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Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition)

Titel: Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bewahrt. Sie war für die Verkehrsverhältnisse zu schnell gefahren, erinnerte sie sich. Viel zu schnell.
    Aber wie hatte sie hier überhaupt fahren können?
    Diese Frage drängte sich ihr nun gewaltsam auf, denn es gab weit und breit keine Straße, sondern nur eine Art Trampelpfad durch den Wald. Überall ragten Bäume empor, umringt von dichtem dornigem Gestrüpp und Kletterpflanzen mit Blüten von zauberhafter Schönheit. Und auch als Kayleen sich langsam im Kreis drehte, entdeckte sie keinen Weg, über den sie bei Dunkelheit im Regen hätte fahren können.
    Auf dem feuchten Erdreich waren keine Reifenabdrücke zu sehen. Keinerlei Spuren zeugten von ihrer Fahrt durch den Wald, nur von deren jähem Ende.
    Als sie sich fröstlend die Arme rieb, fiel ihr wieder ein, dass ihr Pullover nicht zerrissen gewesen war. Vorsichtig streifte sie den Ärmel hoch. An der Stelle, wo sie sich eine tiefe Kratzwunde zugezogen hatte, war die Haut völlig glatt und unversehrt.
    Sie drehte sich nach Flynn um. Er stand neben seinem Pferd, das gemächlich graste. Seine Miene hatte sich wieder verdüstert, wie auch seine ganze Haltung Zorn und Ungeduld verriet.
    Nun denn, wenn man sie nur lange genug reizte, konnte sie genauso wütend werden. Und auch ihre Geduld war allmählich erschöpft. »Was ist das für ein Ort?«, fuhr sie ihn an, während sie auf ihn zuging. »Wer, zum Teufel, bist du, und was hast du gemacht? Wie hast du es gemacht? Der Wagen …« Anklagend deutete sie darauf. »Man kann hier nicht fahren. Der Wagen dürfte eigentlich gar nicht hier sein.« Matt ließ sie den ausgestreckten Arm wieder fallen. »Ich dürfte nicht hier sein.«
    »Ich habe dir gestern Abend alles erzählt. Du weißt, dass ich die Wahrheit gesagt habe.«
    Ja, sie wusste es. Nun, da ihr Zorn verraucht war, wusste sie es. »Ich muss mich setzen.«
    »Der Boden ist nass.« Er hielt sie am Arm fest, bevor sie auf den Waldboden sinken konnte. »Das ist bequemer«, murmelte er und setzte sie sanft auf einen hochlehnigen Stuhl mit dick gepolstertem Samtkissen.
    »Danke.« Sie schlug die Hände vor das Gesicht und begann zu lachen, schüttelte sich förmlich vor Lachen. »Vielen Dank. Ich habe den Verstand verloren. Gott im Himmel, ich habe tatsächlichden Verstand verloren.«
    »Nein, hast du nicht. Aber es würde uns beiden beträchtlich weiterhelfen, wenn du deinen Verstand endlich einmal gebrauchen würdest.«
    Langsam senkte sie die Hände. Sie war keine hysterische Frau und würde auch jetzt nicht hysterisch werden. Und sie
hatte auch keine Angst mehr vor ihm. So unbeherrscht er mitunter auch reagierte, er würde ihr nichts tun. Tatsache war, dass er sie bisher nur verwöhnt und umsorgt hatte.
    Aber diese so genannten Tatsachen waren das eigentliche Problem. Die Tatsache, dass sie hier war, obwohl sie gar nicht hier sein konnte. Die Tatsache, dass er ein Zauberer war, obwohl es das gar nicht geben durfte. Die Tatsache, dass sie entgegen aller Vernunft so fühlte, wie sie fühlte.
    Es war einmal, dachte sie und holte dann tief Luft.
    »Ich glaube nicht an Märchen.«
    »Wie schade. Warum denn nicht? Glaubst du wirklich, eine Welt könnte ohne Magie auskommen? Woher kommt die Farbe und die Schönheit? Welche Wunder bewirken das?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe keine Antwort darauf. Entweder habe ich gerade einen sehr komplexen Traum oder ich sitze im Wald auf einem …«, sie stand auf und ging prüfend um den Stuhl herum, » … auf einem Stuhl aus dem frühen achtzehnten Jahrhundert. Niederländisch, würde ich sagen. Sehr schöne Intarsienarbeit. Ja, sehr schön.« Sie nahm wieder Platz. »Ich sitze auf diesem wunderschönen Stuhl in einem von Nebel umhüllten Wald, bin auf einem prachtvollen Schimmel hierher geritten, nachdem ich die Nacht in einer Burg verbracht habe …«
    »Das ist eigentlich eher eine Art Rittergut.«
    »Wie auch immer, jedenfalls in Gesellschaft eines Mannes, der behauptet, über fünfhundert Jahre alt zu sein.«
    »Fünfhundertachtundzwanzig, um genau zu sein.«
    »Ach ja? Dafür hast du dich recht gut gehalten. Ein fünfhundertachtundzwanzigjähriger Zauberer, der PEZ-Spenderboxen sammelt.«
    »Ja, das sind witzige Dinger.«
    »Und obwohl das alles unmöglich wahr sein kann, glaube ich es. Denn weiterhin das zu leugnen, was ich mit eigenen Augen sehe, ergibt noch weniger Sinn, als es einfach zu glauben.«
    »Na also.« Er strahlte sie an. »Ich wusste, du bist eine vernüftige Frau.«
    »O ja, ich bin sehr vernünftig,

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