Im Schatten Der Wälder: Roman
sogar lieber so – dann brauchte er wenigstens nicht daran zu denken, seine Socken aufzuheben, die nassen Handtücher aufzuhängen oder die Spülmaschine einzuräumen – bis ihm irgendwann danach war.
Was, wie bei jedem Mann, bedeutete, dass er es erst dann tat, wenn er weder saubere Socken noch Teller hatte.
Sie meckerte zwar nicht an ihm herum und sagte auch nichts, wenn seine Socken herumlagen oder schmutzige Teller dastanden, aber darin zeichnete sie sich ja eben aus. Sie sagte nichts, und gerade deshalb fühlte er sich verpflichtet.
Sie trainierte ihn. Daran bestand kein Zweifel. Sie trainierte ihn ebenso subtil und mühelos wie die Hunde.
Und er wollte ihr gefallen. Sie nicht enttäuschen. Entwickelte Gewohnheiten und Routinen.
Das musste aufhören.
Am besten warf er die verdammten Blumen weg, bevor sie nach Hause kam.
Wann kam sie denn endlich nach Hause?
Erneut schielte er auf die Uhr über dem Kamin, dann ging er hinaus, um sich abzulenken.
Er trug doch gerade deswegen keine Armbanduhr, weil er sich nicht an feste Zeiten binden wollte.
Er wäre besser zu Hause geblieben, um zu arbeiten. Dann hätte er in Ruhe ihren Anruf abwarten können. Stattdessen war er in die Stadt gefahren, hatte Blumen und ein paar Flaschen von ihrem Lieblingsrotwein gekauft und war dann hierhergekommen, um in ihrem Haus nach dem Rechten zu sehen.
Bei der Gelegenheit hatte er sich auch gleich vergewissert, dass James seine Socken nicht hatte herumliegen lassen. Aber das war natürlich nicht der Fall gewesen. James war entweder ebenso ordentlich wie Fiona, oder sie hatte ihn gut dressiert.
Um nicht dauernd an sie denken zu müssen, ergriff er ein paar Tennisbälle und warf sie für die Hunde. Sie könnte eigentlich eine Ballschussanlage, wie man sie zum Tennistraining benutzte, ganz gut gebrauchen, dachte er, als nach einiger Zeit sein Arm lahm wurde.
Er änderte seine Strategie, gab den Hunden den Befehl zu bleiben und versteckte die Bälle an verschiedenen Stellen. Dann kam er zurück und setzte sich auf die Verandastufen.
»Sucht die Bälle!«, befahl er.
Er musste zugeben, dass es unterhaltsam war, den Hunden dabei zuzuschauen. So verging die Zeit auf angenehme Weise.
Als schließlich ein Haufen besabberter Tennisbälle vor ihm lag, wiederholte er das Spiel. Aber dieses Mal ging er hinein und holte sich ein Bier.
Als er herauskam, saßen die Hunde in Hab-Acht-Stellung vor dem Haus und beobachteten aufmerksam die Brücke.
Das wurde aber auch langsam Zeit, dachte er und lehnte sich lässig an einen Pfosten. Ich bin einfach nur hier und trinke ein Bier, während ich mit den Hunden spiele, dachte er. Schließlich war es ja nicht so, als ob er auf sie wartete.
Aber es war gar nicht ihr Auto, das über die Brücke rumpelte.
Simon richtete sich auf und wartete, bis der Wagen angehalten hatte und ein Mann und eine Frau ausgestiegen waren.
»Tawney und Mantz, Special Agents. Wir möchten mit Ms Bristow sprechen.«
Simon betrachtete die Ausweise. »Sie ist nicht hier.« Er bemerkte, dass die Hunde ihn ansahen und auf Anweisung warteten. »Entspannt euch«, sagte er zu ihnen.
»Man hat uns gesagt, sie käme heute zurück. Wissen Sie, um wie viel Uhr sie kommt?«
Simon blickte Tawney an. »Nein.«
»Und Sie sind?«, fragte die Frau.
»Simon Doyle.«
»Der Freund.«
»Ist das eine offizielle FBI-Bezeichnung?«, fragte er ärgerlich.
»Ich habe mich während ihrer Abwesenheit um die Hunde gekümmert.«
»Ich dachte, sie hätte drei Hunde.«
»Der, der an Ihren Schuhen schnüffelt, gehört mir.«
»Würden Sie ihm dann bitte sagen, er soll damit aufhören? «
»Jaws, ab. Fiona hat mir erzählt, dass Sie damals im Fall Perry der zuständige Agent waren«, wandte er sich an Tawney. »Ich sage ihr, dass Sie hier waren.«
»Haben Sie denn keine Fragen, Mr Doyle?«, wunderte sich Mantz.
»Sie würden sie ja doch nicht beantworten, also spare ich uns allen Zeit. Sie wollen sicher mit Fiona sprechen. Ich sage es ihr, und wenn sie Lust hat, mit Ihnen zu reden, meldet sie sich.«
»Gibt es einen Grund dafür, dass Sie es so eilig haben, uns wieder loszuwerden?«
»Ja, sicher. Falls Sie nicht hier sind, um Fiona zu sagen, dass Sie den Bastard gefasst haben, der da weitermacht, wo Perry aufgehört hat, will ich nicht, dass Sie die Ersten sind, die sie sieht, wenn sie nach Hause kommt.«
»Sollen wir nicht besser hineingehen?«, schlug Mantz vor.
»Glauben Sie, ich halte sie drinnen gegen ihren Willen fest? Du lieber
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