Im Schatten Der Wälder: Roman
Ihre Hausaufgaben gemacht?«
»Ja. Ja«, wiederholte er nachdrücklich, als Fiona eine Augenbraue hochzog. »Er kann sich auf Kommando hinsetzen – fast jedes Mal. Er kommt auf Kommando, wenn ihm danach zumute ist. Seit wir das letzte Mal hier waren, hat er versucht, die Fernbedienung, ein Kissen, eine ganze Rolle Toilettenpapier, einen Teil einer Treppenstufe, den größten Teil einer Chipstüte, zwei Stühle und einen Holzhammer zu verspeisen. Und bevor Sie fragen, ja, ich habe es ihm weggenommen und ihm eine Alternative angeboten. Er schert sich keinen Deut darum.«
»Lernen Sie, alles vor dem Welpen in Sicherheit zu bringen«, riet sie ihm ohne besonderes Mitgefühl. »Jaws!« Sie klatschte in die Hände, damit er auf sie aufmerksam wurde, und lächelte auffordernd. »Komm! Jaws, komm her!«
Er wackelte zu ihr und sprang an ihrem Knie hoch. »Guter Hund!« Sie zog ein Leckerli aus der Tasche. »So ein guter Hund!«
»Quatsch!«
»Es geht nur mit positiver Haltung und Verstärkung.«
»Sie brauchen ja nicht mit ihm zu leben«, murrte Simon.
»Das ist wohl wahr.« Absichtlich legte sie ihre kleine Pflanzschaufel auf die Treppe. »Sitz.« Jaws gehorchte und nahm einen weiteren Hundekuchen, Lob und Streicheleinheiten entgegen.
Fiona sah, wie sein Blick zu der kleinen Schaufel wanderte.
Als sie die Hände auf die Knie legte, schoss er blitzschnell vor, nahm die Schaufel zwischen die Zähne und rannte davon.
»Laufen Sie ihm nicht hinterher.« Fiona ergriff Simons Hand. »Er macht ein Spiel daraus. Bogart, bring mir das Tau.«
Sie blieb auf den Stufen sitzen, das Tau in der Hand, und rief Jaws. Er raste auf sie zu, schlug aber dann erneut einen Haken.
»Sehen Sie, er versucht uns zu ködern. Wenn wir ihm hinterherlaufen, hat er die Runde gewonnen.«
»Ich glaube eher, er hat gewonnen, wenn er Ihr Gartengerät aufgefressen hat.«
»Die Schaufel ist schon alt. Und dass er gewonnen hat, weiß er nur, wenn wir mitspielen, und das tun wir nicht. Jaws! Komm her!« Sie zog noch ein Leckerli aus der Tasche. Nach kurzem Zögern kam der Welpe angehoppelt.
»Das ist nicht deins.« Sie nahm ihm die Schaufel aus der Schnauze und schüttelte den Kopf. »Nicht deins. Das ist deins.« Sie gab ihm das Tau.
Sie legte die Schaufel hin, und erneut wollte er sich darauf stürzen. Dieses Mal legte Fiona rechtzeitig die Hand darüber und schüttelte den Kopf. »Nicht deins. Das ist deins.«
Mit endloser Geduld wiederholte sie den Prozess, wobei sie auch Simon etwas beibrachte. »Versuchen Sie, nicht allzu oft nein zu sagen. Das sollte Situationen vorbehalten sein, in
denen er auf der Stelle aufhören soll, weil es wichtig ist. Sehen Sie, jetzt hat er das Interesse an der Schaufel verloren, weil wir nicht damit spielen. Aber wir spielen mit dem Tau. Nehmen Sie das andere Ende, und spielen Sie ein bisschen Ziehen mit ihm.«
Gehorsam setzte Simon sich neben sie und spielte ein bisschen mit seinem Welpen. »Vielleicht bin ich ja einfach nicht für einen Hund geschaffen.«
Fiona tätschelte ihm das Knie. Er hatte jetzt ein bisschen Mitgefühl verdient. »Und das sagt der Mann, der mit seinem Welpen duscht?«
»Es war nötig.«
»Es war clever, effizient und erfinderisch.« Und jetzt rochen die beiden nach Seife und … Sägemehl, stellte sie fest. Sehr schön. »Er lernt etwas dabei. Sie beide lernen etwas. Wie klappt es mit dem Sauberkeitstraining?«
»Eigentlich funktioniert es ganz gut.«
»Na, sehen Sie. Das haben Sie beide schon gelernt, und er sitzt auf Kommando.«
»Und läuft in den Wald, wälzt sich in totem Vogel und frisst meine Fernbedienung.«
»Simon, Sie haben aber auch immer was zu meckern.«
Er kniff die Augen zusammen, und Fiona musste lachen. »Aber Sie machen Fortschritte. Arbeiten Sie weiter daran, dass er kommt, wenn Sie ihn rufen. Jedes Mal. Das ist ganz wichtig. Wir machen erst ein bisschen Leinentraining, dann üben wir noch einmal das Kommen mit ihm.«
Als sie aufstand, sah sie den Streifenwagen über die Brücke fahren. »Das ist eine gute Gelegenheit, ihm beizubringen, dass er nicht auf ein Auto zulaufen und keine Besucher anspringen darf. Halten Sie ihn fest, und reden Sie mit ihm.«
Sie winkte und wartete, bis Davey angehalten hatte und aus dem Auto gestiegen war. »Hi, Davey.«
»Fee. Na, Jungs, wie geht’s euch?« Er streichelte ihre drei Hunde. »Entschuldigung, Fee, ich wusste nicht, dass du Unterricht hast.«
»Kein Problem. Das sind Simon Doyle und Jaws. Deputy
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