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Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx

Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx

Titel: Im Mond des Styx - Lohmann, A: Im Mond des Styx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Lohmann
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Ansicht, dass die Buschläufer nicht allein die Last dieses Kampfes schultern sollten. Wir sind also nicht gleich nach Norden gezogen, sondern erst einmal ostwärts über die Berge. Wir sind über Hâiran, Niblis und Apis marschiert und haben die Städter freundlich aufgefordert, uns zu unterstützen.«
    »Und einigen von uns«, warf Nachab ein, »hat es gar nicht gefallen, dass die Weichbäuche so schnell eingelenkt haben. Ich meine, es hat ja nicht jeder geglaubt, dass der starke Gontas gerettet werden muss wie ein Mädchen. Manche wären es auch zufrieden gewesen, unter einem hübschen Vorwand die Städte zu plündern und dann wieder heimwärts zu ziehen.«
    »Aber diese Narren«, warf Fürst Bârun ein, »hatten Glück, dass ich in Hâiran für die Sache der Buschläufer eingetreten bin. Sonst wäre das Ganze anders ausgegangen.«
    »Oh ja.« Nachab sah verträumt in die Ferne, als könnte er die Reichtümer Hâirans vom anderen Ende der Wüste aus sehen.
    »Allerdings«, sagte Bârun entschieden. »Kaum mehr als tausend Buschleute – das war kein Heer, das war eine Bande von Räubern! Mit dem Haufen hättet ihr nicht einmal Apis eingenommen, geschweige denn meine strahlende Heimatstadt. Ihr habt uns überrascht, das gebe ich zu. Wir hatten nicht genug Männer, um euch gleich wieder zu vertreiben. Aber an den Mauern hättet ihr euch eine blutige Nase geholt.
    Also verkneift euch die Prahlerei, ihr hättet die Khâl zur Mithilfe gezwungen, oder was euch sonst zu Kopfe steigen mag. Ich habe euch freiwillig begleitet und in Niblis und Apis für euch verhandelt. Andernfalls wäre niemand von uns jetzt hier.«
    »Warum hast du denn für die Buschläufer gesprochen«, fragte Gontas spöttisch, »wenn sie doch zu schwach waren und keine Bedrohung darstellten?«
    Bârun schnaubte. »Buschläufer. Ihr könnt so überheblich sein, für ein Volk, das in Zelten lebt! Glaubt ihr, ihr seid die Einzigen, die Hexer und Propheten kennen? Glaubt ihr, ihr seid die Hüter der Welt und alle anderen sind Schafe?
    Ich selbst beschäftige einen Sterndeuter aus Modwinja an meinem Hof, einen Weisen von Rang. Er mahnt mich seit Jahren, dass die Rundung des Styx bevorsteht und dass das Ende der Welt nah ist. Als ihr vor den Toren standet und die ganze Stadt über eure Forderungen gelacht hat, da war ich derjenige, der erkannte, dass ihr mir den letzten Hinweis bringt, auf den ich gewartet habe, und dass ich nun etwas tun muss und kann.
    Darum habe ich die Großen der Stadt davon überzeugt, dass eine kleine Unterstützung für euren Zug uns billiger kommt als eine Schlacht vor unseren Mauern. Und, wie ich hinzufügen muss, einen großen Teil dieser Unterstützung musste ich aus meinem eigenen Vermögen bestreiten. Ich werde einiges an Kredit zurückzahlen müssen, wenn ich heimkehre. Ihr solltet mir also dankbar sein, Buschläufer.«
    »Aye, mein Beileid«, sagte Mart. »Ich hoffe mal, Ihr geht nicht bankrott bei dem Unterfangen. Ich hab auch ein bisschen was eingesetzt und auf Füchse gehofft, als sich losgezogen bin, aber bis jetzt gab’s hier nichts auszufegen.« Er sah griesgrämig drein.
    Der Fürst winkte ab. »Keine Sorge, mein Freund«, erwiderte er. »Ich brauche keine Beute, damit der Zug sich für mich lohnt. Ich habe das nicht getan, um Reichtum und Macht zu gewinnen. Mir ist es Lohn genug, wenn ich jene als Narren dastehen lassen kann, die mich in all den Jahren ob meines Interesses an der Astrologie verlacht haben.
    Und wenn ich mit den Köpfen von Dämonen heimkomme und die Dummköpfe sehen, wovor ich und nur ich allein unsere Heimat bewahrt habe, dann werden sie es ziemlich eilig haben, ihren Anteil nachzureichen, damit sie nicht ganz ohne Ehre dastehen. Wer weiß, womöglich bekommt Hâiran sogar einen richtigen Patriarchen, wenn das hier vorbei ist.«
    »Aber ihr wart schnell da«, sagte Mart, mit einem vorwurfsvollen Blick zu Gontas. »Wir haben wohl den falschen Buschmann als Führer gewählt. Dieser Tafib hat alle versammelt und war mit ’nem Umweg über die Städte fast so bald da wie wir. Der hat seine Fiesel bestimmt nicht ’nen Monat in der Wüste rumirren lassen, bevor er auch nur die Berge in der Mitte gefunden hat. Und wenn ich an die Pilze denk, wo Gontas uns unbedingt langführen wollte – wie lang wir danach krank waren, das will ich gar nicht nachrechnen.«
    »Hm«, merkte Tori an. »Hast ziemlich oft krank rumgelegen und uns aufgehalten auf dieser Reise, wenn ich’s recht bedenke, du!«
    Beitan sah

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