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Im Tal der flammenden Sonne - Roman

Titel: Im Tal der flammenden Sonne - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran Sylvia Strasser Veronika Duenninger
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bewunderte jede Aufnahme und schien sehr stolz auf Jonathan zu sein.
    Eins der Kamele stieß plötzlich ein dumpfes Knurren aus, und Arabella sprang erschrocken zurück.
    »Alles in Ordnung«, beruhigte Paddy sie. »Mosis Fohlen wird in Kürze zur Welt kommen. Nach einer Tragzeit von dreizehn Monaten kann sie es kaum erwarten, bis es endlich so weit ist.«
    »Sie kam mir gleich ein bisschen pummelig vor«, meinte Arabella, die sich schnell von ihrem Schreck erholte. »Sie muss ein ganz schönes Gewicht mit sich herumschleppen, nicht wahr?«
    »Ein Fohlen wiegt bei der Geburt zwischen dreißig und sechsunddreißig Kilo. Aber das Gewicht ist nicht das Problem, Mosi will einfach nur, dass es vorbei ist – so wie alle werdenden Mütter.«
    In einem Pferch nebenan brüllte ein riesiger Kamelhengst, und Arabella fuhr abermals erschrocken zusammen.
    »Sei still, Hannibal«, tadelte Paddy das Tier. An Arabella gewandt, fügte er hinzu: »Der Bursche kennt kein Erbarmen mit den Stuten. Er kann es kaum erwarten, bis er sie wieder besteigen kann.«
    Arabella wurde rot vor Verlegenheit. Ein leises Blöken lenkte sie ab, und sie wandte den Kopf. Ein Kamelfohlen drängte sich zwischen den erwachsenen Tieren hindurch zur Umzäunung und streckte seinen Kopf heraus. Sie wich unwillkürlich zurück.
    »Der tut Ihnen nichts«, sagte Paddy lachend. »Er sucht seine Mutter.«
    Arabella konnte den Schmerz des Tieres nachempfinden. »Ist sie denn nicht da drin?«
    »Nein, ein brünstiger wilder Hengst hat sie draußen bei der Nahrungssuche so erschreckt, dass sie davongelaufen ist. Vielleicht hat er sie in seine Herde aufgenommen. Aber ich hoffe immer noch, dass sie zurückkommt.«
    Arabella sah in die sanften braunen Augen des Kamelfohlens, das jämmerlich blökte und ihr den Kopf entgegenstreckte, um sie zu beschnuppern. Das Tier tat ihr leid.
    »Er mag Sie«, staunte Paddy. »Uri ist normalerweise sehr scheu.«
    »Was für wunderschöne Wimpern er hat. So lang und dicht«, sagte Arabella staunend.
    »Die Augen der Kamele sind besonders dicht bewimpert, damit Staub und Sand nicht eindringen können. Außerdem haben sie ein zusätzliches Augenlid. Und ihre buschigen Brauen schützen die Augen vor der Sonne.«
    Arabella betrachtete die erwachsenen Tiere mit abschätzigem Blick. »Sie sehen aus, als wäre ihr Fell von Motten zerfressen.«
    Zu Jonathans Erleichterung schien Paddy ihr die taktlose Bemerkung nicht übel zu nehmen. »Im Frühjahr wechseln sie das Fell, deshalb sehen sie so zerrupft aus. Aber im Herbst wächst ihnen ein neues, prächtiges Haarkleid.«
    Das Kamelfohlen gab abermals ein klägliches Blöken von sich.
    »Ob es Hunger hat?« Sein jämmerliches Schreien ging Arabella zu Herzen.
    »Kann ich mir nicht vorstellen.« Paddy schüttelte den Kopf. »Ich melke regelmäßig eine Kamelstute und gebe ihm die Milch zu trinken.«
    Arabella traute ihren Ohren nicht. »Man kann Kamele melken?«
    »Ja, sicher. Im Mittleren Osten werden sie eigens dafür gehalten. Kamelmilch ist viel nahrhafter als Kuhmilch, aber für einen Europäer ist der Geschmack ziemlich … nun ja, gewöhnungsbedürftig.«
    »Stimmt es, dass Kamele Wasser in ihren Höckern speichern?«, fragte Arabella.
    »Nein, das ist ein Märchen. Der Höcker ist ein Fettspeicher, der es den Tieren erlaubt, tagelang ohne Nahrung auszukommen. Werden sie allerdings über längere Zeit schlecht gehalten oder nicht ausreichend gefüttert, schrumpft der Höcker oder kippt zur Seite.«
    »Wieso hat das Fohlen keinen Höcker?«
    »Kamele werden ohne Höcker geboren. Die entwickeln sich erst, wenn das Tier feste Nahrung zu sich nimmt. Den Kleinen da werde ich bald daran gewöhnen.«
    Das Fohlen streckte wieder den Kopf in Arabellas Richtung.
    »Was will er denn von mir?«, fragte sie beunruhigt.
    »Gestreichelt werden. Er sucht Schutz und Geborgenheit.« Paddy rieb dem Fohlen liebevoll über die Schnauze. Arabella konnte sehen, wie viel seine Tiere ihm bedeuteten.
    »Wie lange bleiben die Jungen bei der Mutter?«, fragte sie mit einem mitleidigen Blick auf das Fohlen.
    »Ungefähr fünf Jahre. Aber mit dem Abrichten beginnt man normalerweise schon vorher. Sind in einer Herde zu viele junge Männchen, werden einige geschlachtet.«
    Arabella riss entsetzt die Augen auf. »Sie werden gegessen?«
    »Aber ja. Kamelfleisch ist eine Delikatesse.«
    Jonathan bemerkte Arabellas Unbehagen. Schnell verabschiedete er sich von Paddy.
    »Danke, dass du vorbeigekommen bist und mir die Fotos

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