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Im Sog der Sinnlichkeit

Im Sog der Sinnlichkeit

Titel: Im Sog der Sinnlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Stuart
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Mietdroschke nehmen?“
    Er schluckte seinen Unmut hinunter. „Mein Wagen steht zu Ihrer Verfügung, Madam.“
    „Und hätten Sie weiterhin die Güte, sich zurückzuziehen, während ich mich ankleide? Ich möchte mich Ihnen nicht nackt zeigen.“
    „Seien Sie versichert, das hätte keinerlei Wirkung auf mich“, antwortete er und versuchte, seine verdammte Erektion zu ignorieren. In Wahrheit war er keineswegs sicher, ob er sich beherrschen könnte, wenn er sie noch einmal nackt sah. Die Rundungen ihrer hellen Brüste, ihre zarte duftende Haut, das dunkelblond gekräuselte Haar zwischen ihren Schenkeln … Allein bei dem Gedanken brach ihm kalter Schweiß aus.
    „Und was ist mit dem Satanischen Bund?“
    Er hatte sich bereits zur Tür gewandt. „Sie können mir vertrauen. Ich kümmere mich um die Angelegenheit.“
    „Aber das tue ich nicht“, entgegnete sie leise. „Ich traue Ihnen nicht.“
    Er erinnerte sich an ihre Worte von letzter Nacht. Sie hatte gesagt, sie habe ihn gewählt, weil sie ihm vertraue. Und er hatte es geschafft, ihr dieses Vertrauen gründlich zu nehmen. „Sehr klug. Aber ich gebe Ihnen mein Wort: In dieser Vollmondnacht wird kein Mord geschehen.“
    Sie schwieg, sah ihn nur unverwandt an, scheinbar gelassen und ungerührt. Er aber dachte daran, wie leidenschaftlich sie sich an ihn geklammert hatte im entfesselten Höhepunkt, den sie gemeinsam erlebt hatten. Er konnte den rötlichen Fleck an ihrem Busenansatz sehen, den seine Zähne hinterlassen hatten, und wusste, dass es weitere kleine Spuren diese Nacht auf ihrem empfindsamen Fleisch gab. Er dachte daran, wie sie ihn in die Schulter gebissen hatte, um ihre Lustschreie zu ersticken. Der kleine Schmerz hatte ihn völlig um den Verstand gebracht.
    „Leben Sie wohl, Mylord.“
    Immer noch war er drauf und dran, seine Meinung zu ändern, wollte in langen Schritten das Zimmer durchqueren, sie in die Arme schließen und küssen, bis ihr die Sinne schwanden. Er wollte seinen pochenden Schwanz in ihren süßen heißen Schoß versenken, sich in der Glut ihrer Leidenschaft verzehren.
    Er verneigte sich knapp und verließ das Zimmer, bevor er aus seinem Leben eine noch größere Katastrophe machte, als er es bereits getan hatte.
    Melisande warf die Bettdecke zurück und betrachtete ihre Nacktheit. Sie war feucht und klebrig zwischen den Beinen.
    Es war kalt im Zimmer, die Glut war längst erloschen. Ihre Brustwarzen zogen sich in der kühlen Luft zusammen. Auf einer Brust entdeckte sie einen roten Fleck, einen zweiten an der Innenseite ihres Schenkels, und sie schloss die Augen in der Erinnerung daran.
    Ich bin aus härterem Holz geschnitzt, sagte sie sich trotzig und schlug die Augen wieder auf. Es würde sich alles zum Guten wenden. Sie hatte Rohan aus dem einzigen Grund gewählt, weil er im Ruf stand, ein glänzender Liebhaber zu sein. Wenn diese Nacht ein Maßstab seiner Talente war, so wurde ihm sein Ruf nicht gerecht. Er war atemberaubend. So wunderbar, dass sie sich auch nach seinen grausamen Worten, die in ihr nachhallten, für ihn hinlegen würde, wenn er sie haben wollte.
    Jetzt wusste sie wenigstens Bescheid. Sinneslust war eine große Verlockung. Und wie erfüllend wäre sie erst mit einem Mann, den sie lieben konnte. Nun wollte sie nach einem rechtschaffenen gütigen Ehemann Ausschau halten, dem sie vielleicht sogar, wenn ein Wunder geschah, Kinder gebären würde. Sie sehnte sich danach, Mutter zu sein. Sie hatte genügend Erfahrung gesammelt, um beim nächsten Mann, in den sie sich verliebte, dafür zu sorgen, dass er auch ihr Vergnügen verschaffte. Sie wollte schleunigst nach Hause fahren, um sich ihrem Tagebuch anzuvertrauen, wollte Notizen machen, um nichts zu vergessen, damit sie ihren zukünftigen Ehemann darin unterweisen konnte …
    Ein seltsam erstickter Laut hallte durchs Zimmer. Sie blickte sich erschrocken um, bevor sie begriff, dass dieses trockene Schluchzen aus ihr gekommen war. Sie schluckte heftig gegen den schmerzhaften Knoten an, der ihr die Kehle zuschnürte.
    Sei nicht lächerlich, dumme Gans!
    Sie wusch sich eilig mit kaltem Wasser und kleidete sich an. Sie zitterte vor Kälte, vielleicht auch aus einem anderen Grund, an den sie nicht denken wollte. Den Schmerz in ihrem verstauchten Knöchel begrüßte sie wie eine Wohltat, die sie davon ablenkte, an etwas anderes zu denken.
    Ihr Umhang lag über dem Stuhl neben dem Kamin. Sie legte ihn um die Schultern und zog die Kapuze tief ins Gesicht, fand den

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