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Im Tal der Mangobäume

Im Tal der Mangobäume

Titel: Im Tal der Mangobäume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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Salon zurückgezogen – nahm Lucy Mae den Faden der vorangegangenen Unterhaltung wieder auf.
    »Duke, ich glaube, die Wälder im Norden sind sehr schön. Sie werden Regenwälder genannt.«
    »Regenwälder gibt es hier auch«, entgegnete ihre Mutter.
    »Ja, aber nicht im selben Ausmaß wie im Norden. Ich habe Bilder davon gesehen. Sie sind einfach zu schön, mit wundervollen Farnen, exotischen Blumen und echtem Dschungel. Es muss ein zauberhaftes Land sein.«
    »Dann weiß ich ja jetzt, worauf ich mich freuen kann«, grinste Duke. »Paul hat mir zwar schon Bilder geschickt, aber da sind für gewöhnlich Preisbullen drauf.«
    »O nein! Wie kann er nur?«
    »Lucy Mae, möchtest du uns nicht etwas auf dem Klavier vorspielen?«, wechselte Mrs.Forrest unvermittelt das Thema.
    Duke sah, wie Lucy Mae ihre Mutter anfunkelte. »Himmel, nein! Duke ist doch nicht hergekommen, um sich meine stümperhaften Stücke anzuhören.«
    Er hatte keine Wahl. »Ich würde dich nur zu gern spielen hören, Lucy Mae.«
    Sie war recht gut, das musste man ihr lassen, aber als sie das Klavier schloss, schlug die Uhr elf, eine gute Gelegenheit aufzubrechen.
    »Du reist morgen ganz bestimmt ab?«, fragte Mrs.Forrest ihn beim Abschied.
    »Auf dem Seeweg, ja, auf dem guten Schiff
Wyke Regis
.« Sogleich bedauerte er, vor Lucy Schiffe erwähnt zu haben, und beeilte sich nun fortzukommen, allerdings erst, nachdem er Lucy Mae versprochen hatte, ihr zu schreiben und Bilder zu schicken.
     
    Voller Vorfreude auf den
Palace
marschierte Duke durch die Stadt und beschloss, sein Glück erst einmal an einem der Kartentische zu versuchen, ehe er sich für eine Stunde ein Mädchen nahm.
    Nicht zwei. Sie waren teuer. Und er würde nach etwas Rassigerem als Bunny Ausschau halten. Zu schade, dass die Privaträume so kahl und hässlich waren, dachte er. Wenn man aus Mrs.Forrests Haus kam, in dem alles im Lichterglanz erstrahlte, stießen sie einen eher ab.
    Dennoch vergaß er nach ein paar Gläsern, einem Gewinn beim Kartenspiel und hübschen Mädchen, die um ihn herumschwirrten, schon bald, dass so ein Raum ihn abstoßen konnte, und rannte die Treppe mit einer üppigen Italienerin nach oben, die ihn nach einer Stunde wieder an der Bar ablieferte.
    Zu diesem Zeitpunkt war von ausgelassener Stimmung im
Palace
keine Spur mehr. Nur noch ein paar lustlose Mädchen saßen in sich zusammengesunken mit müden Kunden an den Tischen, und ein paar Trunkenbolde suchten Streit. Duke trank noch ein letztes Glas Rum, beglich seine Rechnung und ging in die Nacht hinaus.
    Es regnete in Strömen. Er zog sich seinen Zylinder tiefer ins Gesicht, schlug den Kragen hoch und steuerte auf die Gasse neben dem
Palace
zu, durch die er schneller zur Queen Street kam, doch gerade, als er abbiegen wollte, hörte er Schreie und sah, wie ein Mann, den man aus einer Seitentür an die frische Luft gesetzt hatte, von drei Straßenräubern überfallen wurde.
    »He!«, brüllte er, während das Opfer versuchte, sie abzuwehren. »Macht, dass ihr fortkommt!«
    Sie beachteten ihn gar nicht und schlugen auch noch auf den Burschen ein, als Duke auf sie zugerannt kam. Er hatte keine Waffe dabei und fand auf die Schnelle auch keinen Stock, so dass er sich notgedrungen so in den Kampf stürzen musste. Und eine Art Stürzen war es auch, so glitschig, wie die Straße durch den strömenden Regen geworden war. Er war größer als die Straßenräuber, wie er erleichtert feststellte, und vermochte den ersten mit einem kräftigen Faustschlag zu Boden zu schicken, wo er ihn mit seinen Stiefeln weiterbearbeitete.
    Das allgemeine Gerangel dauerte nicht lange. Offenbar hatten die Räuber ihre Beute bereits. Einer warf sich mit einem Messer auf ihn, während ein anderer seinen Kumpel wieder auf die Beine zog. Der mit dem Messer traf daneben, rutschte nach vorn und stolperte über das Opfer.
    Duke erwischte einen Halunken an seinen Rockschößen, knallte ihn gegen die Mauer und stieß ihn in Richtung seiner Kumpanen auf den Boden, die zum anderen Gassenende flüchteten.
    »Diese verdammten Schweine!«, murmelte der Fremde, dem Duke aufhalf. »Wo zum Teufel sind wir?«
    »Vor dem
Palace
. Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Ich weiß nicht recht. Der Knöchel macht Probleme.« Der Fremde versuchte zu gehen, stolperte aber. »So ein Mist! Verflucht, ich glaube, ich habe ihn mir verdreht.«
    »Na, dann kommen Sie, ich helfe Ihnen.«
    »Besten Dank!«
    Während Duke ihm aus der Gasse half, erinnerte er sich, diesen Burschen

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