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Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition)

Titel: Im Spiegelbild der schwarzen Spinne (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim H. Schwarz
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und ob er nicht bei meiner nächsten Sitzung anwesend sein könne, aber ich blockte ab und wies erneut auf die bestehende Gefahr hin. Sie gab es auf und verabschiedete sich mit gebotenem Respekt. Das unerwartet Seltsame für mich war jedoch, dass ich nach diesem Gespräch keinerlei Bedürfnis nach einer Sitzung mehr hatte, zum ersten Mal seit Jahren spürte ich den Drang nach Freiheit, ein Stück Lebensqualität, das ich erst vor kurzem, nach langer Abstinenz, genießen konnte, wenngleich die dabei bestehende Gefahr nicht unerwähnt bleiben sollte. So auch in diesem Augenblick beschäftigte mich der Gedanke, vor die Tür zu gehen und etwas zu erleben. Ein heilsamer Gedanke, der mich glücklich machte. Die Welt außerhalb meiner sicheren Mauern hatte mir bisher sehr große Angst eingeflößt, ein Zustand, der sich nun verabschiedet hatte. Mein Blick fiel auf meine Armbanduhr und ich hoffte, dass es bald soweit war, denn Wolf hatte sich angekündigt, nach Feierabend bei mir nach dem Rechten zu sehen. Die Ablösung meines persönlichen Sicherheitsdienstes wollte er nicht verpassen und ich freute mich auf die neuesten Ergebnisse seiner Untersuchungen. Ungeduldig, wie es die Natur bei mir veranschlagt hatte, wartete ich noch eine ganze Weile, als es endlich an der Tür klingelte und ich Wolf im Fluge öffnete. Er stand vor meiner Wohnungstür und blickte auf seine Armbanduhr, schließlich lächelte er und sagte:
    „Sechs Sekunden. Das war schnell.“
    Ich lachte und bat ihn herein. Er schnupperte, roch offensichtlich mit freudiger Erregung den frisch gebrühten Kaffee und nahm auf seinem Lieblingssessel Platz, während ich seine Tasse mit wohlduftendem, braunem Wasser besprengte. Er trank zunächst, erkannte aber an meinem Blick, dass ich überaus ungeduldig auf die News des Tages wartete. Schließlich begann er mit seinem Bericht:
    „Also mittlerweile haben wir einiges geschafft. Die Man nschaft, die wir in der alten Reederei festgenommen haben, waren alle Mitglieder dieser Organisation und ausnahmslos Exknackis. Fuller hat sich eine skrupellose Truppe aufgebaut, die für ihn die Drecksarbeit erledigte. Wir haben bereits zwei Schuldbekenntnisse für den Angriff auf das Dezernat. Den Raketenwerfer haben wir ebenfalls gefunden. Seine rechte Hand, dieser Brutus, ist auch Entlarvt und ich habe in diesem geheimen Treffpunkt, das Blue Moon Diner, fünf Männer festgenommen, die bereits zugaben, für ihn zu arbeiten. Ein Internetblog, das von ihm betrieben wird, haben wir ebenfalls gefunden. Er nennt es Bills Hölle . Sie verbreiten dort Nachrichten, die nur eingeweihte verstehen. Man könnte also sagen, wir haben Bills Truppe ordentlich dezimiert, möglicherweise sogar vollständig ausgelöscht. Das Problem ist nur, dass er vermutlich eine neue Truppe aufgebaut haben wird, bevor wir ihn gefunden haben.“
    Ich staunte über diese Entwicklung. In der Tat spielte Bill Fu ller ein relativ frisches Spiel, befand sich gerade im Aufbau einer Organisation, die sich vermutlich zu einem gewaltigen Drogenkartell ausweiten sollte und wir hatten es aufgehalten, bevor es richtig gefährlich zu werden drohte. Dennoch lief dieser Verrückte immer noch frei herum.
    „Hast du denn gar keine Spur?“
    Wolf nippte an seiner Tasse.
    „Bill Fuller scheint keine Spuren zu hinterlassen. Aber wir h aben aus dem Blue Moon Diner einen Computer beschlagnahmt und wenn dieser Laden soviel mit Fuller zu tun hat, wie ich annehme, dann finden wir was. Mick, unser Computertechniker, muss lediglich das Kennwort knacken, mit dem das Gerät geschützt ist.“
    Ich staunte mit offenem Mund.
    „Das ist großartig. Dann ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis ihr ihn habt, nicht wahr?“
    Wolf hob ermahnend den Zeigefinger.
    „Werd nicht übermütig. Es bleibt dabei, du verlässt das Haus auf keinen Fall und lässt niemanden rein, bis ich Fuller festgenagelt habe, verstanden?“
    „Was ist mit dir ? Darf ich dich reinlassen?“
    „Ausnahmsweise.“
    Wir lachten, tranken Kaffee und konnten ein wenig unseres familiären Zusammenhalts pflegen, der in letzter Zeit, aufgrund besonderer Vorkommnisse, stark gelitten hatte. Bevor er ging erklärte er mir noch, wann der nächste Schichtwechsel der armen Straßenwächter stattfand und schließlich verschwand er.
     
     
    Kapit el 42
     
     
    Als Wolf am nächsten Morgen seinen Schreibtisch aufsuchte, wurde er bereits vom Chief erwartet. Der schien äußerst ung eduldig zu sein. Er tippte mit einem Bleistift einen

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