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Im Sturm der Gefuehle

Titel: Im Sturm der Gefuehle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirlee Busbee
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fuhr er mit wachsendem Unmut fort, »dass meine Leute ihn verfehlt haben? Dass der Fuchs nach Belieben durch unser Netz schlüpfen konnte? Dass er direkt vor unserer Nase Reißaus nahm?«
    Ives schnitt eine Grimasse. »Es gefällt mir auch nicht, Sir, aber möglich ist es. Mir ist es freilich lieber, ausgefuchst worden zu sein - wenn Sie mir das Wortspiel gestatten -, als zuzugeben, dass wir die ganze Zeit über den falschen Mann verdächtigt haben und dass weder Coleman noch Grimshaw der Fuchs ist.«
    Roxbury ließ sich in seinen Sessel zurücksinken. »Hoffentlich hast du Recht. Was willst du nun tun?«
    Ives zog die Schultern hoch. »Um sicherzugehen, dass der Fuchs uns nicht entgeht, muss ich die Anzahl der Männer, die Grimshaw und Coleman beobachten, verdoppeln. Ich vermute hinter dem Fuchs eher Grimshaw als Coleman - Ogden beobachtete Grimshaw in der fraglichen Nacht, und Grimshaw zeigt neuerdings ungewöhnliches Interesse an mir.« Ives grinste. »Außerdem kann ich den Burschen nicht ausstehen. Er ist viel zu undurchsichtig.«
    »Meinst du, dass es etwas nützt?«, fragte Roxbury, aus dessen grauen Augen das Gefühl der Niederlage sprach. »Wir müssen der Tatsache ins Auge blicken, dass der Fuchs uns austrickste. Der Inhalt des Memorandums ist sicher schon auf dem Weg nach Frankreich, der Fuchs hat sein Geld, und Meade ist sehr wahrscheinlich tot. Die Falle ist zu, mein Junge, und jede Spur ist verwischt. Wir stehen wieder dort, wo wir am Anfang waren.«
    »Das mag ja sein. Aber vielleicht auch nicht«, sagte Ives langsam. »Die Falle mag versagt haben, Sir, aber vergessen Sie nicht, dass der Fuchs vermutlich Edward ermordete und auch Agnes Weatherby. Bei der Ermittlung in diesen Fällen können wir eine neue Witterung aufnehmen, eine, die uns direkt zu seinem Bau führt.«
    Roxburys Miene verriet Interesse. »Du magst Recht haben.« Seine Lippen verzogen sich. »Und im Moment stehen uns andere Wege nicht offen.«
    Ives war unleugbar enttäuscht, weil ihnen Meade entwischte und sie eine Chance, den Fuchs zu entlarven, verpasst hatten, doch seine Stimmung war schon viel besser, als er schließlich seinen Patenonkel verließ und nach Hause ging.
    Ihm war nun klar, das er das Gespräch mit Sophy suchen musste. Zwischen dem Tod ihres Onkels und dem rätselhaften Einbruch musste es einen Zusammenhang geben. Fand man diesen, durfte man hoffen, dass er zum Fuchs führte und man ihn benutzen konnte, um eine Falle zu stellen, aus der es für den Spion kein Entkommen gab!
    Das Glück war ihm gewogen, da Sophy eben die Treppe herunterschritt, als Ives das Haus betrat. Dass er die ganze Nacht aus gewesen war und eben erst nach Hause kam, war an seinem dunklen Bartschatten und an der Tatsache zu erkennen, dass er noch die Sachen anhatte, in denen sie ihn zuletzt gesehen hatte. Sie verzog verächtlich den Mund, doch als sie an ihm vorüberfegen wollte, packte Ives ihren Arm.
    »Lass mich los«, sagte Sophy frostig, während ihre goldenen Augen kalt und hart wie Eis wurden.
    Wie versengt ließ er seine Hand fallen, doch vertrat er ihr den Weg nun mit dem ganzen Körper. »Ich muss mit dir reden. Unter vier Augen. Jetzt.«
    »Ich wüsste nicht warum«, erwiderte sie von oben herab und versuchte, an ihm vorbeizukommen.
    »Sophy«, sagte er in einem Ton, der bewirkte, dass sie ihn scharf anblickte, »es ist wichtig. Bitte.«
    Ihr behagte es gar nicht, wie ihr Herz in der Brust flatterte. Sie rümpfte die Nase und sagte wenig begeistert: »Also gut, Mylord. Gehen wir in Ihr Arbeitszimmer?«
    Er lächelte ihr zu, ein zartes und bezauberndes Lächeln, sodass Sophy gegen ihren Willen dahinschmolz. »Danke, Liebste«, sagte er leise. »Du wirst es nicht bereuen. Das schwöre ich.«
    Sophy schnaubte unwillig, begleitete ihn aber in den kleinen Raum im rückwärtigen Teil des Hauses. Als die Tür sich hinter ihnen schloss, ging Sophy nach einem Blick auf sein abgezehrtes Gesicht und seine zerknitterte Kleidung zum Klingelzug in einer Ecke. Sie zog fest daran und sagte mit Nachdruck: »Ich glaube, du wirst dich besser fühlen, wenn du etwas zu dir nimmst.«
    Er lächelte ihr dankbar zu, ließ die Jacke von den Schultern gleiten und warf seine ehedem makellose Krawatte beiseite. »Ja, einem starken Kaffee wäre ich nicht abgeneigt.«
    Emerson erschien auf das Klingelzeichen hin, nahm Sophys Anweisungen entgegen und ging wieder.
    Allein gelassen, sahen Sophy und Ives einander über die kurze Entfernung hin wachsam an. Sophy hielt so

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