Im Schatten der Lüge: Thriller (German Edition)
also?«, fragt sie.
Vic nimmt den Kopf zurück und sieht sie an, gutgelaunt, aber seltsam unbeteiligt. Beginnt, sie zum Flur zu bugsieren. Widerwillig lässt sie es zu, nicht weil sie Lust hat, sondern weil sie weitere Unstimmigkeiten vermeiden will. » Es spielt keine Rolle, ob ich dir glaube.«
» Ach, Vic«, sagt sie, » wenn du mir nicht vertrauen kannst, was soll das Ganze dann?«
» Vertrauen ist nicht der Punkt«, sagt Vic. » Entscheidend ist, ob ich dir vergebe. Und das tue ich.«
Er stößt ihr ein Knie zwischen die Schenkel und drängt sie gegen die Wand im Flur. Legt eine Hand um eine ihrer Pobacken und reibt sich an ihr wie ein Hund.
Ich will das nicht, denkt sie. Ich will reden. Ich verstehe Männer nicht. Wie sie einfach alles ignorieren können, wenn ihre Hormone die Richtung vorgeben. Ich kann einfach nicht…
Sie spürt, wie sich seine Hände nach oben arbeiten und an ihrer Hose zerren.
» Vic…«, protestiert sie. » Ich hatte eine beschissene Nacht. Bin total verschwitzt. Und müde.«
Er sieht sie nicht mehr an. Hat sein Kinn in ihren Nacken gebohrt. » Ich bringe dich garantiert auf andere Gedanken«, erwidert er. » Und noch ein bisschen mehr zum Schwitzen, bis wir fertig sind.«
» Ich…«
Er hat ihr die Hosen auf die Schenkel heruntergezogen. Scheiße, denkt sie, er macht es ja sowieso. Ob ich will oder nicht.
Erneut umarmt er sie ungestüm, nimmt sie hoch und trägt sie ins Schlafzimmer. » Genau«, brummt er. » Das ist gut.«
Scheiße, denkt sie noch einmal, mach einfach mit. Lass es einfach über dich ergehen, vielleicht kannst du ja danach mit ihm reden. Zum Glück kommt Jackie nicht mehr wieder. Zum Glück kommt sie nicht reingeplatzt und sieht das. Weiß Gott, was sie davon halten würde.
Im Schlafzimmer schiebt er seinen Fuß hinter ihren Knöchel und stößt sie nach hinten, sodass sie das Gleichgewicht verliert und rücklings unter ihm auf das Bett fällt. Reißt ihr ruckartig die Hose herunter und packt besitzergreifend ihren Schamhügel. » Ja«, sagt er. » So ist es gut. Du weißt, dass du es willst.« Mit der anderen Hand knöpft er seine Jeans auf und zieht seinen Schwanz heraus. Er ist dick, geschwollen, dunkelrot.
Dann besteigt er sie und stößt zu.
KAPITEL 20
Ihr Name ist Stacey Plummer, und sie ist Tierpflegerin. War. Mit fünfundzwanzig ist sie älter als die übrigen Opfer, und laut Autopsie war sie überdies stocknüchtern. Am Samstag gegen Mitternacht war sie ihrer Freunde überdrüssig geworden, die vor dem Weiterziehen in einen Nachtclub noch die Bar des Hope and Anchor leer trinken wollten, und machte sich zu Fuß auf den Weg in ihre Pension. Sechs Stunden später wurde ihre Leiche auf dem Parkplatz eines Strandcafés gefunden, schon wieder von einer Reinigungskraft des Funnland auf dem Heimweg von ihrer Nachtschicht. Diese Frauen mussten ihren Job allmählich wirklich hassen.
Es dauert fast zwei Tage, bis sie identifiziert ist. Einerseits weil ihre Freunde so verkatert waren, dass sie das Zimmer nur zum Frühstücken verließen, und annahmen, sie sei aus Protest nach Hause gefahren. Andererseits, weil der Killer sein Spiel verschärft hatte. Staceys Gesicht ist so brutal zugerichtet worden, dass ihre mädchenhaften Züge nahezu vollkommen unkenntlich waren.
Das andere Opfer ist ein völlig anderer Typ, dennoch haben zwei Morde so kurz hintereinander Angst und hektische Spekulationen ausgelöst. Tina Bentham, eine fünfundvierzigjährige vierfache Großmutter, Alkoholikerin und Gelegenheitsprostituierte. Sie wurde am Montagnachmittag von einem städtischen Müllmann in einer blutgetränkten Seitengasse der Fore Street gefunden. Ihr Körper war unverletzt, abgesehen von ein paar alten, nicht im Zusammenhang stehenden Blutergüssen sowie der ausgefransten Wunde von einem Doppeleinstich, der ihre Halsschlagader aufgerissen und dazu geführt hatte, dass sie verblutete. Die Opfer und die Art und Weise ihres Todes sind so verschieden, dass die Polizei– und mehr noch die Presse– zu spekulieren beginnt, ob es sich überhaupt um einen Einzeltäter handelt.
Kirsty kommt am Dienstagnachmittag an, noch bevor Staceys Name an die Presse gegeben wird. Es wäre ihr lieber gewesen, mindestens hundert Kilometer Abstand zwischen sich und Bel zu haben, aber Dave Park musste nach Sleaford fahren, wo die Kinder F. und M. vor Gericht stehen. Und Dienst ist Dienst. Ich halte mich einfach im Hintergrund, denkt sie. So klein ist die Stadt nun auch nicht,
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