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Im Reich der Vogelmenschen

Im Reich der Vogelmenschen

Titel: Im Reich der Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt und E. Maine Hull
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eine?«
    »Wahrscheinlich haben Sie recht, Sir. Aber warum schicken Sie nicht jemand anderen?«
    Die Vorstellung, nicht selbst zu gehen, war unmöglich für Kenlon. Seine Phantasie arbeitete, er sah sich im Gespräch mit Menschen, die aus einer andern Zeitepoche stammten. Er war froh, daß sein augenblicklicher Dienstrang ihm erlaubte, Entscheidungen zu treffen. Trotzdem wollte er den andern mit Vernunftgründen überzeugen.
    »Leutnant«, sagte er, »an wen pflegten in unserer Zeit Nachrichtenoffiziere ihre Meldungen zu erstatten?«
    Benjamin zögerte. »Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswollen, Sir«, bekannte er.
    »Sie pflegten sie an Männer zu erstatten, die auf Grund ihrer Erfahrung in der Lage waren, das Wesentliche jener Meldungen zu erkennen und auszuwerten.«
    »Ich verstehe. Eine solche Person haben wir nicht an Bord.«
    »Richtig, Leutnant. Darum muß der Kommandant selbst gehen, wie Ihnen klar werden wird, wenn mir etwas zustößt und das Kommando auf Sie übergeht. Ich werde über das tragbare Funkgerät mit Ihnen in Verbindung bleiben.«
    »Sir …«, begann Benjamin zweifelnd.
    Kenlon hatte genug. »Ich gehe«, sagte er laut. »Dabei bleibt es. Haben Sie verstanden, daß Sie niemanden an Bord lassen dürfen?«
    »Ja, Kapitän.«
    Kenlon hob die Stimme, so daß die Frau ihn hören konnte: »Wenn jemand versuchen sollte, mein persönliches Wohlergehen auszuspielen, um einen Zwang auf Sie auszuüben, so lassen Sie sich auf keine Verhandlungen ein. Ist das klar?«
    Benjamin legte die Hand an die Mütze. »Natürlich, Sir.«
    Kenlon sagte zu der Frau: »Sie werden ein paar Minuten warten müssen, während ich mich vorbereite.«
    Er ging nach unten. Zu den Dingen, die er in seine Taschen schob, gehörten sein Dienstrevolver, ein winziger Transistorsender und -empfänger und seine Kompaßuhr. Er packte sein Rasierzeug ein und stieg wieder an Deck.
    Sekunden später stieg er vorsichtig an Bord des Flugbootes.
    Er spürte einen sanften Ruck, der das einzige Anzeichen blieb, daß sie sich in Bewegung gesetzt hatten. Er blickte zurück. Offenes Wasser lag zwischen dem Flugboot und dem U-Boot.
    Langsam vergrößerte sich die Entfernung zwischen den beiden Fahrzeugen.
     

9
     
    Etwa zwanzig Minuten später bemerkte Kenlon, daß Leutnant Dorilee ängstliche Blicke hinter sich warf.
    »Das Schiff dort«, sagte sie, »nimmt Kurs auf uns. Es sieht aus, als wollte es uns den Weg abschneiden.«
    Kenlon fuhr herum. Er sah sogleich, daß es sich um das Schiff handelte, dessen zwei metallene Decksaufbauten hoch in die Luft ragten. Es bewegte sich mit der Geschwindigkeit eines Zerstörers, wie Kenlon mit geübtem Blick feststellte. Sein Kurs würde den Weg des Flugbootes etwa eine Viertelmeile weiter kreuzen.
    Kenlon deutete nach oben und sagte: »Steigen Sie höher.«
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Dieses Flugboot wurde in seiner Konstruktion zahlreichen einschränkenden Maßnahmen unterworfen, um jeden ungesetzlichen Verwendungszweck auszuschließen«, sagte sie. »Seine Flughöhe beträgt nicht mehr als hundert Fuß.«
    Da die »Masten« – falls es sich um solche handelte – des andern Schiffes nur eine Höhe von achtzig Fuß hatten, schien Kenlon dieser Sicherheitsabstand genügend.
    »Gehen Sie auf Höhe«, befahl er.
    »Und wenn sie uns abschießen …«, begann sie. Dann brach sie ab. Wieder schüttelte sie den Kopf. »Mister Kenlon, ich befehlige dieses Flugboot. Sie werden die Entscheidung mir überlassen müssen.«
    Kenlon lag nichts an einem Streit. Schweigend beobachtete er, wie die beiden Fahrzeuge aufeinander zujagten. Dorilee sagte etwas zu einem der uniformierten Mädchen, das auf einen Knopf auf der Metallwand neben sich drückte. Die Vorwärtsbewegung endete. Kenlon und Dorilee traten an die Reling.
    Auf dem andern Schiff öffnete sich eine Tür. Zwei Männer in Badeanzügen traten heraus und blieben neben der Öffnung stehen. Der eine hielt ein kleines Gebilde in seiner Hand, in das er einzelne Worte sprach. Das fremde Fahrzeug kam nahe heran und stoppte in einer Art, die darauf hindeutete, daß es nicht von einer Schraube angetrieben wurde. Der zweite Mann trat vor. Er trug ein dünnes Kabel um den Hals, das mit einem kleinen, schwarzen, runden Gegenstand verbunden war. Der Mann hob den Gegenstand und sprach hinein. Zugleich ertönte eine Stimme aus einem der Türme. Die Sprache kam Kenlon vertraut vor, obwohl er sie nicht verstand.
    Neben ihm sagte Dorilee: »Oh, er hat eine

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