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Im Schatten des Münsters - Buthe, H: Im Schatten des Münsters

Titel: Im Schatten des Münsters - Buthe, H: Im Schatten des Münsters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hef Buthe , luebbe digital
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das getan haben. So wie Sie gebaut sind ...«
    Die Wirte lachten, und die alte Dame lief puterrot an.
    »Denn in diesem Zusammenhang nennt der Verstorbene noch einen Namen ...«
    Sein Blick wanderte durch den Raum, und er ließ sich von dem Mann rechts eine Mappe geben.
    »Herr Heinrich Wolter ... Sie als Messner im Münster bekommen doch so einiges mit.«
    Wolter schien in Gedanken versunken zu sein oder geschlafen zu haben. Er hob langsam den Kopf.
    »Der Verstorbene schwört, dass Sie mit einer Gruppe Glatzköpfe, wie er diese Leute beschreibt, nachts unterwegs waren, die Randale gemacht haben, und dass Frau Hofmann Ihre Auftraggeberin war. Er hat Sie beide im Münster belauscht. Und dass Sie Geld von dieser Dame dafür bekommen haben.«
    »Das muss mal erst jemand beweisen«, antwortete Wolter ruhig, als fühle er sich nicht angesprochen.
    »Wir sind hier nicht in einem Gerichtsverfahren«, betonte Lukas. »Aber es ist schon merkwürdig, wenn der Verstorbene wörtlich schreibt: ›Wolter hat für jeden Aufträge erledigt, der ihn bezahlt hat ..., und sein Vorstrafenregister weist eine ganze Latte solcher Delikte auf. Körperverletzung, Landfriedensbruch, Bildung einer kriminellen Vereinigung, Widerstand gegen ...‹ und so weiter.«
    »Es reicht«, knurrte Wolter, erhob sich und verließ grußlos den Raum. Frau Hofmann folgte ihm und warf die Tür hinter sich zu.
    »Die anderen Wirte können jetzt auch gehen. Bis auf Frau Gerster«, übertönte Dr. Lukas die entstehende Unruhe.
    »Wir machen fünf Minuten Pause.«
    Er kam auf mich zu: »Wer sind Sie denn? Ich habe Sie nicht auf der Liste.«
    »Er gehört zu mir«, übernahm Lutz die Antwort an meiner Stelle.
    »Halten Sie das für eine gute Idee?«, musterte Dr. Lukas ihn, wandte sich aber zum Gehen, als Lutz alias Graf Este nur nickte.
    »Ich muss telefonieren. Bin gleich zurück. Sie haben ja in Dr. Simonte einen perfekten Unterhalter.«
    Simonte stand am geöffneten Fenster im Flur und rauchte.
    »Na, Sie scheinen Ihre Nase ja überall hineinzustecken«, meinte er und schnipste die Kippe hinaus. »Wer ist denn der Herr neben Ihnen? Der kommt mir irgendwie bekannt vor.«
    »Ein Familienmitglied des Verstorbenen«, wich ich aus. »Wie kommen Sie denn hierher? Erben Sie auch etwas, oder haben Sie etwas verbrochen, was Otto wusste?«
    Simonte lachte trocken. »Nichts von beidem. Mich interessiert nur, ob dieser Otto wirklich so geheimnisvoll war, wie ihn der Professor dargestellt hat. Ist doch ganz interessant, was so ein Krüppel, den man nur als Ärgernis empfunden und für einen total zurückgebliebenen Idioten gehalten hat, so alles mitbekommen hat. Und Dr. Lukas ist ein Freund. Er hat mich sozusagen als Gasthörer eingeladen.«
    »Wer sind die beiden anderen Herren?«
    Simonte schmunzelte. »Alles scheinen Sie doch nicht zu wissen. Der rechts von Dr. Lukas ist Oberstaatsanwalt Matthis, den anderen kenne ich auch nicht. Aber ich werde mich für Sie schlau machen.«
    Dr. Lukas, der die Pause für beendet erklärte, unterbrach mich bei meiner Betrachtung, dass diese Information aus erster Hand für Simonte das Café noch billigermachen würde. Frau Hofmann hatte, nachdem ihr Ruf nun ruiniert war, keine Chance mehr, über irgendwelche Preise zu verhandeln.
    »Frau Gerster«, hob Dr. Lukas an, »in seinem Testament beschwört der Verstorbene, dass er selbst gesehen hat, wie sich Ihr Mann und Professor Solvay auf der Straße gestritten haben. Und zwar an der Straßenbahnhaltestelle am Schwabentor. Es sei zu Handgreiflichkeiten gekommen, in deren Folge Ihr Mann den Professor vor die herannahende Bahn gestoßen habe.«
    Dr. Lukas nahm seine Brille ab und begann auf einem Bügel zu beißen.
    Frau Gerster suchte hektisch etwas in ihrer Handtasche und zog ein Taschentuch hervor, mit dem sie sich den Schweiß aus dem Gesicht tupfte.
    »Hat Ihr Mann jemals darüber gesprochen?«, fragte Staatsanwalt Matthis in einem seltsam sachten Tonfall.
    Frau Gersters Oberkörper begann sich zu heben und zu senken. Mit tränenunterdrückter Stimme presste sie ein »Nein« hervor.
    Matthis lehnte sich einen Moment zurück und nahm eine Mappe zur Hand.
    »Das ist auch für Sie nicht von Belang. Ihr Mann kann strafrechtlich nicht mehr verfolgt werden. Aber eine andere Frage an Sie ...«, er beugte sich wieder vor, und seine Tonlage wurde um eine Nuance schärfer, »Sie hatten bis zum Tod Ihres Mannes erhebliche Verpflichtungen bei der Bank.«
    Frau Gerster konnte die Tränen nicht mehr

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