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Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition)

Titel: Im Schatten des Verrats (Hazel-Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ava Luna Aarden
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ihr einen vielsagenden Blick zu.
    "Alles Tarnung", erklärte Hazel.
    "Wenn Sie glauben, mit diesem Rasierwasser seien Sie getarnt , dann haben Sie sich gründlich geirrt", befand Hayward, "etwas Aufdringlicheres kann man sich kaum vorstellen."
    Hazel schnupperte beleidigt an ihrem Kragen. "So schlimm ist es nun auch wieder nicht!", brummelte sie.
    "Oh doch!", behauptete er. "Aber weil ich gut erzogen bin, werde ich darüber hinwegsehen."
    Hazel maß ihn finster. "Sie brauchen sich keinen Zwang anzutun", giftete sie zurück, "denn ich habe keine Zeit, um mit Ihnen Essen zu gehen!" Sie drehte sich abrupt um und stapfte verärgert davon.
    "Also dann bis Freitag!", rief er ihr gut gelaunt nach.

    Atemlos traf sie zu Hause ein. Jeremy öffnete ihr die Tür. "Wo ist Mama?", fragte sie hastig.
    "Oben. Warum?"
    "Wir müssen fort!" Sie eilte zur Treppe und schrie: "Mama!"
    "Was ist passiert?" erkundigte sich Jeremy beunruhigt.
    "Hayward ist in London. Ich bin ihm direkt in die Arme gelaufen!"
    "Oh, verflucht! Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, in einer Stadt mit fünfhunderttausend Einwohnern ausgerechnet Hayward zufällig über den Weg zu laufen?"
    "Vielleicht war es gar nicht so zufällig. Er weiß, wo wir wohnen."
    Mrs. Hawthorne erschien oben an der Treppe. "Was ist?"
    Erst jetzt, als sie ihre Mutter sah, ging Hazel auf, dass sie ja noch keine Ahnung von den früheren Geschehnissen hatte, und dass es schwierig sein würde, ihr die neue Wendung mitzuteilen, ohne die geheimgehaltenen früheren Ereignisse preiszugeben.
    "Mama – wir sind hier nicht länger sicher", begann sie zögernd.
    Mrs. Hawthorne kam die Treppe hinunter. "Was sagst du da?", fragte sie entsetzt.
    "Hayward ist in der Stadt", sprudelte Jeremy hervor. "Er weiß, dass Hazel ein Mädchen ist."
    "Ich habe ihm nichts verraten", beteuerte Hazel, "er denkt, dass ich Viola heiße. Aber er will, dass ich am Freitag als Mädchen auf den Tanzabend seiner Mutter komme, sonst wird er in ganz London herumerzählen, dass Mr. Hawthorne in Wahrheit ein Mädchen ist. Und dann wird es nicht mehr weit sein, bis irgendjemand die Polizei verständigt."
    "Ach du liebe Zeit!" Mrs. Hawthorne musste sich setzen.
    "Moment mal – wenn du auf den Ball gehst, wird er dich also nicht verraten?", erkundigte sie sich.
    "Mama, versteh doch!", flehte Hazel. "Das ist ein und dasselbe! Wenn auf dem Tanzabend bei der Herzogin irgendjemand ist, der uns bei Lady Irvin in Greystoke Hall gesehen hat, wird alles auffliegen."
    "Nicht unbedingt. Wir geben euch als Geschwister aus, als Matthew und Viola."
    Hazel schloss resigniert die Augen. Manchmal hatte ihre Mutter in ihrem überbordenden Optimismus einfach keinen Blick für die realen Gefahren.
    "Hältst du Hayward etwa für vertrauenswürdig?", fragte sie bissig. "Glaubst du im Ernst, er hält dicht? Er wird mein Geheimnis sowieso ausplaudern, weil er so verdammt stolz darauf ist, es als erster herausgefunden zu haben. Und wenn er es gemerkt hat, dass ich ein Mädchen bin, wird irgendjemand anderes es wahrscheinlich auch merken."
    "Da bin ich mir nicht so sicher", behauptete Mrs. Hawthorne. "Die Menschen glauben gerne das, was sie glauben wollen."
    "Wir können nicht länger in London bleiben!", stieß Hazel heftig hervor.
    "Und wo sollen wir hin?", fragte Jeremy. "Die Grenze nach Frankreich ist für uns dicht, das weißt du genau."
    Hazel biss sich auf die Lippen.
    In diesem Moment ging die Türglocke am Dienstboteneingang. "Mach auf", sagte Mrs. Hawthorne, "das wird die Wäscherin sein, die unsere Sachen zurückbringt."
    Hazel ging zur Tür und öffnete.
    Draußen stand ein älterer Mann in schlichter Dienstbotenkleidung. "Guten Tag", sagte er, "mein Name ist Jefferson. Ich habe von Lady Irvin erfahren, dass hier die Stelle eines Butlers vakant ist." Hazel starrte ihn überrascht an.
    Mrs. Hawthorne, die Hazel gefolgt war, war ebenfalls einen Moment verblüfft. Doch dann glitt ein breites Lächeln über ihr Gesicht. "Kommen Sie herein", sagte sie, "und machen Sie die Tür hinter sich zu, Mr. Jefferson."

     
     
    Am folgenden Tag erhielt Hazel mit der Morgenpost eine an "Miss Viola Hawthorne" gerichtete offizielle Einladung für den Tanzabend bei der Herzogin von Richmond. Auf der Rückseite der gedruckten Karte stand in einer ausladenden Handschrift:

     
    Kleine Coiffure!
    (Unsere Türen sind ziemlich niedrig.)
    Und natürlich gilt die Einladung auch für einen Anstandswauwau.
    H.

     
    Zur selben Zeit konnte man den Absender dieser

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