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Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Im Licht der Sonne: Roman (German Edition)

Titel: Im Licht der Sonne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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vielschichtig wie Mac gewesen. Er war kein unkomplizierter, berechenbarer Mensch, und er erwartete das auch nicht von ihr. Und war das nicht einfach wunderbar?
    Die Bierflaschen schlugen fröhlich klirrend gegeneinander, als Ripley zurück ins Wohnzimmer ging und mit einem seligen Lächeln auf den Pizzakarton blickte. Ein tiefes Glücksgefühl durchflutete sie; und bevor sie begriff, was da mit ihr vor sich ging, machte ihr Herz einen kleinen Hüpfer wie bei einem Walzer und sackte dann mit einem dumpfen Plopp nach unten.
    Ripley riss verdutzt die Augen auf. »O mein Gott!«
    Bevor sie auf die plötzliche und ein wenig beängstigende Erkenntnis, dass sie sich verliebt hatte, reagieren konnte, sprangen sämtliche im Haus befindlichen Messgeräte an.
    Ihr Kopf dröhnte förmlich von den Geräuschen, die die Apparate erzeugten. Überall piepte, schrillte, summte und brummte es. Nadeln schlugen wild aus, Lichter blinkten. Und sie stand einfach nur da wie vom Donner gerührt.
    Mac stieß einen Schrei aus und sprang aus dem Bett. Er sprintete in Richtung Wohnzimmer, stolperte über ein Paar Turnschuhe und fiel der Länge nach hin. Fluchend rappelte er sich wieder auf und rannte nackt ins Wohnzimmer.
    »Was hast du angefasst? Was hast du gemacht?«
    »Nichts. Überhaupt nichts.« Ripley umklammerte die Bierflaschen so fest wie eine Rettungsleine. Später einmal,
sagte sie sich in dem Moment, sehr viel später, würde ihr bei der Erinnerung an diesen Augenblick alles so lächerlich vorkommen, dass sie sich vor lauter Lachen wahrscheinlich glatt eine Rippe brechen würde.
    Aber in diesem speziellen Moment konnte sie nur wie angewurzelt dastehen und verwundert starren, während Mac von Gerät zu Gerät flitzte, Daten ausdrucken ließ und tatsächlich suchend seinen nackten Körper abklopfte, als hätte er irgendwo eine Tasche an sich, in der sich vielleicht ein Stift versteckte.
    »Mann! Mann! Sieh dir das an!« Er griff sich einige Blätter, hielt sie sich fast bis unter die Nase, während er den Ausdruck zu entziffern versuchte. »Außergewöhnliche Vorkommnisse. Das erste vor ungefähr einer Stunde. Glaube ich zumindest. Ich kann die Uhrzeit nicht entziffern. Ich kann nicht eine einzige verdammte Zeile von diesen Schmierereien hier lesen. Wo, zum Teufel, ist meine Brille? Alter Schwede, es ist noch ein Sensor durchgeschmort. Das ist einfach genial!«
    »Mac.«
    »Ja, Moment, gleich.« Er wedelte mit der Hand, als ob sie eine lästige Fliege wäre. »Ich will nur eben die Videoaufzeichnung zurückspulen und sehen, ob es da irgendwelche sichtbaren Manifestationen gegeben hat.«
    »Du solltest dich besser anziehen, weil du im Moment ein bisschen … anfällig für Verletzungen bist.«
    »Hmm?« Stirnrunzelnd drehte er sich zu ihr um und blickte sie an. Sie konnte förmlich am Ausdruck seiner Augen ablesen, wie er langsam kapierte. »Ach so, ja, wir sind nackt. Das hatte ich ganz vergessen.«
    »Warum ziehen wir uns jetzt nicht beide an, und dann lasse ich dich mit deiner Arbeit allein.«
    Nur ein Vollidiot, dachte Mac, würde eine nackte Frau stehen lassen, um mit seinen Instrumenten zu spielen. Besonders, wenn diese Frau Deputy Ripley Todd war.
    Und Doktor MacAllister Booke mochte vieles sein, aber ein Idiot war er ganz sicher nicht.
    »Nein, lass uns lieber die Pizza essen.« Er nahm den Pizzakarton, und der Duft, Ripleys Duft, regte seinen Appetit schon wieder an. »Ich sehe mir die Daten morgen an. Sie laufen mir ja nicht davon.« Er trat zu ihr und strich mit seinen Fingerknöcheln leicht über ihre Wange. »Ich möchte ja nicht, dass du mir stattdessen davonläufst.«
    Das ist nur recht und billig, dachte sich Ripley. Sie würde sich morgen auch einmal ihre gedanklichen Aufzeichnungen ansehen.
    »Pass aber diesmal auf, wo du hintrittst. Ich möchte nicht, dass du auf den Pizzakarton fällst und unser Abendessen ruinierst.« Sie befahl sich, sich wieder zu beruhigen, und ging mit ihm ins Schlafzimmer zurück. »Woher hast du eigentlich diese Narbe auf deinem Po?«
    »Oh, ich bin irgendwie von einer Klippe gestürzt.«
    »Jesus, Mac.« Sie machten es sich auf dem Bett bequem, die Pizza zwischen ihnen, und Ripley reichte ihm ein Bier. »Auf dich.« Eigentlich hatte sie nicht bleiben wollen. Bei jemandem zu übernachten war in Ripleys Augen etwas komplett anderes, als mit jemandem zu schlafen. Dadurch entstand nur noch eine weitere Schicht von Intimität, die dann schnell erstickend werden konnte.
    Aber aus irgendeinem

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