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Im Sturm der Sinne

Im Sturm der Sinne

Titel: Im Sturm der Sinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cynthia Breeding
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Langbogen war schwerer als der, den sie benutzt hatte. Sie biss die Zähne zusammen.
Wenn diese Königin Formorian mit diesem Bogen zurechtkommt, dann kann ich das auch.
Nur noch ein Zentimeter und es war so weit. Schon immer hatte sie um den genauen Moment gewusst …
halten … und
JETZT .
Sie ließ den Pfeil los, beobachtete seinen Flug, gerade und sicher. Er schien eine Ewigkeit in der Luft zu bleiben und dann … stieß er Gileads Pfeil aus der schwarzen Mitte.
    Die Menge verharrte in verblüfftem Schweigen. Gilead drehte sich zu ihr um und verbeugte sich tief, indem er ihre Hand an seinen Mund führte und mit seinen Lippen über ihre Knöchel streifte. »Sehr gut gemacht, Mädchen«, sagte er. »Wo hast du das gelernt?«
    Bei seiner Berührung lief eine warme Welle ihren Arm hinauf, und sie hoffte, ihre Knie würden nicht plötzlich nachgeben. Es gelang ihr, tief durchzuatmen, und sie wünschte sich, ihm die Wahrheit sagen zu können. Stattdessen wechselte sie das Thema.
    »Ihr seid mir nicht böse?«
    »Nein. Es war ein fairer Sieg. Komm jetzt. Ich bringe dich zu meinem Vater.«
    »Ich glaube kaum, dass es ihm gefallen wird, gegen eine Frau zu verlieren, sei es nun ich oder Königin Formorian.«
    Ein Muskel in Gileads breitem Kiefer zuckte. »Du hast nichts zu befürchten.«
    Deidre war sich da nicht so sicher. Angus’ dunkle Augen schienen sie zu durchbohren, als sie sich näherten. Vielleicht hatte sie es zu weit getrieben. Sie hatte Niall beweisen wollen, dass sie sich ihm nie ergeben würde, aber wenn Angus nun begann, Nachforschungen über ihre Herkunft anzustellen? Was sollte sie dann tun? Sie straffte ihren Rücken und hob ihr Kinn.
    »Ich wünschte, meine Frau wäre hier gewesen«, sagte Turius, als sie auf ihn zukamen. »Auch sie genießt es sehr, zu gewinnen.« Er lächelte, als er Deidre den Beutel mit den Goldmünzen reichte. »Ich meine, das gebührt Euch.«
    Deidre hob die Hände. »Nein, Mylord, ich war nur Euer Recke. Das Geld gehört Euch.«
    »Ich brauche es nicht«, gab Turius zurück, »und Angus auch nicht. Uns geht es nur darum, den Einsatz etwas zu erhöhen, und nicht nur den puren Wettkampf zu haben.« Er reichte Gilead das Geld. »Du bist jünger als ich. Vielleicht kannst du die Dame überzeugen, es anzunehmen. Komm, Angus, geh mit mir meinen Durst stillen.«
    Angus blickte Gilead und sie lange an, bevor er sich umdrehte. »Niall, komm mit uns. Wir müssen etwas besprechen.«
    Niall warf Deidre einen langen prüfenden Blick zu, bevor er ging, aber sie beachtete ihn nicht.
    »Turius hat recht«, wandte sich Gilead an sie, als sie sich auf den Weg machten und die Versammlung sich auflöste. Er drückte ihr den Beutel in die Hand und verschloss ihre Hände mit den seinen. Diese Geste schickte eine Hitzewelle ihre Arme hinauf und in ihren Bauch, die mehr als nur ein schwindliges Gefühl hervorrief. »Ein Mädchen kann Goldmünzen gebrauchen. Du hast all dein Geld bei dem Überfall verloren.«
    Deidre hoffte, dass er ihr Zittern nicht spürte. Wie schwer es war, einen vernünftigen Gedanken zu fassen, wenn ihre Haut – und andere Teile – so in Flammen standen. Alles, was sie wollte, war, seine Arme um sich zu ziehen und sich in diesem
feu de joie
zu verlieren. Weit weg von Niall. Mit Gilead in Sicherheit. Er schien sich aufrichtig für sie zu freuen.
    Was würde er tun, wenn er die Wahrheit wüsste? Und konnte sie sie ihm sagen?
     
    Elen war hocherfreut gewesen, als Deidre ihr beim Mittagsmahl, das sie im Gemach der Lairdess einnahmen, von den Ereignissen berichtete. Sie trug Deidre auf, sich am Nachmittag in ihrem Zimmer einzurichten und dann früh zu ihr zu kommen, um ihr bei den Vorbereitungen für das abendliche Fest zu helfen. Ein beklommener Blick verscheuchte das Glück auf Elens Gesicht, als sie von dem Fest sprach. Deidre fragte sich, warum.
    Erst am späten Nachmittag hatte Deidre Gelegenheit, Anna nach der rätselhaften Formorian zu fragen, als die Magd ihr die Kleider brachte, die sie anprobieren sollte.
    »Ich habe heute den König getroffen und später seine Frau gesucht, konnte sie aber nirgendwo finden. Ich wollte ihr danken, dass ich ihren Bogen benützen konnte. Eine schöne Waffe.«
    »Ja.« Anna war ganz damit beschäftigt, Kleider aus einer Truhe zu nehmen, die gerade gebracht worden war. »Königin Formorian gibt sich nur mit dem Besten zufrieden, heißt es. Ich habe Mylord sagen hören, dass sie auch im Schwertkampf sehr geschickt sein soll.«
    Deidre zog

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