Im Licht der roten Erde
erwärmen.«
»Vermissen Sie jene Tage im Busch, als Sie noch jung waren, Mick?«
»Ja, das tue ich. Ich habe sogar in einer Mine in Mount Isa geschuftet. Dann bin ich losgezogen und habe nach Opalen und Saphiren gesucht. Hatte aber nur selten Glück. Schließlich habe ich beschlossen, in die Stadt zurückzukehren. Doch manche Dinge, die man im Busch erlebt, lassen einen nie mehr los. Ist es nicht genau das, was die Leute hier draußen sagen?«
»Das weiß ich nicht. Ich habe eine solche authentische Erfahrung nie gemacht. Ich bin ein Stadtjunge aus einer ganzen Generationenreihe von Stadtanwälten. Nach einer Party des Surfclubs am Strand zu schlafen war so ziemlich das Wildeste, was ich je gemacht habe.«
»Kein Camping, keine Ferien im Wohnmobil?« Der Richter warf ihm einen mitleidigen Blick zu.
»Nein. Ich schätze, das ist jetzt der Ausgleich dafür. Ich hatte immer das Gefühl, um diese ganz speziellen Jungenerfahrungen betrogen worden zu sein. Wir pflegten unsere Ferien im Strandhaus der Familie zu verbringen.«
Beth tauchte geräuschlos hinter ihnen auf. »Guten Morgen, die Herren. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Sie als Erste fertig sein würden.«
»Wir können uns gut um uns selbst kümmern. Diese Tussis sind diejenigen, die man antreiben muss«, sagte Mick grinsend.
Alistair blickte auf seine Uhr. »Zehn vor fünf. Die Frist läuft ab.«
Das Geräusch eines Motors und das Licht zweier Scheinwerfer, das sich im Glas der Eingangstür spiegelte, kamen auf sie zu. Das Fahrzeug sah robust aus, bot Platz für zehn Personen und hatte einen geschlossenen Dachgepäckträger. Am Heck war ein kompakter, einem Lieferwagen ähnlicher Anhänger befestigt.
Der OKA hielt an, und Billy schwang sich heraus und eilte entschuldigend auf Beth zu. »Tut mir leid, dass ich zu spät bin, hatte Probleme mit dem Hänger. Wo sind sie alle? Es ist Zeit, das Gepäck aufs Dach zu laden.«
»Guten Morgen, William«, sagte Beth betont, doch sie lächelte dabei. »Beruhige dich bitte, wir werden unser Ziel schon erreichen. Hier sind zwei Männer, dort stehen ihre Sachen.« Sie deutete auf die Campingutensilien und den schicken Rollkoffer. »Ihr Jungs habt freie Sitzplatzwahl. Kommt an Bord.«
Billy machte ein besorgtes Gesicht. »Das ist kein guter Start. Wenn sie schon am ersten Morgen nicht pünktlich sein können, kann es nur schlimmer werden. Sobald wir das Lager abbrechen, sollten wir auf und davon sein. Das Frühstück muss binnen einer Stunde erledigt sein, sonst hängen wir noch den ganzen Morgen rum«, brummelte er, während er die kleine Eisenleiter hinaufkletterte, die an einer Seite befestigt war, und den Campingsack des Richters aufs Dach schleuderte.
»Brauchen Sie unsere Sachen?« Susan und Veronica tauchten auf und wuchteten ihre Ausrüstung nach vorn. Beide hatten Plastiktüten und große Einkaufstaschen bei sich, die sie mit in den OKA nehmen wollten.
»Was ist das denn alles?«, fragte Beth.
»Bloß Sachen für die Fahrt: Essen, Zeitschriften, Wasserflaschen. Sie haben gesagt, wir sollen Frühstück mitbringen, also haben wir gestern Abend etwas aus dem Restaurant mitgenommen.«
»Kalte Frühlingsrollen. Igitt.«
»Nehmen Sie Frühstück und Wasser mit in den Wagen, das ist alles, was Sie brauchen.« Beth sah Billy dabei zu, wie er ihr einziges Gepäckstück, eine kleine Sporttasche, auf dem Dach verstaute. »Okay. Jetzt fehlt nur noch Alan. Er hat das Restaurant als Letzter verlassen und sagte, er müsse noch telefonieren. Es war schon spät, also bin ich gegangen.«
»Vielleicht sollte ihn besser jemand holen. Ich wette, er schläft noch. Sie hätten ausmachen sollen, dass Sie sich gegenseitig wecken, oder den Wecker stellen«, sagte Billy.
Beth kletterte aus dem OKA . »Ich übernehme das.« Sie durchquerte mit großen Schritten den dunklen Garten.
Im Van überließen sie Beth den Sitz hinter Billy. Susan und Veronica setzten sich zusammen auf eine Seite, während Mick schnurstracks auf der Rückbank Platz nahm. Alistair setzte sich ihm gegenüber. »Erste Klasse hier hinten, nicht wahr?«, bemerkte der Richter. »Prima Polsterung, Klimaautomatik, getönte Scheiben, jede Menge Platz. Hier drinnen halte ich’s ’ne Zeitlang aus, kein Problem.«
»Natürlich Allradantrieb«, sagte Veronica.
»Aber sicher, und mit FWC : Fahrersitz, Lenkung und Getriebe nach vorne verlegt wie bei einem Lkw, damit hinten mehr Platz ist. Das Baby hier ist das Beste.« Billy sah Beth allein zurückkommen und
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