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Im Schloss unserer Liebe

Im Schloss unserer Liebe

Titel: Im Schloss unserer Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Lennox
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dich fortschicken.“
    „Wie Kass.“
    „Nein.“ Er umfasste ihre Schultern. „Hör auf, Kass in mir zu sehen, Kelly! Ich bin nicht wie er. Er verkörperte alles, was ich hasse. Weißt du, dass mein Vater vom Pferd gestoßen und zum Krüppel gemacht wurde? Danach war er auf einem Auge erblindet und sein Gesicht von einer Narbe entstellt. Bis dahin hatte er hier wie ein Berserker gearbeitet. Dass das Fürstentum heute noch nicht bankrott ist, verdankt es einzig und allein dem ökonomischen Scharfsinn meines Vaters und der Tatsache, dass der alte Fürst, Kass’ Vater, ihn hat schalten und walten lassen. Damit war es nach dem angeblichen Reitunfall vorbei. Mein Vater wurde zur Tatenlosigkeit verdammt. Das Gefühl, nutzlos zu sein, hat ihn umgebracht. Meine Mutter und ich konnten ihn nicht retten. Und nun bin ich wieder hier in diesem Land und werde gebraucht. Gebraucht. Verstehst du? Und du bist auch wieder hier. Und wirst ebenfalls gebraucht.“
    „Nein, nein.“
    „Das Land braucht dich. Und ich brauche dich. Nicht nur als Prinzessin. Auch als Mensch. Als Frau …“
    „Nein.“ Kelly versuchte, sich zurückzuziehen.
    „Doch.“ Er presste sie an sich und küsste sie.
    Kelly war so überrascht, dass sie es geschehen ließ. Als Rafaels Lippen ihre Lippen berührten, schaute sie ihm in die Augen. Und dann war es um sie beide geschehen.
    Rafael …
    Sie spürte seinen Herzschlag, und süße Schwäche breitete sich in ihrem Körper aus. Seine Wärme übertrug sich auf sie, und die drückenden Erinnerungen an die Vergangenheit waren wie weggeblasen. Sie fühlte sich begehrt. Sehnsüchtig stöhnte sie auf und öffnete die Lippen.
    In diesem Moment war sie einverstanden mit dem, was geschehen würde, und genoss den Aufruhr ihrer Sinne.
    Rafael …
    Sie erwiderte seinen Kuss, fordernd, lustvoll, leidenschaftlich. Sie nahm und gab, um ihr Verlangen nach ihm zu stillen, legte ihm die Arme um den Nacken und wünschte, dieser Kuss möge nie enden.
    Rafael …
    Er streichelte ihr Haar, ihren Hals, er flüsterte zärtlich ihren Namen. Und als er schließlich von ihr abließ, taumelte Kelly zurück, legte die Finger auf ihre Lippen und wusste, ihr Leben hatte sich verändert.
    „Nein“, wisperte sie, und die gleiche Verwunderung, die sie empfand, spiegelte sich in Rafaels Augen wider.
    „Ich wollte dich nicht küssen“, murmelte sie heiser.
    „Du bist Kass’ Frau.“
    Diese Bemerkung brachte sie schlagartig in die Wirklichkeit zurück.
    „Wie kannst du es wagen …?“, fuhr sie ihn an.
    „Entschuldige, es war dumm von mir.“
    Verständnislos sah sie ihn an. Was war dumm von ihm? Meinte er etwa den Kuss?
    „Das darf nie wieder geschehen“, sagte sie.
    „Du hast mich so angesehen …“
    „Willst du behaupten, ich hätte dich dazu eingeladen? Hältst du dich für so unwiderstehlich?“
    Nun schüttelte Rafael verständnislos den Kopf.
    „Lass uns wieder vernünftig sein. Wir sehen uns zu offiziellen Anlässen. Das ist alles.“
    „Einverstanden.“
    „Weil ich Kass’ Frau war?“
    „Das habe ich nicht so gemeint.“
    „Aber du hast es gesagt. Und es hat mich verletzt. Ich bin einmal auf einen Prinzen hereingefallen. Glaubst du, das passiert mir ein zweites Mal? Und schau mich nicht so an, als wollte ich mich dir an den Hals werfen.“
    „Nichts liegt mir ferner.“
    „Gut, dann gehe ich jetzt schlafen.“
    „Gute Nacht, Kelly.“
    „Wir werden uns nicht in die Quere kommen. Versuch niemals, die Entfernung zwischen deiner Suite und meiner Dachkammer zu überwinden. Du wirst sie verschlossen finden.“
    „Kelly, ich habe nicht vor, dich zu verführen.“
    „Du hast mich geküsst. Das war schlimm genug. Einem Prinzen von Geblüt möchte ich nicht einmal die Hand schütteln.“ Stolz hob sie das Kinn.
    „Ich bin kein …“
    „Doch, das bist du. Ein Prinz von Geblüt.“
    „Und du bist Kass’ Frau.“ Rafael klang verärgert. „Damit verkörperst du alles, was ich ablehne.“
    „Wie schön, das endlich zu erfahren“, höhnte sie. „Erst holst du mich her, und nun erzählst du mir, dass ich Teil deines Problems bin. Pardon, Rafael, aber dabei kann ich dir wirklich nicht helfen. Ich habe eigene Sorgen. Gute Nacht.“
    Sie wandte sich ab. „Kelly? Ich bedauere, was geschehen ist. Es wird nicht wieder vorkommen. Ich verspreche es.“ „Ich auch“, murmelte sie und ging davon.
    Es war ihr unmöglich, zu schlafen. Trotz des bequemen Doppelbettes, das man ihr inzwischen ins Schlafzimmer gestellt

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