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Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Enz
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finde ich.“
    „Schon gut, das macht mir nichts aus. Ehrlich.“
    „Vielleicht erfindet ja jemand mal synthetisches Blut mit Pizzageschmack oder so“, sagte Caitlin.
    „Ich weiß nicht mal mehr wie Pizza schmeckt. Ich erinnere mich an keine Art von Essen mehr.“ Das konnte ich mir einfach nicht vorstellen.
    „Wir könnten dir ja den Geschmack beschreiben?“, fragte Caitlin.
    „Nein, lieber nicht.“
    „Was war es denn eigentlich? Also das Ding am Waldrand mein ich“, wollte sie wissen.
    „Vielleicht solltet ihr erst mal zu Ende essen.“
    Ich hielt inne und legte mein Pizzastückchen zur Seite. Auf Erics fragenden Blick sagte ich nur:
    „Falls ich mich nach deinen Ausführungen übergeben sollte, dann fände ich es besser, wenn es nicht so viel ist.“
    „Wow Sam, das hätte von mir sein können.“
    „Also?“, fragte ich Eric.
    „Es ist ein toter Hund.“
    Oh nein. Kein armes wehrloses Tier. Ich kann es nicht ertragen, wenn Tiere leiden müssen oder umgebracht werden. Das macht mich immer zutiefst traurig.
    „Es sah so aus, als wäre er von einem sehr großen Tier zerfetzt worden.“
    Zum Glück hab ich nicht weiter gegessen.
    „Es war also kein Vampir?“, wollte Cait wissen.
    „Nein.“
    „War es dieser Wolf?“, fragte ich.
    „Vermutlich.“
    „Aber wenn der Wolf ein Vampir in Tiergestalt war, dann war es ja doch ein Vampir“, stellte Caitlin fest.
    „Ich werde herausfinden was es war.“
    „Was passiert jetzt mit dem armen Hund?“, wollte ich wissen.
    „Ich hab ihn im Wald begraben.“
    Wie er das so schnell geschafft hatte wollte ich gar nicht wissen.
    „Wird der Hund jetzt als Vampirhund wiederkehren?“
    Diese Frage konnte nur von Caitlin sein.
    „Nein, das wird er sicher nicht.“
     
    Ich konnte das ganze Vampirgerede nicht länger ertragen. Meine Gefühle spielten verrückt, ich konnte nicht mehr klar denken, wollte nur noch meine Ruhe.
    Ich sprang auf und stürmte die Treppen hoch in mein Zimmer. Dort setzte ich mich auf die Couch, zog die Beine an, legte die Arme darüber und schloss die Augen. Ich versuchte, an etwas Schönes zu denken. Stellte mir den Sonnenuntergang auf dem Pier von Santa Monica vor und wurde langsam ruhiger.
    „Geht’s wieder?“
    Ich war so in Gedanken, dass ich gar nicht gehört hatte, wie Eric das Zimmer betrat.
    Er kam langsam auf mich zu. Als er vor mir stand, ging er in die Hocke und war nun mit mir auf Augenhöhe.
    „Tut mir leid. Ich hab es einfach nicht mehr ausgehalten.“
    „Sam, du brauchst dich doch nicht zu entschuldigen. Du am allerwenigsten. Mir tut es leid.“
    „Du hast den Hund doch nicht zerfetzt.“
    Ich fing an zu schluchzen. Je mehr ich versuchte es zu unterdrücken, desto schlimmer wurde es. Eric setzte sich neben mich. Als nächstes lag mein Oberkörper auf seinem Schoss. Er streichelte mir beruhigend über den Rücken. Nach einer Weile fragte er:
    „Hast du eigentlich nie darüber nachgedacht, wie gefährlich es für dich ist, mit mir zusammen zu sein?“
    „Die Gefahr nehme ich gerne in Kauf, wenn das die Bedingung ist, um in deiner Nähe zu sein.“
    Er seufzte. „Du weißt doch gar nicht was du da sagst!“
    Seine Stimme klang sehr hart, als er das sagte. Ich setzte mich auf und sah ihn herausfordernd an.
    „Ich weiß sehr wohl wie gefährlich deine Spezies sein kann Eric. Und ich weiß auch, dass ich mich immer in Gefahr begeben werde, wenn ich mit dir zusammen bin. Aber all das ist nichts im Vergleich zu dem was ich fühlen würde, wenn du nicht mehr Teil meines Lebens wärst.“
    In diesem Moment sah ich Eric den Mensch, ohne aufgesetzte, emotionslose Maske. Ich konnte sehen, wie er überlegte, einfach aus meinem Leben zu verschwinden um mich am selbigen zu erhalten. Dabei wurde mir furchtbar schlecht. Doch dann wurden seine Züge weicher.
    „Ich sollte mich zu deinem Besten von dir fernhalten, dass dir nichts passiert. Doch ich bin viel zu egoistisch dafür, ich kann es nicht, weil ich dich viel zu gern habe.“
    Eric wischte mit seinen Fingern meine Tränen weg, nahm mich in den Arm und flüsterte:
    „Ich werde nicht zulassen, dass dir was passiert.“
    „Das weiß ich.“
     
     
     

Loris Rückkehr
     
    In dieser Nacht haben Caitlin und ich kein Auge zugetan. Zwar hat Eric uns versichert, er würde in der Nähe bleiben, doch das half auch nicht viel. Vor allem, was bedeutet für einen Vampir `in der Nähe`? Im Umkreis von 50 Meilen? Er hat mir erzählt, dass er sich schneller bewegen kann, als es das

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