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Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sonne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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fest. »Was ich jetzt tue, ist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt und bleibt strikt unter uns. Verstanden?«
    »In Ordnung.«
    »Was ich im Zorn verletzt,
ich bereue und werde wandeln
und heilen den Schmerz mit der dreifachen Kraft
meines ersten Handelns.
Wie ich befehle, so soll es geschehen.«
    Er fühlte den leichten Schmerz, dann fühlte er, wie die Hitze von seiner Haut getilgt wurde. Die Stellen, wo ihre Finger sein Handgelenk umfasst hielten, waren jetzt kühl, als ob sie die Brandwunden herausgezogen hätten. Er spürte einen leichten Ruck im Bauch, nicht so sehr wegen der physischen Veränderung, sondern vielmehr wegen der Veränderung in Ripleys Augen.
    Er war schon des Öfteren Menschen begegnet, die außergewöhnliche Kräfte besaßen, und er wusste jetzt, dass Ripley ebenfalls diese besondere Gabe besaß. Es war etwas, das er nie zu respektieren vergaß.
    »Danke«, murmelte er.
    »Gern geschehen.« Sie wandte sich ab. »Und das meine ich ernst.«
    Als sie die Küchentür öffnen wollte, kam er ihr zuvor und schloss seine Hand – sein Handgelenk jetzt wieder unversehrt  – als Erster um den Türknauf. »Wir haben auch keine Ahnung, wie ihr Frauen Türen aufbekommt«, sagte er. »Sie sind so schwer und kompliziert.«
    »Witzbold.« Als sie hinausgingen, schob er seine Hand unter ihren Arm, um ihren Ellenbogen zu umfassen. Der lange, starre Blick, den sie ihm zuwarf, brachte ihr nur ein Achselzucken seinerseits ein.
    »Es ist ein bisschen glatt draußen. Ich kann mir nun mal nicht helfen. Es ist sehr schwierig, ein Verhalten abzulegen, das einem von frühester Kindheit an eingebläut wurde.«
    Sie ließ es dabei bewenden und brachte es auch nicht übers Herz, über ihn herzuziehen, als er um den Rover herumging und die Beifahrertür für sie öffnete und dann den Wagen freischaufelte.
    Es war keine lange Fahrt, aber als sie Mac durch die Straßen dirigierte, wurde Ripley bewusst, dass sie tatsächlich dankbar für die Mitfahrgelegenheit war. Selbst in der einen Stunde, die sie in dem Cottage gewesen war, waren die Temperaturen
noch weiter gesunken. Die Autoheizung würde auf dem kurzen Weg zwar nicht genug Zeit haben, um das Innere des Wagens richtig zu erwärmen, aber zumindest waren sie nicht draußen im Freien, wo die Luft jetzt kalt genug zu sein schien, um zu zerschneiden.
    »Wenn Sie noch mehr Feuerholz brauchen, sollten Sie sich an Jack Stubens wenden. Er hat ein paar Klafter zu verkaufen.«
    »Stubens. Können Sie mir den Namen aufschreiben?« Mac lenkte mit einer Hand, während er in seiner Tasche nach einem Zettel suchte. »Haben Sie zufällig ein Stück Papier dabei?«
    »Nein.«
    »Sehen Sie mal im Handschuhfach nach.«
    Ripley öffnete es und starrte überrascht auf das Durcheinander, das ihr entgegenquoll. Das Handschuhfach enthielt Dutzende von voll gekritzelten Notizzetteln, unzählige Bleistifte und Kugelschreiber, Gummibänder, eine halb volle Tüte mit Cocktailbrezeln; drei Taschenlampen, ein Jagdmesser und mehrere unidentifizierbare Gegenstände. Sie zog einen heraus, der aus roter Schnur, verschiedenen Perlen und menschlichem Haar fabriziert war.
    »Was ist das denn?«
    Er blickte kurz zu ihr hinüber. »Gris-gris. Ein Talisman. Er war ein Geschenk. Kein Papier.«
    Sie starrte Mac einen Moment lang schweigend an, dann legte sie den Talisman wieder ins Handschuhfach zurück und zog einen der vielen beschriebenen Notizzettel heraus. »Stubens«, wiederholte sie, während sie den Namen auf den Rand des Stückchens Papier kritzelte. »Jack Stubens, drüben in der Owl Haunt Lane.«
    »Danke.« Er nahm den Zettel, steckte ihn in seine Tasche.
    »Biegen Sie hier ab, es ist das Haus mit der zweistöckigen Veranda.« Da der Streifenwagen in der Einfahrt stand, wäre
er auch von selbst darauf gekommen. In den Fenstern schimmerte heiter anmutendes Licht, aus dem Schornstein stiegen dünne Rauchkräusel auf.
    »Schönes Haus.« Er glitt hinter dem Lenkrad hervor, und obwohl Ripley bereits ausgestiegen war, bevor er um den Wagen herumgehen und ihre Tür öffnen konnte, nahm er wieder ihren Arm.
    »Hören Sie, Sportsfreund, es ist ja irgendwie süß und alles, aber Sie brauchen mich nicht bis zur Haustür zu bringen. Wir hatten schließlich kein Date.«
    »Ich fühle nun mal den unwiderstehlichen Drang, eine Dame bis zur Haustür zu begleiten. Außerdem haben wir zusammen gegessen, und wir haben uns unterhalten. Und Wein getrunken. Das sind also schon mehrere Date-Elemente.«
    Sie blieb auf

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