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Im Schatten meiner Schwester. Roman

Titel: Im Schatten meiner Schwester. Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Delinsky
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Molly wieder zum Kind ihrer Eltern, schüchtern und unsicher. »Mom, du erinnerst dich doch an David. Er ist Lehrer. Eine seiner Schülerinnen ist hier.«
    Kathryn nickte, sagte jedoch nichts.
    »Missis Snow«, begrüßte David sie nervös und sagte dann zu Molly: »Ich gehe besser rein.«
    Sobald er außer Hörweite war, stellte Kathryn fest: »Unser Guter Samariter.«
    Ihrer Stimme fehlte genauso wie ihrem Gang etwas. In der Leere gewann Molly an Stärke. Die Zeit für Halbwahrheiten war vorbei.
    Sie nahm ihre Mutter am Arm und ging zu Kathryns Auto. »Er macht sich Sorgen. Er erkundigt sich immer wieder.«
    »Er ist derjenige, der schneller dort gewesen sein sollte.«
    »Nein«, widersprach Molly und beschloss, Kathryn nicht an ihre frühere Tirade zu erinnern, »er ist derjenige, der ihr Herz wieder zum Schlagen brachte und um Hilfe rief, damit nicht jede Hoffnung, die bestand, umsonst gewesen wäre. Wenn er nicht gewesen wäre, hätte sie vielleicht Stunden dort gelegen. Sie hätte von einem Auto in der Dunkelheit angefahren werden können. Vertrau mir. Er leidet darunter, dass er nicht mehr hat tun können.«
    Kathryn blieb stehen. »Habt er und du viel geredet.«
    »Etwas.« Molly ließ sie weitergehen. »Er ist ein guter Mensch. Wie ich schon sagte, er ist Lehrer.«
    Kathryn wirkte plötzlich weit weg. Als sie zu ihrem Auto kamen, fragte sie: »Habe ich Robin wirklich vorgezogen?«
    »Ja.«
    »Das wollte ich nicht. Ihr Laufsport hat einfach so viel Zeit in Anspruch genommen. Doch du bist diejenige, auf die ich zählen kann. Du machst mich stolz.«
    Molly war nicht bereit, das zu glauben, vor allem angesichts dessen, was sie zu sagen hatte. »Ich habe Peter Santorum angerufen.«
    Kathryn schrak zusammen. »Du hast was?«
    »Er kommt her. Ich habe noch mehr in Robins Tagebuch gelesen«, fuhr sie fort und zog die CD aus ihrer Tasche. »Sie wollte ihn wirklich kennenlernen.«
    Kathryn war erbleicht. Entsetzt starrte sie die CD an.
    »Lies es, Mom«, drängte Molly. »Nicht alles darin ist lustig, aber wenn wir nach einer Anweisung von Robin suchen …«
    Kathryns Blick hob sich. »Du hast Peter gebeten zu kommen?« Als Molly es nicht abstritt, schrie sie: »Wie konntest du nur? Ich habe mir ein Bein ausgerissen, um Robin ein erfülltes und vollständiges Leben ohne ihn zu ermöglichen. Er hat kein Recht, sie
so
zu sehen.«
    »Sie wollte ihn kennenlernen, Mom.«
    »Wollte sie nicht.«
    »Lies, was auf der CD ist.«
    Kathryn schloss die Augen und senkte den Kopf. Als sie ihn wieder hob, legte sie die Hand in den Nacken. »Wann kommt er?«
    »Morgen früh.«
    »Kannst du ihn noch mal anrufen? Ihm sagen, dass dies nicht der richtige Moment für einen Besuch ist?«
    »Wenn nicht jetzt, wann dann? Das hier ist seine letzte Chance. Es ist etwas, was Robin wollte.«
    »Sie hat sich das hier nicht vorstellen können. O Molly, hast du eine Ahnung, was ich für Gefühle haben werde, wenn er herkommt? Hast du auch nur einen Augenblick daran gedacht? Oder was dein Vater empfinden wird? Er ist der einzige Vater, den Robin je gekannt hat. Peter hierher einzuladen ist für ihn ein Schlag ins Gesicht. Und was ist mit Chris?«
    »Chris wird damit klarkommen. Wenn nicht, wird er eben erwachsen werden müssen. Es gibt so wenig, was wir für Robin tun können. Möchtest du ihr das hier verweigern?«
    »Sie wollte Peter nicht sehen. Sie hätte es mir gesagt, wenn sie es gewollt hätte.«
    »Wie sie dir von ihrem Herzen erzählt hat?«, fragte Molly und wurde sanfter, als sie Kathryns betroffenen Blick sah. »Lies ihr Tagebuch, Mom«, bettelte sie. »Robin hatte Gedanken und Gefühle, von denen wir nichts gewusst haben, und es ist weder deine noch meine Schuld. Wir haben versucht, für sie da zu sein. Aber sie war mehr als nur eine Snow. Sie war ihr eigener Herr.«
    Molly dachte tatsächlich, dass darin etwas Versöhnendes lag, als Kathryn sagte: »Ich will ihn nicht sehen.«
    »Das musst du auch nicht. Er kann kommen, wenn du nicht da bist.«
    »Ich will nicht, dass Robin allein mit ihm ist.«
    »Ich werde die ganze Zeit bei ihr sein.«
    »Was, wenn er beschließt zu bleiben? Was, wenn er sich ein Elternrecht anmaßt und dabei mitreden will, was wir tun?«
    »Das wird er nicht. Das hat er mir gesagt, und er war sehr entschieden. Er weiß, dass er kein Teil von Robins Leben war. Und er hat nicht darum gebeten herzukommen. Ich habe gefragt, weil Robin es so wollte. Du hast recht, sie mag vielleicht den Unterschied nicht kennen, aber

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