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Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Im Namen des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Im Namen des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.D. Robb
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fünfzehnjährigen Kind in Stücke gehackt worden sein könnte, hat niemand auch nur im Entferntesten gedacht. Wahrscheinlich haben sich damals jede Menge Leute sogar heimlich gefreut, weil dieser Kerl nicht mehr am Leben war. Es könnte Linos erster Mord gewesen sein. Damit hat er sich das Kreuz verdient. Das Timing würde passen und der Kollege, der damals für die Gegend zuständig war, hat ihn zwar als Störenfried und Schläger in Erinnerung, aber erst nach dem Mord an Soto mehrmals wegen anderer Gewalttaten verhört.«
    Sie ging ihre Notizen durch. » Dabei ging es um die Tode oder das Verschwinden mehrerer bekannter Mitglieder rivalisierender Banden, aber sie konnten ihm nie etwas beweisen, und er hatte für jede dieser Taten ein wasserdichtes Alibi.«
    » Waren unter den Toten und Verschwundenen auch Mitglieder der Gemeinde?«
    » Nein. Obwohl die Grenzen damals unscharf waren.« Sie trat wieder vor das Hologramm. » Einer dieser Typen hätte also Freunde oder Verwandte gehabt haben können, die Mitglieder der Kirche waren. Aber… ich hätte da eine katholische Frage.«
    » Und warum zum Teufel fragst du mich?«
    » Nur so. Könnte es um Zahlung oder Buße gegangen sein, wenn das damalige Opfer Mitglied einer Gang gewesen ist und so ziemlich dieselben Dinge wie Lino getrieben hat? Wenn es im Rahmen eines Streits zwischen den Gangs getötet wurde oder anderweitig zu Schaden gekommen ist?«
    » Wenn jemand ihn geliebt hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass das eine Rolle spielen soll. Weil Liebe schließlich keine Einschränkungen kennt.«
    » Wie sieht das die katholische Kirche?«, wiederholte Eve.
    Er stieß einen Seufzer aus, nippte an seinem Brandy und dachte darüber nach. » Mir scheint– wenn wir deinen Gedanken weiterverfolgen–, dass ein Mord nur dann gerechtfertigt sein kann, wenn er als Reaktion auf die Ermordung eines Unschuldigen erfolgt. Oder zumindest eines Menschen, der nicht selber einen Mord begangen hat. Aber…«
    » So sehe ich das auch. Ich weiß, was du noch sagen willst«, fügte sie hinzu und fuhr mit einer ihrer Hände durch die Luft. » Mord ist weder logisch noch folgt er hübschen, klaren Linien. Die Menschen, die andere töten wollen, machen ihre Regeln selbst. Aber um auf dein › Aber‹ zurückzukommen…«
    » Himmel, kein Wunder, dass ich dir verfallen bin.«
    » Dieser Mord war logisch und ist hübschen, klaren Linien gefolgt. Man hat einen Priester in der Kirche mit Gottes Blut getötet. Nun, technisch gesehen war es bloßer Wein, weil Lino nicht zum Priester geweiht war und deshalb die Transsubstantiation nicht vornehmen konnte.«
    » Und du besitzt die Dreistigkeit, mir Fragen zum Katholizismus zu stellen, während dir ein Begriff wie Transsubstantiation mühelos über die Lippen kommt?«
    » Ich habe mich eben etwas damit befasst. Die Sache ist die, dass das Motiv zur Methode passen wird. Ich denke…«
    Sie unterbrach sich kurz, als ihr Computer die Ausführung des Auftrags meldete, nahm dann aber sofort den Faden wieder auf. » Ich denke«, wiederholte sie, » dass der Mörder ein wichtiges Mitglied der Gemeinde ist. Eins, das keine Sonntagsmesse je verpasst und regelmäßig beichten geht… wie oft soll man überhaupt zur Beichte gehen?«
    Er stopfte seine Hände in die Hosentaschen und runzelte die Stirn. » Woher, verdammte Hölle, soll ich das bitte wissen?«
    Sie sah ihn mit einem zuckersüßen Lächeln an. » Warum macht es dich bloß so nervös, wenn man dir Fragen zur Kirche stellt?«
    » Du wärst sicher auch nervös, wenn ich dich lauter Sachen fragen würde, bei denen du den heißen Atem der Hölle im Nacken spürst.«
    » Du wirst nicht in die Hölle kommen.«
    » Oh, und woher weißt du das?«
    » Du bist mit einem Cop verheiratet, das wird deine gottverdammte Rettung sein. Computer, Daten auf Bildschirm eins. Das sind die Besitzer und/oder Bewohner der Häuser, an denen Lino jeden Tag vorbeigelaufen ist.«
    » Du bist meine Rettung?«, fragte er, schlang ihr die Arme um die Taille und zog sie an seine Brust. » Und was bin ich dann für dich?«
    » Ich schätze, dass du meine Rettung bist, Kumpel. Und falls ich mich irre, ist es auch egal, denn dann gehen wir eben gemeinsam in Flammen auf. Doch jetzt versuch noch etwas für dein Seelenheil zu tun, und sieh dir mit mir zusammen die Daten an.«
    Vorher gab er ihr noch einen langen, liebevollen Kuss. » Eins an der Hölle kann ich einfach nicht verstehen.«
    » Und das wäre?«
    » Gibt’s dort jede

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