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Im Reich der Vogelmenschen

Im Reich der Vogelmenschen

Titel: Im Reich der Vogelmenschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt und E. Maine Hull
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bauen, wie sie sie jetzt haben.«
    Er machte eine Geste, die durchaus nicht menschlich war. Es war eine Bewegung des ganzen Körpers, ein schlangengleiches Winden, das Krümmen eines Reptilnackens. Was es bedeutete, war nicht zu erkennen. Aber was das Geschöpf sagte, ließ keinen Zweifel: »Wir müssen also bleiben und den Planeten mit dem, was wir haben, erobern.«
    Kenlon beharrte: »Warum versuchen Sie dann nicht, den Computer zu zerstören?«
    Wieder die fremdartige Bewegung. Kenlon nahm an, daß sie eine Ablehnung seines Vorschlages bedeutete.
    »Dieser Computer«, sagte der Yaz, »ist Ausdruck einer Wissenschaft, die im Grunde der unseren weit überlegen ist. Er ist für die Mittel, die uns zur Verfügung stehen, unverwundbar.«
    »Kann er sich den Fischmenschen gegenüber behaupten?« fragte Kenlon.
    »Er könnte es unzweifelhaft, aber nach einer Niederlage der Vogelmenschen würde er sich als Diener der anderen menschlichen Rasse, der Fischmenschen, fühlen.«
    Das Echsengeschöpf brach ab. »Wir versichern Ihnen, daß es keine Alternative zu unserm Vorschlag gibt. Ihr Schiff wird gebraucht, um unsern Plan auszuführen, und darum stellen wir Ihnen hiermit ein Ultimatum …«
    Ultimatum!
    Tief in seinem Innern spürte Kenlon Furcht beim Klang dieses Wortes.
    »Wir werden«, sagte das fremdartige Ungeheuer, »Ihnen erlauben, auf Ihr Schiff zurückzukehren …«
    Eine Welle ungeheurer Erleichterung durchflutete Kenlon, aber das Gefühl blieb, daß er, was immer die andern auch taten, ihr Gefangener bleiben würde.
    Das Echsenwesen fuhr fort:
    »Wir setzen Ihnen keine bestimmte Frist. Sie haben Zeit, sich in Ruhe zu überlegen, ob Sie sich unseren Forderungen entziehen können. Beratschlagen Sie mit diesen anderen menschlichen Wesen, wie Sie es bisher getan haben. Wenn eine ausreichende Zeitspanne verstrichen ist – Tage, Wochen nach unserer Schätzung –, wollen wir Taten von Ihnen sehen. Weigern Sie sich, so werden wir beginnen, nacheinander diese anderen Schiffe zu vernichten, weil wir glauben, daß das Sie veranlassen könnte, unserm Plan zuzustimmen. Tut es das nicht, so warten wir eine Gelegenheit ab, Ihr Schiff in die Gewalt zu bekommen. Früher oder später, wenn es keine anderen Schiffe mehr gibt, die Ihnen helfen können, wird sich diese Gelegenheit ergeben.
    Und nun können Sie gehen!«
    Kenlon wandte sich um und ging.
     

13
     
    Später am gleichen Morgen:
    »Besuch, Sir!« wurde die Meldung vom Deck an Kenlon weitergegeben. »Dieselben Leute, die gestern hier waren.«
    Kenlon verbarg sein Erstaunen nicht. »Das Clen-Flugboot?« fragte er verwundert, während er an Deck eilte.
    Er sah, daß er sich nicht geirrt hatte. Während das Boot langsam auf ruhiger See dahintrieb, beobachtete er, wie das Flugboot langsam über das Wasser näherkam. Nach einem trüben Morgen brach die Sonne gelegentlich durch die Wolken, die neuen Regen versprachen.
    Kenlon konnte Dorilee bereits erkennen. Je näher das Flugboot kam, um so stärker wurde seine Besorgnis. Er erinnerte sich an die Verzweiflung dieser Menschen und ahnte, daß eine feste Absicht hinter diesem Besuch stand. Als das Boot noch hundert Meter entfernt war, beschloß er, kein Risiko einzugehen. Er schickte alle andern unter Deck und ließ die Luke dichtmachen. Dann gab er den Befehl, sich zum Alarmtauchen auf sein Signal bereitzuhalten.
    Nach den Drohungen der Yaz hielt Kenlon seine Vorsicht für gerechtfertigt. Er mußte annehmen, daß die Besatzungen aller ringsum liegenden Schiffe der »Seeschlange« und ihren Männern in Technik und Wissenschaft weit überlegen waren. In gewisser Hinsicht kam es ihm vor, als seien er und seine Besatzung mit Speeren bewaffnete Wilde, die sich zum erstenmal Gewehren gegenübersahen.
    Minuten später legte er grüßend die Hand an die Mütze, als Dorilee geschmeidig auf das Deck des U-Bootes sprang. Sie ging auf ihn zu und sagte: »Die Sessa Clen ist gekommen, um Ihrem Schiff einen Besuch abzustatten.«
    Das fehlte mir noch, dachte Kenlon.
    Laut sagte er: »Heißt das, daß sie bereits an Bord des Flugbootes ist und daß dieser Besuch gleich stattfinden soll?«
    »Ja. Sie befindet sich in ihrer Kabine unter Deck.«
    Das Gefühl, das Kenlon überkam, war eine Mischung aus Verwirrung, Furcht, Verzweiflung und Unsicherheit. Die Unsicherheit entsprang der festen Überzeugung, daß die Sessa Clen nicht das geringste Verständnis für eine Weigerung, sie an Bord kommen zu lassen, haben würde. Die Verzweiflung ergab sich

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