Im Licht des Vergessens: Roman (German Edition)
habe, war sie zum vierten Mal verheiratet.«
»Sie hatte noch mehr Männer. Im Moment hält sie, glaube ich, gerade nach Nummer sechs Ausschau.«
»Aber ihren Namen hat sie stets beibehalten, stimmt’s?«
»Das ist der Name ihres zweiten Mannes«, erklärte Phoebe. »Und dabei ist sie dann geblieben, egal, wie viele noch kamen. Weil er so glamourös klingt, zumindest behauptet sie das.«
Bees Lippen zuckten. »Bess verstand sich meines Wissens nach nicht besonders mit Miz Tiffany.«
»Sie verstand sich mit niemandem. Sie war eine … schwierige Frau.«
»Jeder Mensch ist anders. Als ich für Miz Tidebar gearbeitet habe, sah ich manchmal Ihre Mutter, aber gerade lang genug, um Hallo zu sagen. Sie sehen ihr ähnlich.«
»Ein bisschen. Meine Tochter noch viel mehr. Carly ist ihrer Großmutter wie aus dem Gesicht geschnitten.«
»Sie muss ein hübsches Mädchen sein. Sagen Sie Ihrer Mutter bitte schöne Grüße von Bee Hector.«
»Gern. Sie wird sich bestimmt über die Verbindung freuen. Duncan hat sie nämlich ziemlich ins Herz geschlossen.«
»Wir ihn auch.« Bee beugte sich ein wenig vor, während die Männer weiterstritten. »Was haben Sie mit dem Jungen vor?«
»Mit Duncan?« Vielleicht war es der Wein oder auch das Strahlen in Bees Augen, aber Phoebe sagte, was ihr spontan dazu einfiel. »Ich überlege noch, was er alles mit mir anstellen darf.«
Bees Gelächter war die reinste Explosion an Heiterkeit. Ihre dicken Finger tätschelten Phoebes Schulter. »Er hat schon andere hübsche Mädchen mit hergebracht.«
»Das kann ich mir vorstellen.«
»Aber noch keine, die ich gutheißen konnte.«
Phoebe beschloss, dass sie einen weiteren Schluck Wein vertragen konnte. »Und, habe ich den Test bestanden?«
Bee lächelte herzlich und ließ ihre Hände dann energisch auf den Tisch plumpsen. »Wenn ihr Kuchen und Eis wollt, müssen wir den Tisch abräumen.« Während des darauffolgenden Chaos warf Bee Phoebe erneut einen Blick zu. »Warum nimmst du nicht ein paar von den Tellern und trägst sie in die Küche?«
Und das bedeutete, dass sie von nun an mit zur Familie gehörte.
Sie beendeten den Abend vor Phoebes Haustür. »Ich kann dich leider nicht mit reinbitten.« Als er sie wieder auf eine andere Art küsste, wusste sie nicht, wie ihr geschah. »Mit anderen Worten: Du kannst nicht mit nach oben kommen und mich ausziehen.«
»Wann dann?« Seine Hände wanderten an ihrem Körper empor, sodass sie es beide kaum noch aushielten. »Wo?«
»Ich … ich weiß nicht. Ich will mich nicht anstellen – es ist nur wegen Carly. Und wegen meiner Mutter.« Sie zeigte auf das Haus. »Es ist alles so kompliziert.«
»Komm mit zu mir zum Abendessen.«
Sie wurde wieder schwach, als seine Lippen ihren Hals hinunterwanderten. Ein Abendessen bei ihm bedeutete eindeutig Sex. Zum Glück.
»Und wer kocht? Du?«
»Nein, ich will dich schließlich nicht vergiften. Ich werde Pizza bestellen.«
»Ich mag Pizza.«
»Wann?«
»Ich … morgen kann ich nicht. Ich muss …« Sie sollte sich das lieber noch mal gut überlegen. Sei vorsichtig, Phoebe. »Am Dienstag, Dienstagabend. Ich komme nach meiner Schicht direkt zu dir. Außer …«
»Außer irgendjemand sitzt auf einem Dachvorsprung oder nimmt Geiseln, logisch. Bis Dienstag also.« Er lehnte sich zurück. »Was für eine Pizza möchtest du denn?«
»Überrasch mich.«
»Das hab ich auch vor. Gute Nacht, Phoebe.«
»Gut. Warte.« Sie schlang ihre Arme erneut um seinen Hals und gab sich ganz dem darauffolgenden Kuss hin, bis ihre Lust sie fast schmerzte. »Gut.«
Dann ging sie ganz schnell hinein, bevor sie so etwas Verrücktes tun konnte, wie ihm die Kleider vom Leib zu reißen. Verträumt ging sie die Treppe hinauf. Dieser Mann konnte küssen, dass einem Hören und Sehen verging. Und sie musste zugeben, dass sie zwar kaum noch bis Dienstag warten konnte, aber die Vorfreude ihr Herz schneller schlagen ließ und ihr ein schönes, warmes Gefühl gab. Wenn sie jemals so viel Lust auf einen Mann gehabt hatte, konnte sie sich nicht mehr daran erinnern, und das sollte schon was heißen.
Sie hörte den Fernseher im Wohnzimmer und Carlys Lachen. Noch musste sie nicht ins Bett, und außerdem brauchte sie noch einen Augenblick, einen kurzen Augenblick für sich allein, bevor sie mit einem reichlich dämlichen Grinsen das Wohnzimmer betreten würde.
Sie beschloss, in ihrem Zimmer das Kleid gegen ihren Schlafanzug zu tauschen, bevor sie zu ihren Mädels ging. Sie war nackt bis
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