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Im Taumel der Sehnsucht

Im Taumel der Sehnsucht

Titel: Im Taumel der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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fragte er. Er war sowohl enttäuscht, daß er Caroline nicht mehr küssen konnte, als auch verärgert, daß er nicht den Hauch einer Ahnung hatte, was bei dem Treffen zwischen Paul und Charity herausgekommen war.
    »Ich lasse mir einen Bart wachsen«, rief Paul über die Schulter zurück. Und dann begann er zu lachen.
     
    Den größten Teil der Rückfahrt nach London konnte Charity sich nicht entscheiden, ob sie lieber lachen oder weinen sollte. Caroline tätschelte ihr beruhigend die Hand und hörte zu, während Charity erzählte, wie sehr sie Paul liebte und wie sehr er gelitten hatte. Bradford unternahm mehrere Vorstöße, Charity zu unterbrechen, um herauszufinden, was eigentlich geschehen war, aber niemand schien ihm Beachtung schenken zu wollen.
    Endlich hatte Caroline Mitleid und erklärte es ihm. »Ich wußte, daß Paul sich von Charity abwenden würde, wenn sie auch nur einen Hauch von Mitgefühl zeigen würde. Sie waren es, der mich daraufgebracht hat, Bradford.«
    »Ich?« Bradford forschte fieberhaft in seiner Erinnerung, konnte aber keine Bemerkung finden, die sie auf eine solche Idee hätte bringen können.
    »Ja, wirklich«, fuhr Caroline fort. »Mitleid war das letzte, was Paul ertragen konnte. Die Art und Weise, wie er sich von allem und jedem abgeschottet hat, war ein Hinweis darauf«, fügte sie hinzu. Ihre Stimme hatte den Klang einer Person, die einem Schwachsinnigen etwas zu erklären versucht.
    Schließlich wandte sie sich wieder an Charity. »Hast du ihm auch gesagt, daß du ihn erschießen würdest, wenn er wegzulaufen versucht, Liebes?«
    »Ich denke schon.« Charity nickte. »Kann aber auch sein, daß ich ihm sagte, ich würde ihn verklagen, falls er sein Eheversprechen nicht einhalten will. Das kann ich doch, nicht wahr?«
    »Das wird gar nicht nötig sein«, versicherte Caroline ihr. »Du hast mir doch gerade erzählt, daß er dich geküßt und gesagt hat, daß er dich noch immer liebt. Ich glaube kaum, daß die Notwendigkeit besteht, ihn zu erschießen.«
    Bradford verdrehte die Augen. »Mein Gott. Charity könnte doch nicht einmal einer Fliege etwas zuleide tun.«
    »Das ist wahr«, erwiderte Charity unbekümmert und grinste. »Aber Caroline trifft ein Fliege mitten ins Herz, wenn sie will. Sie würde ihn erschießen, wenn ich sie darum bäte.«
    Bradford verzog schockiert das Gesicht, und Charity und Caroline brachen in Gelächter aus.
    »Caroline, ich werde in Zukunft alles tun, was du sagst, versprochen. Deine Idee hat mir das Leben gerettet. Das werde ich dir niemals vergessen.«
    »Es hat also tatsächlich funktioniert,« stellte Bradford fest, und ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht. »Caroline, ich muß Sie bewundern. Langsam begreife ich, wie komplex und ausgefeilt der Plan war. Charity mußte Paul in Grund und Boden schreien.«
    Caroline sah ihn mürrisch an, doch Charity lachte wieder. »Lynnie, du hast mir gesagt, er hätte überhaupt keinen Sinn für Humor«, bemerkte sie. »Aber ich habe den Eindruck, er will jetzt einen Scherz machen.«
    »Ach, übrigens, Caroline«, meinte Bradford. »Charity mag ja vielleicht versprochen haben, Ihrem Vater nichts von unserem Kuß zu erzählen, ich aber nicht.«
    »Was genau soll denn das heißen?« fragte Caroline alarmiert.
    »Ach, das werden Sie schon früh genug feststellen.« Bradford lachte leise. »Nun sehen Sie mich nicht so besorgt an. Sie müssen mir nur vertrauen.«
    »Ich traue Ihnen genauso weit wie Sie mir«, fuhr Caroline ihn an. An Charity gewandt sagte sie: »Nur zu deiner Information: Das bedeutet überhaupt nichts. Bradford vertraut keiner Frau.«
    Charity sagte nichts, sondern blickte nur von einem zum anderen und wieder zurück. Was war geschehen? Die Atmosphäre in der Kutsche hatte sich plötzlich merklich verändert, und Charity wußte nicht, was sie davon halten sollte.
    »Sie werden nicht mit meinem Vater sprechen«, sagte Caroline bestimmt.
    »Oh, doch.« Bradfords Stimme stand ihrer an Entschlossenheit in nichts nach.
    »Es wird überhaupt nichts bringen«, prophezeite Caroline ihm.
    »Machen Sie sich nichts vor«, erwiderte Bradford. »Ich werde -«
    »Sagen Sie es nicht!« fauchte Caroline, die überzeugt davon war, daß er wiederholen wollte, er würde sie bekommen. Hatte er das nicht schon oft genug verkündet? Und nun stand er kurz davor, das ausgerechnet ihrer zartbesaiteten Cousine aufzutischen!
    »Was soll er nicht sagen?« fragte Charity.
    Weder Caroline nach Bradford gaben ihr eine

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