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Im Reich des Vampirs

Im Reich des Vampirs

Titel: Im Reich des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Lane – den Gerüchten zufolge verstärkt es den menschlichen Willen.«
    Â»Wenn man etwas visualisiert, wird es Wirklichkeit«, sagte ich.
    Â»Etwas in der Art.«
    Â»Nun, es scheint zu funktionieren. Ich habe die Liste der Besitzer gesehen.«
    Â»Und mir sind die großen Lücken zwischen den Daten aufgefallen. Ich nehme an, dass nur eine Handvoll Menschen einen Willen besaß, der stark genug war, die Wirkung des Amuletts zu entfalten.«
    Â»Sie meinen, man muss bereits Heldentum in sich haben, um das Amulett dazu zu bringen, einen noch heldenhafter zu machen?« Ich fand, ich war heldenhaft – oder nicht?
    Â»Vielleicht. Wir werden es bald erfahren.«
    Â»Er stirbt, wissen Sie.« Ich meinte den alten Mann. Er wollte das Amulett haben, um weiterzuleben. Wenn wires ihm wegnahmen, hatte ich einen weiteren Todesfall auf mein Gewissen geladen.
    Â»Schön für ihn.«
    Manchmal verstand ich Barrons’ Humor nicht und manchmal machte ich mir auch nicht die Mühe. Da er sich heute aus freien Stücken so informativ zeigte, schnitt ich noch andere Fragen an. »Mit wem haben Sie gekämpft, als ich Sie angerufen habe?«
    Â»Ryodan.«
    Â»Wieso?«
    Â»Weil er mit Leuten über mich gesprochen hat, mit denen er nicht hätte sprechen sollen.«
    Â»Wer ist Ryodan?«
    Â»Der Mann, mit dem ich gekämpft habe.«
    Ich versuchte es und fragte: »Haben Sie den Inspector getötet?«
    Â»Wenn ich der Typ wäre, der O’Duffy umgebracht hat, wäre ich auch der Typ, der das mit Lügen kaschiert.«
    Â»Also – haben Sie es getan oder nicht?«
    Â»Die Antwort wäre in beiden Fällen ›Nein‹. Sie stellen absurde Fragen. Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl, Miss Lane. Das könnte Ihnen eines Tages das Leben retten.«
    Â»Mir ist zu Ohren gekommen, dass es keine männlichen Sidhe -Seher gibt.«
    Â»Wo haben Sie das gehört?«
    Â»Irgendwo.«
    Â»Und welches von beidem bezweifeln Sie jetzt, Miss Lane?«
    Â»Welches von beidem was?«
    Â»Ob ich die Feenwesen sehe oder ob ich ein Mann bin? Ich denke, Ersteres habe ich unter Beweis gestellt; soll ich Ihre Zweifel am Zweiten zerstreuen?« Er fasste nach seinem Gürtel.
    Â»Oh, bitte.« Ich verdrehte die Augen. »Sie sind ein Linksträger, Barrons.«
    Â»Korrekt, Miss Lane«, murmelte er.

    In dieser Nacht kannte ich den Namen unseres unwissenden Opfers nicht und ich wollte ihn auch nicht kennen. Wenn ich ihn nicht wusste, konnte ich ihn auch nicht in mein Sündenregister eintragen, und vielleicht würde der Waliser, den ich seiner letzten Hoffnung auf Leben beraubte, eines Tages aus meinem Gedächtnis verschwinden und mein Gewissen nicht mehr belasten.
    Am Flughafen mieteten wir ein Auto, fuhren durch die sanften Hügel und parkten auf einem Waldweg. Ich trennte mich widerstrebend von meinem Regenmantel und wir gingen zu Fuß weiter. Als wir einen Hügel erreichten und ich den ersten Blick auf den Ort warf, den wir ausrauben wollten, riss ich die Augen auf. Ich hatte gewusst, dass der Mann steinreich war, aber Wissen ist das eine, es mit eigenen Augen zu sehen etwas ganz anderes.
    Das Haus des Greises war ein Palast, umgeben von eleganten Nebengebäuden und einem erleuchteten Garten. Das Anwesen erhob sich über das dunkle walisische Land – eine goldene Elfenbeinstadt, die von allen Seiten beleuchtet war. Den Blickfang bildete das große überwölbte Entree, durch das man in das Wohngebäude mit Flügeln, Türmen und vielen Terrassen gelangte. Auf der Dachterrasse befand sich ein mit einem wunderschönen Mosaik gekachelter Pool, umgeben von Skulpturen auf Marmorpodesten. Riesige Fenster rahmten glitzernde, in kunstvolle Paneele eingelassene Lüster ein. In dem üppigen, bestens gepflegten Garten plätscherten Fontänen von einem Becken ins andere; das Wasser in den Teichen hatte die Farbe eines tropischen Meeres und dampfte in der kühlen Nachtluft. Füreinen Moment schwelgte ich in der Fantasie, die verwöhnte Prinzessin zu sein, die sich in dieser Märchenwelt sonnte. Schnell ersetzte ich diese Vorstellung durch eine andere: Ich war die Prinzessin, die mit der Kreditkarte des Greises zum Shoppen ging.
    Â»Der Kaufpreis des Anwesens belief sich auf hundertzweiunddreißig Millionen Dollar, Miss Lane«, sagte Barrons. »Ursprünglich war es für einen arabischen

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