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Im Sturm des Lebens

Im Sturm des Lebens

Titel: Im Sturm des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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hat andere Zeiten gegeben, und es wird wieder andere geben.« Sie schenkte drei Gläser ein. »Wesentlich ist, dass wir leben. Ich mag David Cutter übrigens.«
    »Danke. Das freut mich.«
    Sophia biss sich auf die Unterlippe, um ihr Grinsen zu verbergen, als sich Teresa ihr zuwandte.
»Wenn du Tyler wehtust, werde ich wütend und enttäuscht sein. Ich liebe ihn sehr.«
    »Nun, das finde ich prima.« Ernüchtert legte Sophia ihre Gabel weg. »Warum sollte ich denn?«
    »Denk an meine Worte. Und jetzt – morgen werden wir um das kämpfen, was wir sind und was wir haben. Heute Nacht« – sie hob ihr Glas – »heute Nacht feiern wir es. Salute .«

18
    E s war ein Krieg, der an mehreren Fronten geführt wurde. Sophia kämpfte über den Rundfunk, in den Printmedien und am Telefon. Sie verbrachte Stunden damit, Pressemitteilungen auf den neuesten Stand zu bringen, Interviews zu geben und Kunden zu beruhigen. Und jeden Tag fing sie wieder von Neuem an, widerlegte Gerüchte, Geschwätz und Spekulationen. Während der Krise brauchte sie nicht im Weinberg zu arbeiten. Das war Tys Schlachtfeld, aber sie merkte, dass es ihr fehlte, dort nicht mithelfen zu können. Nicht am Eggen teilnehmen zu können, an den Frostwachen, am sorgfältigen Hüten der Knospen.
    Sophia machte sich Sorgen um ihre Großeltern, die in Italien kämpften. Jeden Tag trafen Berichte ein. Der Rückruf hatte begonnen, und bald würde der Wein, Flasche für Flasche, untersucht werden. Um die Kosten konnte sie sich nicht kümmern. Das war Davids Angelegenheit.
    Wenn Sophia mal für eine Minute verschnaufen wollte, stellte sie sich ans Fenster ihres Büros und sah zu, wie die Männer den Boden pflügten. Dieses Jahr würde ein ganz besonderer Jahrgang werden.
    Sie mussten es nur überstehen.
    Sie zuckte zusammen, weil ihr Telefon schon wieder läutete, unterdrückte jedoch den Drang, es zu ignorieren.
    »Sophia Giambelli.«
    Zehn Minuten später hängte sie auf und ließ ihrer Wut mit einem Strom italienischer Flüche freien Lauf.
    »Hilft dir das?«, fragte Pilar, die an der Tür erschienen war.
    »Nicht genug.« Sophia presste die Finger an die Schläfen und überlegte, wie sie wohl am besten mit der nächsten Kampfphase umgehen sollte. »Ich bin froh, dass du da bist. Kannst du bitte hereinkommen und dich eine Minute setzen?«
    »Lieber fünfzehn. Ich habe gerade eine Tour hinter mir.« Pilar ließ sich in einem Sessel nieder. »Sie kommen scharenweise. Hauptsächlich Neugierige. Auch ein paar Reporter, aber seit deiner Pressekonferenz nicht mehr so viele.«
    »Es werden wahrscheinlich wieder mehr. Ich hatte gerade einen Produzenten der Larry-Mann-Show am Telefon.«
    »Larry Mann.« Pilar zog die Nase kraus. »Übelstes Schundfernsehen. Du wirst ihnen nichts an die Hand geben.«
    »Sie haben schon was. Sie haben René.« Unruhig stand Sophia auf. »Man wird morgen eine Show mit ihr aufzeichnen, und dabei enthüllt sie vermutlich Familiengeheimnisse und erzählt die wahre Geschichte von Dads Tod. Wir sind herzlich eingeladen. Sie wollen entweder dich oder mich oder auch uns beide dabei haben, damit wir unsere Sicht der Dinge erzählen.«
    »Das geht nicht, Sophie. So befriedigend es ja auch sein mag, ihr in aller Öffentlichkeit eine Ohrfeige zu verpassen, es ist nicht der richtige Weg. Und es ist auch nicht das richtige Forum.«
    »Warum, glaubst du, habe ich geflucht?« Sophia ergriff ihren Frosch-Briefbeschwerer und spielte damit herum. »Wir ignorieren sie einfach. Aber ich würde mich wirklich nur zu gern mit dieser Schlampe im Dreck wälzen. Sie gibt Hinz und Kunz Interviews und sie richtet beträchtlichen Schaden damit an. Ich habe schon mit Tante Helen und Onkel James über rechtliche Schritte gesprochen.«
    »Lass das lieber sein.«
    »Wir dürfen nicht zulassen, dass sie die Familie verleumdet.« Sophia blickte finster auf ihren Frosch. Normalerweise heiterte sein albernes Gesicht sie auf. »Ich kann mich nicht mit ihr auf eine Ebene begeben, was wirklich eine Schande ist. Aber ich kann gerichtlich gegen sie vorgehen.«
    »Hör mir zuerst mal zu«, sagte Pilar und beugte sich vor. »Rechtliche Schritte zu unternehmen, das macht im Augenblick René und das, was sie sagt, nur noch glaubwürdiger. Ich weiß, dass du am liebsten kämpfen willst, und ich neige normalerweise zum Rückzug, aber dieses Mal tun wir keins von beidem. Wir bleiben einfach nur an unserem Platz stehen.«
    »Daran habe ich auch schon gedacht. Aber letztendlich kannst du

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