Im Licht der Träume: Drei Romane in einem Band (German Edition)
Schulter zu seinem Nacken und weiter zu seiner Wange. Ihre blauen Augen verdunkelten sich. Wurden verhangen, verträumt. »Flynn.«
»Wein«, sagte er nervös. »Du möchstest sicher Wein trinken.«
»Nein.« Sie unterbrachen den Tanz. »«Ich will keinen Wein.«
»Dann ein Abendessen.«
»Nein.« Sie strich über seinen Nacken.« »Auch kein Abendessen«, murmelte sie, während sie die Lippen seinem Mund näherte. »Ich will dich«, hauchte sie. »Nur dich.«
»Kayleen.« Er hatte vorgehabt, sie zu umwerben, zu betören. Sie zu verführen. Und jetzt war sie ihm zuvorgekommen. »Ich möchte dich nicht drängen.«
»Ich habe so lange gewartet, ohne es überhaupt zu wissen. Es hat nie einen anderen gegeben. Und jetzt bin ich überzeugt, dass dies auch gar nicht möglich gewesen wäre, weil es dich gibt. Zeig mir, wie es ist, einem Mann anzugehören.«
»Keine der Frauen, die ich berührt habe, hat mir etwas bedeutet. Sie sind neben dir nur Schatten, Kayleen. Dies hier«, sagte er und hob sie in seine Arme, »ist wirklich.«
Er trug sie durch die Musik und das Kerzenlicht hindurch und weiter die Treppe hinauf. Und obgleich sie seine Arme spürte und das Pochen seines Herzens, war es wie Fliegen.
»Hier, an diesem Ort, habe ich des Nachts von dir geträumt.« Er brachte sie in sein Schlafzimmer. Das Bett war mit roter Seide bedeckt und mit weißen Rosenblütenblättern bestreut, Kerzen verströmten ihr weiches Licht und im Kamin flackerte ein Feuer. »Und hier, an diesem Ort, will ich dich lieben. Das erste Mal in Fleisch und Blut.«
Er stellte sie auf dem Boden ab. »Ich werde dir nicht weh tun, das kann ich versprechen. Ich werde dir nur Lust schenken.«
»Ich habe keine Angst.«
»So sei mein.« Er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen, legte den Mund auf ihre Lippen.
In den Träumen waren Sinnesempfindungen nur eine schattenhafte Nachahmung der Wirklichkeit. Im Hier und Jetzt, wo die Schleier sich gelüftet hatten, war das Erleben unsagbar tiefer.
Sachte, ganz sachte löste er den Mund von ihren Lippen. Dann streichelte er langsam und verführerisch über ihren Körper. Als sie erzitterte, murmelte er ihren Namen und süße Worte des Verlangens. Er streifte ihr das Kleid über die Schultern, hauchte Küsse auf diese vollendeten Rundungen. Und sog den Duft ihrer Haut in sich ein.
»Lass mich dich ansehen, schöne Kayleen.« Er strich mit den Lippen über ihren Hals, während er ihr das Kleid langsam herunterzog. Als es sich um ihre Füßen bauschte, trat er zurück und betrachtete sie.
Sie war ohne jede Scheu. Die Röte, die ihre Haut erglühen ließ, war reine Erwartung. Und das Zittern, das ihren Körper während dieser eingehenden Musterung durchlief, war pure Vorfreude.
Er streckte die Hand aus, liebkoste ihre Brust und beobachtete, wie sich ihre Augen verdunkelten. Als er mit den Fingerspitzen weiter nach unten glitt, erbebte sie unter seiner Berührung.
Mit mühsam unterdrückter Hast knöpfte sie ihm nun das Hemd auf. Und als sie ihn berührte, kam es ihm wie eine Erlösung vor.
»A ghra .« Von seinem Verlangen überwältigt, zog er sie an sich, presste den Mund auf ihre Lippen. Mit den Händen strich er über ihren Körper, erforschend, erobernd, nach mehr suchend, bis sie seinen Namen hervorkeuchte.
Zu hastig, zu ungestüm. O Gott, was machte er da? Er kämpfte sich aus den roten Nebeln der Lust zurück, mäßigte seine Bewegungen, zügelte sein rohes Verlangen. Als er sie wieder hochhob und auf das Bett legte, war sein Kuss langsam und zärtlich.
Das ist es, dachte sie, was die Dichter in ihren Werken besingen. Und wofür die Menschen, ob Mann oder Frau, bereitwillig Kopf und Kragen riskieren.
Diese Wärme, dieser Genuss, einen anderen Körper zu spüren. Dieses Geschenk des Herzens, mit all seinen Seufzern und Geheimnissen.
Er schenkte ihr Freude, so wie er es versprochen hatte, ein Meer von Lust, das in langsamen Wellen durch sie hindurchschwappte. Sie hätte darin ertrinken mögen.
Sie schenkte ihm Duft, Geschmack, Berührung, sodass seine Sehnsucht endlich Nahrung erhielt. Er verlor sich darin, zögerte den Genuss hinaus, labte sich an der Schönheit, die sie offenbarte.
Als die ansteigenden Fluten über die Ufer traten, hieß sie sie willkommen. Auf einem Wellenkamm ließ sie sich emportreiben, immer höher und höher, um dann mit einem lauten Triumphschrei zu fallen.
Und sie hörte ihn stöhnen, hörte das atemlose Wispern, das wie eine Beschwörung klang, als er sich über
Weitere Kostenlose Bücher