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Im Tal der wilden Blumen (Bianca) (German Edition)

Im Tal der wilden Blumen (Bianca) (German Edition)

Titel: Im Tal der wilden Blumen (Bianca) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Winters
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später zu fragen. „Als ich nach dem Studium nach Rapid City zurückkehrte, fand ich eine günstige Souterrain-Wohnung bei Rupert Brown.“
    Sie wäre auch wieder zu Todd in das kleine Haus ihrer Großmutter gezogen, aber Janice war zwischenzeitlich bei ihm eingezogen und hatte sich ihr gegenüber sehr ablehnend verhalten. Geena hatte ihr von Anfang an nicht über den Weg getraut, ihre Bedenken jedoch für sich behalten, um Todd nicht zu verletzen. Irgendwie hatte er kein Glück mit Frauen gehabt.
    „Rupert und ich haben uns beide für Kunsthandwerk interessiert, besonders Objekte von amerikanischen Ureinwohnern. Im Laufe des Jahres, das ich bei ihm wohnte, wurden wir gute Freunde.“
    Bei der Erinnerung an das, was danach kam, lief ihr ein Schauer über den Rücken. „Als ich eines Tages von der Arbeit nach Hause kam, verhaftete die Polizei mich wegen Mordverdachts. Es war früh morgens passiert, und meine Fingerabdrücke waren auf der Mordwaffe. Es handelte sich um ein Werkzeug, das ich bei meinen Ausgrabungen benutzt habe.“
    „Jemand hat den Verdacht auf Sie gelenkt!“
    „Richtig. Viele Exponate von Ruperts Kunstsammlung waren gestohlen worden. Die Polizei fand einige seiner wertvollen Bücher in meiner Wohnung, alle mit meinen Fingerabdrücken.“
    „Der Täter musste genau über Ihre Beziehung zu dem Opfer Bescheid gewusst haben.“
    „Allerdings. Wie sich vor Kurzem herausstellte, war er einer der Sammler, die Rupert öfter aufsuchten, um etwas zu erwerben, aber Ruperts Preise waren ihm zu hoch. Vermutlich konnte Rupert sich einfach nicht von seinen Stücken trennen, und das provozierte den Mörder.“
    „Und da Sie oft lange unterwegs waren, hatte der Mörder jede Menge Zeit, Indizien in Ihrer Wohnung zu verteilen.“
    Sie nickte. „Ich konnte mir keinen eigenen Anwalt leisten, gab dem Strafverteidiger, den man mir zur Seite stellte, jedoch alles an Informationen, was mir zu Ruperts Besuchern einfiel. Namen und ein paar Hinweise. Aber sämtliche Spuren verliefen im Sande, und die Jury kam schließlich zu dem Schluss, dass ich schuldig war.“
    „Wie sind Sie nur damit fertiggeworden?“, fragte Colt heiser.
    „Ich glaube, ich stand die ganze Zeit über unter Schock. Die Vorstellung, sechzig Jahre in diesem Gefängnis ausharren zu müssen …“ Sie schluckte.
    „Todd versprach mir, einen guten Anwalt zu suchen, der meine Unschuld beweisen sollte, aber nach einem Monat Haft bekam ich die Nachricht, dass er tot war.“ Tränen stiegen ihr in die Augen.
    „War er Ihr einziger lebender Verwandter?“
    „Ja. Sein Chef hat Warden James informiert, da ich in Todds Personalakte als einzige lebende Verwandte aufgeführt war. Er hat ihr erzählt, dass Todd und einer seiner Kollegen bei Ausgrabungsarbeiten verschüttet worden und erstickt waren. Die Nachricht von seinem Tod hat mich tiefer erschüttert als das Gerichtsurteil.“
    Geena hatte nie erfahren, was aus Janice geworden war. Es war, als sei sie vom Erdboden verschluckt worden. Das Grausamste war jedoch, dass sie sich nach Todds Tod nie bei ihr gemeldet hatte. Wie konnte man nur so herzlos sein? Dabei war sie von Todd schwanger gewesen!
    Aber was war, wenn er gar nicht der Vater des Babys war? Geena war so tief in Gedanken versunken, dass ihr Colts veränderter Gesichtsausdruck erst auffiel, als sie wieder hochblickte.
    „Wie heißt der ehemalige Chef Ihres Bruders?“
    „Mr Phelps. Er besaß den Anstand, sich zu erkundigen, wo meine Eltern und Großeltern begraben sind. Wie ich hörte, hat er dafür gesorgt, dass Todd neben ihnen auf dem Friedhof beerdigt wurde.“
    Geenas Stimme zitterte so sehr, dass sie für eine Minute kein Wort mehr herausbrachte. Sobald sie ihren ersten freien Tag hatte, würde sie zum Friedhof fahren und Mr Phelps einen Besuch abstatten, um sich persönlich bei ihm zu bedanken. „Das war’s mit meinem Rückblick auf die Vergangenheit“, sagte sie. „Alles Weitere wissen Sie bereits. Ein Wunder geschah.
    Sie legte ihre Serviette auf den Tisch und sah Colt an. „Vorgestern wurde ich ins Büro der Direktorin gebracht. Sie hatte den Detective am Apparat, der für die Mordermittlung zuständig gewesen war. Er teilte mir mit, dass einige von Ruperts gestohlenen Kunstwerken aufgetaucht seien. Er habe den wahren Täter aufgrund der DNA-Spuren daran ermittelt und ihn verhaftet. Diesmal wäre ich tatsächlich fast tot umgefallen. Vor Freude nämlich.“
    Sie hatte auch mit ihrem ehemaligen Strafverteidiger telefoniert. Er

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