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Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gelungen.
    Ohne den Blick von ihrem Gesicht zu wenden, trat er näher. »Du bist gekommen. Warum?«
    »Ich … Verzeihung, ich verstehe Sie nicht. Sprechen Sie auch Englisch?«
    Befremdet zückte er eine dunkle Braue. Er hatte Gälisch gesprochen, da er meistens in der Sprache seiner Herkunft
dachte. Doch in fünfhundert Jahren Einsamkeit hatte er genügend Zeit zum Sprachenstudium gehabt. Natürlich konnte er Englisch sprechen und daneben ein halbes Dutzend anderer Sprachen.
    »Ich fragte, warum Sie gekommen sind.«
    »Keine Ahnung.« Sie hätte sich gern aufgesetzt, schreckte jedoch vor einem neuerlichen Versuch zurück. »Ich muss wohl einen Unfall gehabt haben. Leider kann ich mich nicht erinnern.«
    So sehr die Bewegung auch schmerzen würde, sie konnte unmöglich auf dem Rücken liegen bleiben und zu ihm aufblicken. Sie würde sich sonst wie eine hilflose Närrin vorkommen. Also biss sie die Zähne zusammen und schob sich langsam hoch. Ihr war schlecht und schwindlig, doch es gelang ihr, sich aufzusetzen.
    Neugierig sah sie sich um.
    Ein riesiger Raum, stellte sie fest, und mit einem eigenartigen Sammelsurium von Möbeln eingerichtet. In der Mitte stand ein wunderschöner alter Refektoriumstisch mit zahlreichen Kerzenleuchtern aus Silber, Schmiedeeisen, Ton und Kristall. An einer Wand hingen gekreuzte Piken und daneben hing ein dramatisches Gemälde der Klippen von Mohr.
    Es gab Möbel und Objekte aus allen nur erdenklichen Epochen. Neoklassizismus prallte auf venezianische Kunst, Chippendale auf Louis Quinze.Neben einem unbezahlbaren viktorianischen Sekretär stand ein modernes Fernsehgerät mit Breitwandbildschirm.
    Dazwischen befanden sich Waterford-Krüge, Pferde aus der Tang-Dynastie, Meissner Vasen und … eine Sammlung
von PEZ-Dispensern, den bekannten Spenderboxen für Lutschbonbons.
    Trotz ihres Unbehagens amüsierte sie die eigenwillige Zusammenstellung. »Was für ein interessanter Raum.« Sie wandte sich erneut dem Mann zu. Er sollte endlich aufhören, sie anzustarren. »Können Sie mir sagen, wie ich hierher gekommen bin?«
    »Sie sind gekommen.«
    »Ja, offensichtlich. Aber wie? Und … ich scheine völlig durchnässt zu sein.«
    »Es regnet.«
    »Oh.« Erleichtert atmete sie auf. Ihre Angst war merklich abgeebbt. Immerhin sammelte dieser Mann Pez-Spenderboxen und Georgianisches Silber. »Verzeihen Sie, Mr. …«
    »Ich bin Flynn.«
    »Mr. Flynn.«
    »Flynn«, wiederholte er.
    »Gut, wie Sie meinen. Verzeihen Sie, Flynn, aber ich scheine nicht wirklich klar denken zu können.« Vor Kälte zitterte sie nun am ganzen Leib und schlang die Arme um die Brust. »Ich wollte irgendwohin und dann … Ich weiß nicht, wo ich bin.«
    »Wer weiß das schon?«, murmelte er. »Sie frieren.« Wie unaufmerksam von ihm. Er hatte gar nicht auf ihren Zustand geachtet. Jetzt wollte er erst einmal für ihr Wohlbefinden sorgen und danach … Danach würde man weitersehen.
    Er hob sie vom Sofa hoch und runzelte verärgert die Stirm, als sie abwehrend die Hand gegen seine Schulter stemmte.
    »Ich kann allein gehen.«
    »Dessen bin ich mir sicher. Sie brauchen trockene Kleidung«, bemerkte er, während er sie aus dem Raum trug. »Und ein heißes Getränk und ein warmes Feuer.«
    O ja, dachte sie. Das hörte sich wundervoll an. Beinahe so wundervoll wie von starken Armen über breite, geschwungene Treppen nach oben getragen zu werden, als wäre sie leicht wie eine Feder.
    Doch solch romantische Vorstellungen mochten vielleicht zu ihrer Mutter passen. Hier waren sie jedenfalls fehl am Platz. Misstrauisch stemmte sie sich weiterhin gegen diese Schulter, die sich wie aus Stein gemeißelt anfühlte.
    »Danke für …« Ihre Stimme versagte. Sie hatte den Kopf nur ein klein wenig gedreht, und nun war ihr Gesicht dicht an seinem Gesicht, ihre Augen nur Zentimeter von seinen Augen, ihr Mund nur einen Hauch von seinem Mund entfernt. Sie spürte einen Stich im Herzen, unerwartet und betörend. Dem Stich folgte ein ruckartiges Erschrecken, das sich wie Wiedererkennen anfühlte.
    »Kenne ich Sie?«
    »Müssten Sie die Antwort darauf nicht selbst wissen?« Er neigte den Kopf zu ihr, atmete ein. »Ihr Haar riecht nach Regen.« Ohne sich von ihren fassungslos geweiteten Augen irritieren zu lassen, strich er mit den Lippen von ihrer Kinnlinie zu ihrer Schläfe. »Und ihre Haut schmeckt danach.«
    Im Lauf der Jahre hatte er gelernt zu genießen. Zu nippen, wenn er gierig hinunterkippen wollte. Jetzt betrachtete er ihre Lippen, sann

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