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Im Schatten (German Edition)

Im Schatten (German Edition)

Titel: Im Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dagmar R. Rehberg
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einer viel älteren, unattraktiveren Frau ins Bett ging? Die Faszination des absoluten Begehrtseins? Amüsierte er sich vielleicht sogar darüber? Doch das Lächeln in seinem Gesicht sagte etwas anderes. Es zeigte keine Spur von Überheblichkeit, Selbstzufriedenheit oder Ironie. Es war sanft und liebevoll, und auch seine Küsse hatten eine andere Sprache gesprochen. Plötzlich merkte sie, wie die Anspannung von ihr abfiel. Sie hatte die Möglichkeit, vermutlich die einzige in ihrem Leben, eine einzigartige Liebesnacht zu erleben, und die wollte sie sich nicht entgehen lassen. Entschlossen legte sie die Arme um seinen Hals und zog ihn zu sich herunter, um ihn zu küssen.
    Als sie schließlich erschöpft in seinen Armen lag , glaubte sie, keinen einzigen Schritt mehr gehen zu können. Und dennoch fühlte sie sich ausgesprochen gut. War sie jemals so intensiv befriedigt worden? Nein, definitiv nicht. Mark hatte sich alle Zeit der Welt gelassen, sie auf jede erdenkliche Weise in den Genuss größtmöglicher Erregung zu bringen. Wie konnte ein Mann nur so viel Energie haben? Kein Wunder , durchfuhr es sie plötzlich, und im selben Augenblick schoss ein Schauer über sie hinweg, der eine Gänsehaut hinterließ, und ein plötzlicher Schmerz verkrampfte ihren Magen. Schließlich ist er ja bestens in Übung . Valerie nahm an, er würde kaum eine Nacht allein in seinem Bett verbringen, und die Erinnerung an seinen Lebensstil trieb ihr die Tränen in die Augen. Vergiss es, du hast keinen Anspruch auf ihn , sagte sie sich immer wieder, doch es half nichts. Der Schmerz blieb.
    Als spürte er ihre innere Zerrissenheit , wurde er unruhig und zog sie enger zu sich heran. Valerie wollte sich tiefer in seine Arme kuscheln und alle Zweifel verdrängen, doch tauchte ungewollte die Frage in ihrem Kopf auf, wie viele Frauen er schon so gehalten haben mochte. Instinktiv ergriff sie die Flucht, doch Mark hielt sie fest.
    » Nicht weggehen, Val. Bleib bei mir«, murmelte er.
    Er meinte sie, wusste, wer in seinen Armen lag! Sie, Valerie, nicht eines seiner unzähligen Abenteuermädchen. Und er wollte, dass sie blieb. So ließ sie sich zurückgleiten, von ihm halten, bis der Schlaf gnädig Zweifel und Schmerz verjagte.
    Irgendwann in der Nacht wachte sie auf. Sie fühlte, wie seine Hand ganz sanft ihren Rücken str eichelte, seine Lippen zärtlich ihre Schultern berührten. Unter den weichen Berührungen schlief sie wieder ein. Als sie am Morgen erwachte, war sie allein. Sie schloss noch einmal die Augen und dachte nach. Wie hatte es nur dazu kommen können? Sie hatte in der vergangenen Nacht mit ihrem Chef geschlafen. Und was sie am meisten verwirrte war, sie hatte noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen. Sie stand auf und ging ins Bad. Reichlich unausgeschlafen und durcheinander kam sie im Frühstücksraum an. Mark saß bereits an einem Tisch, einen gefüllten Teller vor sich.
    » Du siehst aus, als bräuchtest du erst einmal einen Kaffee«, sagte er.
    Während sie sich an den Tisch setzte, sah sie, wie er einen Becher Kaffee eingoss, zwei Stücke Zucker hineintat und ihn ihr reichte.
    » Woher weißt du, wie ich meinen Kaffee trinke?«
    Er zuckte nur mit den Schultern. »Du trinkst im Büro auch welchen.«
    Valerie bezweifelte, dass er die Kaffeetrinkgewohnheiten all seiner Angestellten kannte, doch sie ging nicht näher darauf ein. Schweigend und nachdenklich trank sie. Gut, sie hatte mit ihrem Chef geschlafen. Es ließ sich nicht mehr ändern. Niemand würde jemals davon erfahren , und es würde auch nie wieder passieren. Soviel stand fest.
    » Alles klar mir dir?« Seine Frage riss sie aus ihren Gedanken.
    » Was? Ja. Ja, alles klar.«
    » Dann iss. Wir müssen uns etwas beeilen.«
    Nein, es würde definitiv nicht wieder passieren. Es hatte keine Bedeutung … für ihn. Er würde so tun, als wäre nichts Besonderes geschehen. Sie aßen eine Weile schweigend, jeder in seine Gedanken versunken, bis er plötzlich leise sagte:
    » Ich mache so was normalerweise nicht.«
    » Was? Mit Frauen schlafen?« Mark lachte leise.
    » Nein. Mit Frauen, mit denen ich beruflich zu tun habe. Normalerweise trenne ich das.« Valerie nickte.
    » Ich verstehe. Keine Sorge, ich verspreche mir keine Vorteile davon.«
    » Das habe ich auch nicht von dir erwartet. Ich wollte damit nur sagen, dass ich keine Erwartungen an dich habe. Nein, was ich wirklich sagen will, ist, dass du keine Angst zu haben braucht, dass es irgendwelche Nachteile für dich bringt. Auch

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