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Im Sturm: Thriller (German Edition)

Im Sturm: Thriller (German Edition)

Titel: Im Sturm: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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Anblick!« meinte O’Malley, warf seine Zigarette über Bord, verschränkte die Arme und schaute zu dem riesigen Träger am Horizont. Das Schiff war nur ein trüber grauer Schemen, auf dessen Deck Flugzeuge landeten.
    »Eigentlich sollte ich über den Geleitzug schreiben«, murrte Calloway.
    »Tja, im Augenblick wird nach Backbord abgedreht, und das wäre das Ende Ihrer Story.« Der Pilot drehte sich breit grinsend um. »He, Sie haben mich berühmt gemacht, stimmt’s?«
    »Ihr Flieger seid doch alle gleich!« bellte der Reuter-Korrespondent böse zurück. »Und der Kommandant verrät mir noch nicht mal, wo es hingeht.«
    »Wissen Sie das denn nicht?« fragte O’Malley überrascht.
    »Und wohin fahren wir dann?«
    »Nach Norden.«

Le Havre, Frankreich
    Der Hafen war für den Geleitzug freigemacht worden. Man bugsierte die Frachter an den Wracks mehrerer Schiffe vorbei, die sowjetischen Minen, teils vor dem Krieg gelegt, teils von Flugzeugen abgeworfen, zum Opfer gefallen waren. Die Anlagen waren auch mehrere Male von Langstreckenbombern angegriffen worden.
    Zuerst liefen die großen Ro/Ro-Containerschiffe ein. Acht trugen eine komplette Panzerdivision, und sie kamen rasch ins Bassin Theophile Ducrocq. Nacheinander wurden die gekrümmten Heckrampen auf den Kai abgesenkt, und die Panzer begannen an Land zu rollen. Wie Taxis standen in langer Reihe Tieflader bereit, um je einen Kampf- oder Schützenpanzer an die Front zu transportieren. Wenn sie beladen waren, fuhren sie nacheinander zum Sammelpunkt, den Renault-Anlagen am Hafen. Obwohl das Entladen der Division Stunden in Anspruch nehmen würde, hatte man beschlossen, alles auf einmal an die knapp fünfhundert Kilometer entfernte Front zu schaffen.
    Nach der scheinbar endlosen Überfahrt war die Ankunft für die amerikanischen Truppen, vorwiegend Männer der Nationalgarde, die nur selten ins Ausland reisten, ein Kulturschock. Die Hafenarbeiter und Verkehrspolizisten waren nach Wochen hektischer Arbeit zu erschöpft, um Gefühle zu zeigen, aber Zivilisten, die trotz strenger Geheimhaltung erfahren hatten, daß Verstärkung eingetroffen war, kamen erst in kleinen, dann größeren Gruppen, um sich die Neuankömmlinge zu betrachten. Die amerikanischen Truppen hatten Befehl, bei ihren Kompanien zu bleiben. Nach improvisierten Verhandlungen ließ man kleine Delegationen von Zivilisten zu den Soldaten. Das Sicherheitsrisiko war minimal, denn alle Telefonleitungen, die Nato-Häfen mit dem Rest Europas verbanden, wurden abgehört. Wie ihre Väter und Großväter erkannten die frisch eingetroffenen Truppen, daß Europa ihren Einsatz wert war. Diese Menschen, die von den Staaten aus gesehen hauptsächlich amerikanische Arbeitsplätze gefährdeten, hatten Hoffnungen und Träume wie jeder andere auch, und ihr Leben war in Gefahr. Und die Amerikaner kamen nicht, um für ein Prinzip, eine politische Entscheidung oder eines Paktes wegen zu kämpfen. Sie waren zum Schutz dieser Menschen gekommen, die sich nicht von ihren Nachbarn daheim unterschieden.
    Das Ganze dauerte zwei Stunden länger als erwartet. Manche Fahrzeuge waren defekt, doch Hafenverwaltung und Polizei hatten die Sammelpunkte geschickt organisiert. Am frühen Nachmittag setzte sich die Division auf allen Fahrspuren einer eigens gesperrten Autobahn in Bewegung. Alle paar Meter stand jemand, um den Soldaten, die zum letzten Mal ihre Ausrüstung überprüften, zum Abschied zuzuwinken. Der einfache Teil der Reise stand kurz vor dem Abschluß.

Island
    Um vier Uhr früh erreichten sie die Anhöhe und mußten feststellen, daß dieser Berg mehrere Gipfel hatte. Den höchsten, der drei Meilen entfernt war, nahmen die Russen ein. Edwards’ Gruppe hatte die Wahl zwischen zwei kleineren. Sie wählten den nördlichen über dem kleinen Fischerhafen Stykkisholmur und der großen, mit Felsblöcken übersäten Bucht, die laut Landkarte Hvammsfjördur hieß.
    »Guter Beobachtungspunkt, Lieutenant Edwards«, fand Nichols.
    »Vorzüglich, Sergeant. Ich tu nämlich keinen Schritt mehr.« Edwards hatte sein Fernglas schon auf die Bergspitze im Osten gerichtet. »Da rührt sich nichts.«
    »Keine Angst, sie sind da«, meinte Nichols.
    »Allerdings«, stimmte Smith zu.
    Edwards packte sein Funkgerät aus. »Doghouse, hier Beagle. Wir sind am Ziel. Over.«
    »Geben Sie mir Ihre exakte Position.«
    Edwards schlug die Karte auf und las die Koordinaten ab. »Wir vermuten, daß sich auf dem nächsten Gipfel ein sowjetischer Beobachtungsposten

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