Im Namen des Todes: Roman (German Edition)
Menge Sex, weil sämtliche Bewohner Sünder sind, oder üben sich dort alle als ewige Strafe in Enthaltsamkeit?«
» Wenn ich es nicht vergesse, werde ich López danach fragen. Aber jetzt guck dir bitte erst einmal die Daten auf dem Bildschirm an.«
Er drehte sie um, zog sie rücklings gegen seine Brust und sah sich über ihren Kopf hinweg die Namen an. » Was sagen diese Namen uns?«
» Ich habe noch mehr Informationen über die Besitzer und Bewohner, wie zum Beispiel, wie lange sie in diesen Häusern wohnen und wo sie vorher gemeldet waren. Ortega… den Namen hat Rosa O’Donnell mal erwähnt. Computer, weiterführende Informationen auf Bildschirm zwei.«
» Wir suchen also nach Leuten, die schon lange in der Gegend sind. Nach einem Menschen oder einer Familie, die schon hier gelebt hat, als Lino der Anführer der Soldados war.«
» Ja, genau. Ein zweiter Hinweis ist die Strecke, die er jeden Tag gelaufen ist. Zu welchem der Gebäude Lino irgendeine Beziehung hatte oder welches der Gebäude vielleicht von Interesse für ihn war. Es ging ihm um Gewinn. Um Gewinn, sein Ego und vielleicht um Rache an irgendjemandem, der ihm damals quergekommen ist. Es sind ganz schön viele Leute hiergeblieben. Sieh dir das mal an. Ortega. Sie leben inzwischen in der dritten Generation in diesem Haus. Und das hier. Vor sechzig Jahren war es eine Fabrik, in der wahrscheinlich eine ganze Horde illegaler Arbeiter im Akkord geschuftet hat. Das Gebäude gehört immer noch demselben Mann, nur sind darin jetzt Eigentumswohnungen und Lofts untergebracht. Huh. Und demselben Kerl gehört das Haus neben dem von Ortiz. Computer, ich brauche eine vollständige Überprüfung von José Ortega«, wies sie ihre Kiste an.
EINEN AUGENBLICK …
» Den Namen kenne ich«, erklärte Roarke. » Irgendwas an diesem Namen… Ah… er hat noch ein anderes Haus in der East Side, Mitte der Neunziger erbaut. Im Erdgeschoss sind Läden, im ersten Stock mehrere Studios und darüber Wohnräume. Ich habe mich vor ein paar Jahren für das Gebäude interessiert.«
» Du hast dich dafür interessiert?«
» An Einzelheiten kann ich mich nicht mehr erinnern, aber ich weiß, ich habe das Ding nicht gekauft. Weil es irgendwelche rechtlichen Probleme mit Ortega gab.«
AUFGABE ERLEDIGT …
» Lass mich sehen. Computer, neue Daten auf rechte Hälfte von Bildschirm zwei. José Ortega ist fünfunddreißig Jahre alt, also genauso alt wie Lino Martinez. Aber wie in aller Welt konnte er da schon vor sechzig Jahren Eigentümer des Gebäudes sein?«
» Ich würde sagen, einer seiner Vorfahren hieß ebenfalls José. Ich kann mich daran erinnern, dass der alte José Ortega vor mehreren Jahren gestorben ist. Ja, jetzt fällt es mir wieder ein. Es gab irgendwelche Probleme wegen seines Nachlasses. Das hier muss der Enkel und der Erbe sein.«
Eve wies den Computer an zu überprüfen, ob der jüngere José der Enkelsohn des alten war, und schüttelte den Kopf, als sie die Daten sah: » Okay, José Ortega, gestorben 2052 im Alter von neunundachtzig Jahren. Ein Sohn, Niko, der 2036 zusammen mit seiner Frau und seiner Mutter bei einem Hotelbrand in Mexico City ums Leben kam. Nur der alte Mann und der damals elfjährige Enkel haben überlebt.«
» Woraufhin der Alte seinen Enkel aufgezogen hat. Ja, allmählich fällt mir alles wieder ein. Und natürlich hat der Enkel nach dem Tod des alten Herrn alles geerbt. Als ich mich für das Gebäude interessierte, hieß es, der jüngere Ortega hätte den Geschäftssinn seines Opas nicht geerbt. Weshalb ihm ein Teil des angehäuften Vermögens verloren ging. Da mir das Gebäude in der East Side gefiel, habe ich ein Angebot an ihn geschickt.«
» Und er hat nein gesagt?«
» Er war damals nicht erreichbar, und dann fand ich etwas, was mir noch besser gefiel.«
» Er war nicht erreichbar? Hier steht, dass er in dem Haus in der 120. Straße Ost gemeldet ist.«
» Mag sein, aber vor vier oder fünf Jahren, als ich das Gebäude wollte, war er nicht in New York. Wir mussten uns deshalb an einen Anwalt halten, der– wenn ich mich recht entsinne– über das Verschwinden seines Mandanten alles andere als glücklich war.«
» Computer, Suche nach einer Vermisstenmeldung zu José Ortega und nach seinem letzten bekannten Aufenthaltsort.«
» Ich habe nicht gesagt, dass er verschwunden, sondern unauffindbar war«, erklärte Roarke, zog dann aber überrascht die Brauen hoch, als er die Meldung auf dem Bildschirm sah. » Na, wenn du nicht wirklich
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