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Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition)

Titel: Im Schatten des Mondlichts - Das Erwachen - Die Fährte - SOMMER-SONDEREDITION (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Bidell
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erzählst, wird es auch niemand wissen.«
    Naomi schluckte trocken. Er war also nur gekommen, damit sie sich ruhig verhielt und keinen Ärger machte. Sie glitt vom Herd, drehte sich weg, um den Kaffee einzuschenken.
    »Schwarz, ohne Zucker. Beides ist ausgegangen.«
    Roman lächelte und nahm ihr die gereichte Tasse ab. »So, wie ich ihn mag. Danke.«
    Naomi rang sich ein tapferes Lächeln ab. Er sollte nicht wissen, wie sehr sie seine Worte verletzten. Sie wusste selbst, dass sie irgendwann wieder gehen würde, doch musste das nicht das Ende einer Beziehung bedeuten. Nicht, wenn man sich liebte.
    Roman trank einen Schluck Kaffee. Seine Hände umschlossen fest die Tasse, als ob er sich daran festhalten könnte. »Es ist meine erste Festanstellung an einer Uni. Und du bist Austauschstudentin.« Er sah sie forschend an.
    Naomi erwiderte seinen Blick. Aus seinen braunen Augen sprach Zärtlichkeit, keine Ablehnung. Seine Worte passten nicht zur Wärme seiner Augen. Naomi konnte sich nicht mehr zurückhalten. »Und deswegen bist du mir aus dem Weg gegangen.«
    Roman nickte.
    »Und? Willst du mich einfach übersehen, wenn wir uns zufällig über den Weg laufen?« Ihre Worte waren nur noch ein Flüstern. Sie fürchtete sich vor der Antwort.
    Roman atmete tief ein und aus. »Ich sagte dir doch schon, es ist unmöglich, dich zu übersehen.« Er sah ihr fest in die Augen. »Außerdem will ich dich sehen - und ich will dich kennen lernen. Das wurde mir heute Abend klar. Meine Schwester nannte mich einen feigen Trottel.«
    Naomis Augen weiteten sich vor Überraschung. »Deine Schwester?«
    »Da ich dir auf die Straße gefolgt war, wollte sie natürlich wissen, warum ich sie ohne eine Erklärung alleine im Restaurant habe sitzen lassen.« Roman grinste schief. »Also erzählte ich ihr von dir.«
    Naomi empfand die Enge ihres Studios plötzlich nicht mehr als störend. Eine Leichtigkeit bemächtigte sich ihrer, wie damals am See. Roman war nicht mit einer anderen Frau verabredet gewesen. Er war ihr sogar auf die Straße gefolgt, hatte versucht, sie anzurufen und auf der Straße gewartet, bis sie auf sein Klingeln reagierte. Naomi ging auf Roman zu. Sie sahen sich in die Augen. Bevor Naomi etwas sagen konnte, nahm Roman sie in die Arme und küsste sie zärtlich. Es war ein perfekter Kuss, den Naomi niemals vergessen würde.

Neun
     
    Naomi starrte die halbe Nacht aus dem Fenster und fand keinen Schlaf. Der fast volle Mond prangte am Nachthimmel. Seit Monaten schlief sie kurz vor Vollmond schlecht oder gar nicht. Romans Besuch und sein Kuss hielten sie zudem vom Schlafen ab. Die Decke fest um sich gewickelt, träumte sie mit offenen Augen. Um acht Uhr wollte Roman sie abholen, um ihr seinen Lieblingsplatz zu zeigen. Wo dieser war, hatte er mit einem spitzbübischen Lächeln verschwiegen. Was sollte sie morgen anziehen? Nicht den kleinsten Hinweis hatte sie ihm entlocken können. Nun stellte sich die Kleiderfrage. Sie entschied sich für die eng sitzende Jeans und ein sexy T-Shirt. Sollte er im Anzug auftauchen, würde sie sich einfach umziehen. Nachdem sie das für sich geklärt hatte, fiel sie doch noch in einen unruhigen Schlaf.
    Obwohl sie kaum geschlafen hatte, fühlte sich Naomi erholt und munter, als sie um sieben Uhr morgens erwachte. Sie streckte sich wohlig; ein breites Lächeln auf den Lippen, während sie an den Kuss der vorangegangenen Nacht dachte. Das bevorstehende Date ließ sie aus den Federn springen. Ein Lied vor sich hin summend, stapfte sie zur Badezimmertür und erstarrte, als sie einen Blick auf den Bürosessel warf. Warum lagen dort die Jeans und das sexy T-Shirt? Verunsichert blieb sie stehen und überlegte. War sie aufgestanden? Es musste so sein. Aber sie konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern. Kopfschüttelnd betrat sie das Badezimmer.
    Frisch geduscht verschwendete sie an die nächtliche Aktion keinen Gedanken mehr und griff zum Telefon.
    »Habe ich es doch geahnt!«, kreischte es aus dem Hörer.
    Naomi strahlte über das ganze Gesicht und nickte zustimmend. »Alice, wenn du künftig noch auf einem Besen durch mein Zimmerfenster fliegst, statt an der Tür zu klopfen, dann zweifle ich nie wieder an deinen Worten.«  Naomi trank ihren Kaffee leer. »Wir sehen uns nachher, ja? Ich jogge jetzt meine Runde.«
    Alice prustete ins Telefon. »Gestern hattest du noch dichte Gewitterwolken vor der Stirn. Und heute? Heute scheint dir die Sonne aus dem Arsch. Das nenne ich mal wirklich emotional

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