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Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Wald hallte von triumphierenden Schreien wider, als sie gleichzeitig ihre Erfüllung fanden.
     
    Matt und erschöpft lag sie da. Unfähig, sich zu rühren. Selbst wenn eine Herde Wildpferde auf sie zugaloppiert käme, könnte sie sich nicht bewegen.
    Flynn fühlte sich augenscheinlich nicht anders, da er keinen Mucks mehr von sich gegeben hatte, seit er von ihr heruntergerollt war.
    »Es tut mir so Leid«, sagte sie mit einem langen Seufzen.
    »Es tut dir Leid?« Er griff durch das Gras hindurch nach ihrer Hand.
    »Hm. Um all die Frauen, die dich nicht als Liebhaber haben.«
    Er gab ein amüsiertes Schnauben von sich. »Wie großzügig von dir, mavourneen . Mir genügt es, dass du mit mir zufrieden bist.«
    »Ich habe Sterne gesehen. Aber nicht die Sterne da oben.«
    »Ich auch. Du bist die einzige Frau, die mir Sterne schenkt.« Er drehte sich zu ihr um, presste die Lippen an die Seite ihrer Brust und hob den Kopf. »Und du schaffst es, meinen Appetit enorm anzuheizen – auf alles Saftige.«
    »Ich vermute, du willst damit andeuten, dass du dein Abendessen haben möchtest und wir zurückgehen sollten.«
    »Wir brauchen nur das zu tun, wozu wir Lust haben. Worauf hättest du Lust?«
    »Im Moment? Oh, nur auf ein Glas Wasser. Ich bin noch nie so durstig gewesen.«
    »Wasser?« Grinsend neigte er den Kopf zur Seite. »Davon kann ich dir reichlich geben.« Er packte sie, rollte sich mit ihr durch das Gras. Und sein wildes Gelächter vermengte sich mit ihrem spitzen Schrei, als sie beide mit lautem Aufplatschen in das Wasserbecken fielen.
     
    Kayleen kam es wie ein Wunder vor, dass Flynn und sie so viele gemeinsame Interessen hatten. In Anbetracht der unterschiedlichen Lebensumstände war es verblüffend, dass sie überhaupt irgendwelche Themen fanden, über die sie diskutieren konnten.
    Andererseits war Flynn nicht fünfhundert Jahre lang untätig herumgesessen. Seine Liebe für schöne Dinge, deren einziger Zweck oft nur in ihrem ästhetischen Anblick lag, war Kayleen sehr vertraut. Ihr Leben lang hatte sie sich mit Handwerkskunst und Ästhetik befasst – die Geschichte eines Tisches, der gesellschaftliche Hintergrund einer emaillierten Schnupftabakdose oder die Herkunft einer Servierplatte. Die wenigen Stücke, die sie sich selbst gegönnt hatte, bedeuteten ihr sehr viel, nicht nur wegen ihrer Schönheit, sondern auch wegen ihrer Geschichte.
    Daneben hatte Flynn viele Bücher gelesen und Filme gesehen, die sie auch kannte.
    Er hörte ihr zu, stellte Fragen nach verschiedenen Phasen ihres Lebens. Und sie kramte in ihrer Erinnerung, konnte sich plötzlich wieder an Dinge und Ereignisse erinnern, die sie längst vergessen geglaubt hatte.
    Niemand hatte je ein solches Interesse an ihr gezeigt, an ihrer Person, an ihren Gedanken und Träumen. An ihren Gefühlen. Wenn er der Meinung war, dass sie zu streng oder
zu hart über sich urteilte, diskutierte er mit ihr darüber oder brachte sie mit einem Scherz zum Lachen.
    Und umgekehrt funktionierte es genauso. Verfiel er in seine düsteren Grübeleien, lockte sie ihn entweder mit einer liebevollen Geste daraus hervor oder sie wartete takvoll ab, bis sich diese Stimmung wieder verflüchtigt hatte.
    Doch wann immer sie eine Bemerkung über ihrer beider Zukunft machte, währte die finstere Stimmung besonders lang.
    Also beschloss sie, dieses Thema nicht mehr anzusprechen. Wozu auch? Was hatte ihr das ganze Planen und Organisieren bisher gebracht außer Eintönigkeit und Langeweile? Was immer nach Ablauf der Woche auch geschehen mochte – zum Glück hatte sie jedes Zeitgefühl verloren und wusste nicht einmal, der wie vielte Tag heute war –, sie würde es annehmen.
    Und bis dahin war jeder Augenblick kostbar.
    Er hatte ihr so viel gegeben, überlegte sie, während sie durch die Zimmer spazierte. Lächelnd strich sie über die herrlichen Perlen, die sie ständig trug, seit er ihr die Kette umgelegt hatte. Aber er hatte ihr weit mehr als das geschenkt: eine Liebesromanze, ein Märchen und vor allem die Vision eines anderen Lebens, das nicht durch Vernunft bestimmt war.
    Liebe war die Antwort auf alle Fragen.
    Noch nie hatte sie das so deutlich erkannt.
    Was konnte sie ihm geben? Geschenke? Sie besaß nichts. Die wenigen persönlichen Dinge, die sie für diesen Ausflug eingepackt hatte, befanden sich in dem Wagen, der nach
wie vor im Wald stand. Und diese Dinge hatten im Grunde nichts mehr mit der Frau zu tun, die sie geworden war.
    Gut, dann würde sie eben etwas für ihn

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