Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Im Schatten der Wandlung (German Edition)

Titel: Im Schatten der Wandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Enz
Vom Netzwerk:
menschliche Auge wahrnimmt. Er hat gesagt, er hätte meine Angst gespürt. Dann muss er da doch auch in der Nähe gewesen sein? Ob er wohl auch meine Angst gespürt hat als er sagte, der Umgang mit ihm sei zu gefährlich für mich? Meine Angst ihn zu verlieren. Im Moment gibt es nichts Schlimmeres für mich als das. Wenn er wüsste, wie oft ich den Tag verfluche und der Nacht entgegenfiebere, nur um ihn zu sehen.
    Doch andererseits kommt mit der Nacht auch die Gefahr, das Böse. Am meisten fürchte ich mich vor Evan. Schon als ich ihn das erste Mal gesehen habe, lief es mir eiskalt den Rücken herunter. Ob Sheila wohl genauso ist? Herausfinden wollte ich es jedenfalls nicht.
    Eric wollte in nächster Zeit mit Evan reden. Er versprach sich nicht viel davon, doch einen Versuch war es auf alle Fälle wert. Nachdem er mir glaubhaft gemacht hatte, dass er Evan überlegen war, fühlte ich mich etwas besser dabei. Doch wenn er Evan nicht allein antreffen würde, sondern mit seinen Anhängern, konnte die Sache böse enden. Ich würde ihm ja so gerne helfen, doch wie sollte ich das anstellen, so ganz ohne Superkräfte?
     
     
    ***
     
     
    Die restliche Woche verlief auf dieselbe Weise. Tagsüber waren wir auf dem College und haben uns durch unsere Vorlesungen gequält. Abends kam Eric kurz vorbei, um zu schauen, ob alles in Ordnung war. Das Schlimmste war die Warnung vor seiner Schwester Sheila. Sie hat die Fähigkeit, Menschen unter Hypnose zu versetzen und ihnen dann ihren Willen aufzuzwingen. Das konnte sogar so weit gehen, dass man sich von ihr freiwillig umbringen lässt, oder dass man ihr die Arbeit abnimmt und es selbst tut. Je nachdem, wie sie gerade drauf war.
    Ich bekam von Tag zu Tag, oder eher von Nacht zu Nacht, mehr Panik.
    Was mir auch schwer zu schaffen machte, war Loris Rückkehr. Wie konnte ich sie in Sicherheit wissen, wo doch die ganzen bösen Jungs ums Haus schlichen? Wie sollte ich ihr erklären, was vor sich geht? Zwar glaubt sie an Vampire, aber würde sie mir auch glauben, dass wir in einen Krieg zwischen ihnen geraten sind? Wohl kaum.
    Ob Eric trotzdem noch abends vorbei kommen würde wenn Lori wieder hier war?
    Sollte ich ihr überhaupt erzählen, dass Eric ein Vampir ist? Die ganze Situation war einfach viel zu verzwickt. Ich hatte keine Ahnung was ich tun sollte. Ich würde Lori Morgen einfach ganz normal begrüßen. Sie würde ohnehin erst mal stundenlang von ihrer Reise erzählen. Und falls sie mich zu Wort kommen lässt versuch ich einfach, langsam auf das Thema zuzusteuern und dann sehe ich ja, wie sie reagiert. Das wird nicht leicht werden.
     
    Mitten in der Nacht wachten Cait und ich zum wiederholten Male auf. Jetzt war es einfach genug, es reichte.
    „Wieder der gleiche Traum?“, fragte ich genervt.
    „Ja.“
    „Findest du es nicht auch merkwürdig, dass wir jede Nacht das gleiche träumen, seit Tagen? Es wird immer intensiver.“
    Cait schauderte. „Ich finde die ganze Sache unheimlich. Was hat es mit der Kiste auf sich? Was soll das? Was hat das zu bedeuten?“
    Cait und ich träumten immer wieder denselben Traum.
    Wir sind in der Nähe eines Flusses. Das wissen wir auch nur daher, weil wir ihn hören. Im Traum ist es nämlich stockdunkel. Nach einer Weile wird das Rauschen des Wassers stärker, denn wir laufen immer weiter in die Richtung, aus der das Geräusch zu hören ist.
    Dann stehen wir direkt vor einem Abhang, der im Fluss endet. Vor unseren Füßen steht plötzlich eine große Kiste. Sie strahlt etwas Unheimliches aus. Nach kurzem Zögern öffnen wir sie schließlich und machen uns auf den schlimmsten Anblick gefasst. Doch genau in diesem Moment wachten wir beide jedes Mal auf.
    Am Anfang hat sich keiner etwas dabei gedacht. Bis ich schließlich von meinem nervigen, immer wieder kehrenden, sinnlosen Traum erzählt habe. Als Cait dann sagte, sie hätte genau den gleichen Traum immer wieder, wurden wir stutzig. Irgendetwas war hier faul. Und heute Nacht reichte es mir, ich hatte keine Lust, mein Leben lang den gleichen sinnlosen Traum immer und immer wieder zu träumen. „Lass es uns herausfinden“, sagte ich und zog mir bereits meine Schuhe an.
    Caitlin schien nicht zu begreifen.
    „Was hast du vor?“
    „Wir werden jetzt dorthin fahren und dann werden wir sehen, was es mit der Kiste auf sich hat.“
    „Bist du wahnsinnig?“ Sie schien an meinem gesunden Menschenverstand zu zweifeln. „Es ist mitten in der Nacht.“
    „Ja, genau wie in unserem Traum. Es muss Nacht

Weitere Kostenlose Bücher