite Fahrt, das wird ein langer Tag werden. Wir brechen lieber auf, wenn ihr heute Abend zurück sein wollt.«
    »Jeder sollte seinen
swag
mitbringen, nur für alle Fälle. Und etwas Proviant«, sagte Mick.
    »Swag?«
Veronica blickte Susan an, die die Achseln zuckte.
    »Eine Bettrolle oder einen Schlafsack, außerdem Klopapier und Insektenschutzmittel, nehme ich an.«
    Beth hob die Stimme, um die Aufmerksamkeit der anderen zu wecken. »Bringt euren eigenen Wasserkanister mit, Billy und ich kümmern uns ums Essen. Nur trockene Sachen, den Rest von Micks
damper,
Käse, Tee, Kekse.«
    »Max und Judy werden uns schon satt kriegen«, sagte Alan. »Sie schaffen es immer, eine Extrakartoffel in den Topf zu schmeißen.«
    Zurück im Lager, schüttelte Beth besorgt den Kopf. »Ich hoffe, wir können das in Ordnung bringen.«
    »Du klingst nicht gerade zuversichtlich«, stellte Alistair fest.
    »Wie ist diese Rowena wirklich?«, fragte Susan.
    »Schwierig … irrational«, antwortete Beth nüchtern.
    »Ach du meine Güte«, sagte Mick.
     
    Ausnahmsweise musste Billy sich nicht über die Langsamkeit der Gruppe beschweren, wenn es darum ging, die Ausrüstung in den OKA zu laden und an Bord zu klettern. Ardjani und Queenie fuhren mit Luckys Allradwagen, während Lucky selbst in Billys Van Platz nahm, um ihm den Weg zu weisen.
    Hinten im Wagen legte Beth den drei Rechtsanwälten leise dar, was sie über Rowena wusste.
    »Megareicher Vater, Filmproduzent. Sie ist vernarrt in Ardjani und die ›Spiritualität der Aborigines‹, wie sie es nennt. Ihr eigenes Leben hat sie ziemlich verkorkst und ist in einer dieser angesagten Kliniken gewesen, um ihre Drogen- und Alkoholprobleme in den Griff zu kriegen. Sie hat mir erzählt, als sie Ardjani begegnet sei, habe sie … wie hat sie es gleich beschrieben … sich berufen gefühlt, nach Australien zu kommen und bei den ›reinen Menschen‹ zu sein. Sie sagte, die Reise habe ihrem Leben eine neue Bedeutung verliehen, und eines Tages würde sie zurückkommen und sie zum Dank unterstützen.«
    »Halleluja, amen«, sagte Mick. »Ihre Kultur zu stehlen ist womöglich ihre Art, sich zu bedanken.«
    »Sie hat Ardjani erzählt, die, die sie ›ihre Führer‹ nennt, hätten ihr gesagt, sie müsse sich die Kraft dieser Menschen zunutze machen, sie müsse eine Aufgabe erfüllen und würde nur hier Antworten auf ihre Fragen finden.«
    Susan stöhnte. »Noch so eine Psychoschwätzerin! Ich habe keine Ahnung, woher diese Amerikanerinnen ihre Vorstellungen haben! Sie kommen hierher, leiten Motivations-, Inspirations- und Workshops zur Kräftigung der Aura für zweihundert Dollar pro Kurs, verkaufen ihre Videos, DVDs, Bücher und aktivierten Kristalle und kehren dann auf ihre Ranches in Big Sur zurück.«
    »Ich dachte, ihr Frauen hättet alle eure BHs verbrannt und brauchtet keine Hilfe mehr.« Mick setzte eine überraschte Miene auf.
    »Ich denke, sie sind in ein neues Zeitalter eingezogen. Jetzt wird von uns Kerlen erwartet, dass wir unser Bewusstsein erweitern und unsere weibliche Energie ausschöpfen oder so was in der Art.« Alistair grinste.
    »Rowena ist ein wenig exzentrisch«, sagte Beth achselzuckend. »Aber unter dem südkalifornischen New-Age-Quatsch verbirgt sich ein Geist wie ein Tellereisen. Ich weiß nicht, wie viel davon echt ist und was nicht. Sie ist launisch, und es wird euch nicht überraschen, wenn ich sage, dass sie mich absolut nicht leiden kann.«
     
    Lucky genoss die klimatisierte Luft im OKA und unterhielt sich mit Billy über die Vorzüge des Allradantriebs, welcher in seinen Augen das größte Geschenk der Weißen war. Allradantrieb und Cowboyfilme, fügte Billy im Stillen hinzu, ein Gedanke, der ihn zu der Frage brachte: »Hast du je bei einem Film mitgemacht, Lucky? Viele Schwarze wirken heutzutage in Filmen mit.«
    Luckys Augen strahlten, und er setzte sich auf. »Jawoll. Ich bin ein richtiger Filmstar.« Diesen Satz konnten die anderen nicht überhören, und alle Aufmerksamkeit richtete sich jetzt auf den alten Mann. Mit dem Gespür des Schauspielers für den richtigen Augenblick wandte er sich seinem Publikum zu. »Jawoll, Lucky hat vor langer Zeit in Filmen mitgespielt. Mit Mr. Chips Rafferty.«
    »Chips Rafferty.« Mick schnappte nach Luft. »Der Mann ist eine Legende. Hab ihn früher mal gekannt. Er hatte ein Haus in der Nähe von meinem,

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