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Im Sturm des Lebens

Im Sturm des Lebens

Titel: Im Sturm des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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mit zu meinem Friseur.«
    »Warum muss ich erst fragen, wenn ich mir die Haare schneiden lassen will? Es sind meine Haare.«
    »Guter Einwand. Probier das mal an. Ich rufe in der Zwischenzeit in meinem Salon an und frage, ob sie dich noch einschieben können, bevor wir wieder nach Hause fahren.« Sie reichte Maddy das Kleid, dann blieb sie stehen. »O Mama ...«
    »Wie findest du es?« Pilar hatte mit dem pfirsichfarbenen Kleid angefangen. Elfenbeinweiße Spitze umschloss das Mieder, und der Rock schwang weich um sie herum. »Sei ganz ehrlich.«
    »Helen, komm mal her!«, rief Sophia. »Du siehst wunderschön aus, Mama.«
    »Wie eine Braut«, stimmte Helen schniefend zu. »Verdammt, jetzt ist meine Wimperntusche hinüber.«
    »Okay.« Verträumt drehte Pilar sich um die eigene Achse. »Maddy? Wie ist deine Meinung?«
    »Du siehst toll aus. Dad werden die Augen aus dem Kopf fallen.«
    Pilar strahlte und drehte sich noch einmal. »Gleich beim ersten Mal ein Treffer.«
     
    Ganz so einfach war es nicht. Sie mussten noch Hüte kaufen, Schuhe, Schmuck, Taschen, sogar Unterwäsche, und sie mussten zum Friseur. Es war bereits dunkel, als sie wieder nach Norden fuhren, den Wagen voll gestopft mit Einkaufstüten und Schachteln. Und dabei sind noch nicht einmal die Kleider dabei, dachte Maddy erstaunt. Sie mussten erst noch geändert werden.
    Sie hatte einen ganzen Berg neuer Kleider, Schuhe und wirklich coole Ohrringe bekommen, die sie bereits trug. Sie passten toll zu ihrer neuen Frisur. Mit Glanz.
    Diese neue Frauen-Familie hatte wirklich ihre Vorzüge.
    »Männer halten sich für Jäger«, sagte Sophia, als sie nach Norden fuhren. »Aber das sind sie nicht. Sie beschließen, einen Grizzly zu jagen, und konzentrieren sich darauf. Und während sie die Spur des großen Bären verfolgen, verpassen sie alles andere Wild. Frauen dagegen verfolgen zwar auch den Grizzly, aber vorher oder sogar während sie das tun, erlegen sie zugleich alles andere Wild.«
    »Außerdem schießen Männer auf den ersten großen Bären, den sie sehen«, warf Maddy, die auf dem Rücksitz saß, ein. »Und sie bedenken dabei nicht, dass die Welt voller Grizzlys ist.«
    »Genau.« Sophia klopfte auf das Lenkrad. »Mama, dieses Mädchen hat wirklich Potenzial.«
    »Finde ich auch. Aber ich bin nicht begeistert von diesen Schuhen mit den meterhohen Sohlen, die sie trägt.«
    »Sie sind toll. Richtig ausgeflippt.«
    »Stimmt.« Fröhlich hob Maddy ihren Fuß. »Und so hoch sind die Sohlen gar nicht.«
    »Ich weiß nicht, warum du unbedingt damit herumstampfen willst.«
    Sophia sah Maddy im Rückspiegel an. »So sind Mütter einfach. Sie müssen so etwas sagen. Du hättest mal ihr Gesicht sehen sollen, als ich mir den Bauchnabel habe piercen lassen.«
    »Du hast dir den Bauchnabel piercen lassen?« Fasziniert beugte sich Maddy sich. »Kann ich mal sehen?«
    »Ich lasse es wieder zuwachsen. Tut mir Leid«, erwiderte Sophia kichernd, während Maddy sich verächtlich zurücklehnte. »Es hat mich irritiert.«
    »Und sie war schon achtzehn«, erklärte Pilar und drehte sich um, um Maddy einen warnenden Blick zuzuwerfen. »Also komm bloß nicht auf die Idee, bevor du so alt bist.«
    »Ist das auch typisch Mutter?«
    »Darauf kannst du wetten. Aber ich muss sagen, dass ihr zwei mit deinen Haaren absolut Recht hattet. Es sieht toll aus.«
    »Wenn Dad meckert, dann beruhigst du ihn, oder?«
    »Nun, ich ...« Sie zuckte zusammen, weil das Auto mit quietschenden Reifen um eine Kurve fuhr. »Sophia, auch wenn das abermals typisch Mutter ist – fahr langsamer!«
    »Schnallt euch an.« Sophias Hände krampften sich plötzlich um das Lenkrad. »Mit den Bremsen stimmt irgendetwas nicht.«
    »O Gott.« Instinktiv drehte sich Pilar wieder zu Maddy um. »Bist du angeschnallt?«
    »Ja.« Sie hielt sich am Sitz fest, da das Auto erneut um eine Kurve schoss. »Alles okay. Zieh die Handbremse.«
    »Mama, zieh du sie, ich kann meine Hände nicht
vom Lenkrad nehmen.« Sophias Hände wollten zittern, aber sie ließ es nicht zu. Sie dachte nur daran, dass sie unbedingt die Kontrolle behalten musste. Wieder quietschten die Reifen, und der Wagen schleuderte um die nächste Kurve.
    »Ich habe sie ganz hochgezogen, Baby.« Doch der Wagen wurde nicht langsamer. »Und wenn wir den Motor abstellen?«
    »Dann rastet das Lenkradschloss ein.« Maddy schluckte. Das Herz klopfte ihr bis in den Hals. »Sie kann dann nicht mehr lenken.«
    Schotter spritzte auf, als Sophia krampfhaft versuchte,

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